Konzertabend mit Rudolf Buchbinder via Livestream
Weltstar „kommt“ ins Wohnzimmer
- Weltstart Rudolf Buchbinder musiziert gemeinsam mit der Deutschen Staatsphilharmonie. Foto: Marco Borggreve
- hochgeladen von Andrea Kling
Pirmasens. Das Corona-Virus hat das gesellschaftliche Leben fast lahmgelegt - zum Glück aber nicht vollständig.
Betroffen ist auch das Kulturprogramm der Horebstadt. Normalerweise hätte am 23. April die Deutsche Staatsphilharmonie in der Festhalle ein Gastspiel gegeben. Das ist aber derzeit nicht möglich. Dennoch kommt das treue Publikum in den Genuss eines Konzertabends der Extraklasse. Via Livestream ist an diesem Abend ab 19 Uhr das renommierte Ensemble im Zusammenspiel mit dem Weltklassepianisten Rudolf Buchbinder zu erleben.
Der 74-jährige Österreicher zählt zu den bedeutendsten Interpreten unserer Zeit. Die Autorität einer mehr als sechs Jahrzehnte währenden Karriere verbindet sich in seinem Klavierspiel auf einzigartige Weise mit Esprit und Spontanität. Als Brahms-Experte interpretiert Buchbinder dessen 1. Klavierkonzert, das als zentrales Sturm-und-Drang-Stück des Komponisten gilt. Gleich zu Beginn schlagen die Emotionen unbeherrscht mit einem donnernden Paukenwirbel hoch. Mit Beethoven „im Nacken“ hatte Johannes Brahms bekanntermaßen schwere Kämpfe auszutragen, um sich zu etablieren. Gleichzeitig beschäftigte ihn die nicht erwiderte Zuneigung zu Clara Schumann, als er 1854 die Arbeit an seinem ersten Klavierkonzert aufnahm.
Rudolf Buchbinder spielte das Stück während seiner Karriere unzählige Male. Seine Deutung der Musik wurde für ihre intellektuelle Tiefe und seine musikalische Freiheit weltweit gefeiert.
Im ersten Programmteil steht zunächst Robert Schumanns dritte Sinfonie auf dem Programm. Die ersten Takte der sogenannten „Rheinischen“ sind magisch: Große Intervallsprünge und ein akzentuierter Rhythmus verleihen ihr eine fesselnde Dynamik. Euphorisch kam Robert Schumann Anfang September 1850 nach Düsseldorf, um das Amt des Musikdirektors anzutreten. Der freundliche Empfang und die Eindrücke, die das Rheinland auf den Komponisten hinterließ, inspirierten ihn zu seiner dritten Sinfonie.
Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz steht an diesem Abend unter der Leitung ihres Chefdirigenten Michael Francis. Das renommierte Ensemble gilt als musikalischer Botschafter des Landes. Seit der Gründung vor über 100 Jahren bringt das Orchester die Musik zu den Menschen. In der Horebstadt sind die Musiker und zahlreichen Solisten seit jeher hochgeschätzte Gäste. ak/ps
Info:
Das Konzert aus dem Ludwigshafener Pfalzbau wird kostenlos im Livestream übertragen. www.staatsphilharmonie.de
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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