Deutsche Meisterschaft für Jugend- und Männertanzgruppen in Monsheim

Monsheim. Reine Männergruppen, die auf der Bühne tanzen, kennt man eher von Spaßauftritten wie bei Prunksitzungen oder Ähnlichem. Doch es gibt auch professionelle Tanzgruppen, die nur aus Männern bestehen. Und die besten davon aus ganz Deutschland messen sich am Samstag, 6. April, bei den Deutschen Meisterschaften in Monsheim. Das ist der höchste Wettbewerb, an dem sie teilnehmen können.

Insgesamt treten 14 Männertanzgruppen an, davon vier Jugendgruppen mit einem Durchschnittsalter unter 18 Jahren. Aus Rheinland-Pfalz sind die Many Monkeys aus Bretzenheim, die Horny Hornets und Junior Hornets (U18) aus Biebelnheim sowie die Socie Teams (U18) aus Alzey und die PfimmNarrenBoys aus Monsheim am Start. Die anderen Teilnehmer kommen aus Hessen, Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen.

Akrobatik und Choreografie mit einer Geschichte

"Die Tänze haben nichts mehr mit den lustigen Auftritten wie  ,Schwanensee' oder ,CanCan' gemeinsam. Die Männer zeigen anspruchsvolle, aber sehr unterhaltsame Choreografien, bei denen in der Regel eine Geschichte verlangt wird", informiert Bernd Westbomke, Vorstand der Allianz Deutscher Männertanzgruppen. Akrobatische Elemente gehörten dabei genauso dazu, wie teils aufwendige Kulissen, die meist in den Tanz integriert werden.

Warum gibt es überhaupt Tanzgruppen, die nur aus Männern bestehen? "Männer werden in der Regel getrennt von Damen und gemischten Tanzgruppen bewertet. Dies liegt zum einen daran, dass viele Tanzverbände sich auf Damen- und gemischte Tanzgruppen spezialisiert haben und Männer da noch nicht so einen hohen Stellenwert genießen. Zum anderen ist in diesen Tanzverbänden die Fachexpertise nicht vorhanden", erklärt Westbomke. "Deshalb haben wir mit der Allianz Deutscher Männertanzgruppen einen Verband gegründet, der diese Lücke schließt."

Hartes Training und Verletzungsgefahr

Die meisten Männertanzgruppen gehören einem Turn-, Sport- oder Faschingsverein an, haben ein oder mehrere Trainer - das können auch Frauen sein. Sie trainieren regelmäßig ein bis zwei Mal pro Woche. "Man darf nicht unterschätzen, dass es sich auch beim Männertanz um einen Leistungssport handelt, bei dem man sich schnell mal verletzen kann, wenn zum Beispiel eine Hebung schiefgeht", betont Westbomke. Männertanzgruppen bestehen in der Regel aus mindestens fünf Tänzern, wobei bei so geringer Zahl die Möglichkeiten eingeschränkt sind. Viele Tanzgruppen haben daher mehr als zehn, teilweise sogar um die 20 Tänzer. Das bietet laut Westbomke viel mehr Möglichkeiten, ist aber auch anspruchsvoller hinsichtlich der Koordination.

Der Wettkampf in Monsheim ist für die Männer die oberste Liga. Europa- und Weltmeisterschaften gibt es im Männertanzsport noch nicht. Die Gewinner tragen dann den Titel "Deutscher Meister" beziehungsweise "Deutscher Jugendmeister". Geldpreise könne die Allianz nicht vergeben. Dazu fehle es an Sponsoren. Außerdem seien die Kosten für Hallenmiete, Technik, Energie und ganz besonders GEMA-Gebühren seit Corona "nahezu explodiert", informiert Westbomke. Es sei schon schwierig, so eine Veranstaltung kostendeckend hinzubekommen. Schließlich werde von den Teilnehmern keine Startgebühr verlangt, da auch die Gruppen mit Anreise und gegebenenfalls Übernachtung hohe Kosten auf sich nehmen.
Bei den Deutschen Meisterschaften in Monsheim sind übrigens auch Frauen auf der Bühne zu bewundern: Fünf Damen- und gemischte Tanzgruppen treten nämlich als Showact auf. Die Veranstaltung in Monsheim ist noch nicht ausverkauft, es wird also auch an der Abendkasse noch Karten geben.

Deutsche Meisterschaften für Männer- und Jugendtanzgruppen finden am Samstag, 6.April, ab 17 Uhr in der Rheinhessenhalle in Monsheim statt. Einlass ist ab 16 Uhr. Tickets gibt es unter www.adm2019.de/dm.oder an der Abendkasse.