Klimafreundlicher Umbau der Kläranlage Winnweiler mit rund 1,15 Millionen Euro unterstützt

- Nachklärbecken einer Kläranlage
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Winnweiler. „Kläranlagen gehören zu den größten Stromverbrauchern in den Kommunen. Ihren Stromverbrauch zu verringern, senkt die Kosten und schützt das Klima durch einen geringeren CO2-Ausstoß. Um das zu erreichen, saniert die Verbandsgemeinde Winnweiler ihre gleichnamige Kläranlage. Sie kann ihren Strombezug und ihren CO2-Ausstoß durch die Modernisierungsmaßnahmen und geplante Photovoltaikanlagen stark reduzieren. Durch die Sanierung wird das Abwasser mit modernster Technik gereinigt, sodass bei reduziertem Energie- und Chemikalienverbrauch die derzeit bestmöglichen Reinigungsgrade erreicht werden können. Das gereinigte Wasser wird in angrenzende Gewässer, in diesem Fall die Alsenz, geleitet. Die Sauberkeit dieses Wassers ist für uns hier in Rheinland-Pfalz besonders wichtig. Denn unsere Fließgewässer bieten zahlreichen Tieren und Pflanzen, darunter auch bedrohten Arten, einen Lebensraum. Zudem gelangt ein Teil des Wassers aus unseren Fließgewässern in das Grundwasser, aus dem zum überwiegenden Teil unser Trinkwasser gewonnen wird. Je geringer das Grundwasser mit Schad- oder Nährstoffen belastet ist, desto leichter kann die erforderliche Trinkwasseraufbereitung erfolgen“, sagte Umwelt- und Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz.
Manz überreichte dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Winnweiler, Rudolf Jacob, einen Förderbescheid für die Sanierung der Kläranlage Winnweiler. Die Investitionskosten für die Modernisierung der Anlage von 1991 betragen knapp fünf Millionen Euro. Das Umweltministerium unterstützt das Vorhaben mit insgesamt 1.148.200 Euro, davon 1.002.600 Euro als Darlehen und 145.600 Euro als Zuschuss.
Zur Modernisierung der Anlage zählen verschiedene Maßnahmen, darunter die Umstellung auf kombinierte Denitrifikation. Dabei wird die Umwandlung von Stickstoff aus dem Abwasser in unschädlichen gasförmigen Stickstoff mit anderen Verfahren der Abwasserreinigung kombiniert. So wird die Entfernung schädlicher Stickstoffverbindungen kostengünstig gestaltet und der CO2-Ausstoß reduziert.
Eine weitere Maßnahme ist die Entfernung von Phosphor durch eine Zweipunktfällung, eine besondere chemische Verfahrensweise unter Zugabe von Fällmittel. Das Mittel wird dabei an zwei Stellen im Abwasserreinigungsprozess zugegeben. Dadurch kann es im Vergleich zu einer Einpunktfällung bedarfsgerechter dosiert und Phosphor effektiver entfernt werden. Der Chemikalienverbrauch wird so reduziert und die Abwasserreinigung damit kostengünstiger und umweltfreundlicher.
Bürgermeister Rudolf Jacob freut sich auf die Vorteile, die die Modernisierung für die Verbandsgemeinde bietet: „Es ist nicht nur im Sinne der Daseinsvorsorge, sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit von großer Bedeutung, dass Kläranlagen, die wie unsere mittlerweile über 30 Jahre alt sind, nach den neuesten Gesichtspunkten saniert werden. Damit steigt die Entsorgungssicherheit und durch optimierte energetische Ausstattung und Abläufe werden auch Energie und damit Kosten gespart. Davon profitieren nicht nur unsere Kunden in Form von günstigen Gebühren, sondern auch die Umwelt.“
„Zur Sanierung zählen auch die Überdachung des Schlammlagerplatzes und der Bau einer neuen Fahrzeughalle. Beide Dachflächen sollen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Auch diese Maßnahmen wollen wir fördern, denn solche ambitionierten Projekte bringen uns beim Klimaschutz ein gutes Stück voran“, schloss Erwin Manz. red
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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