Heinrich Spruck mit uraltem Peugeot:
Omas Kaffeemühle erlebt Renaissance

Waghäusel. Die deutschen Sammler sammeln hauptsächlich Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten. Nur ganz wenige legen sich Kaffeemühlen zu. Dieses Steckenpferd hat sich Heinrich Sprunk in Kirrlach zu Eigen gemacht. Aus seiner Leidenschaft entwickelte sich sein heutiger Beruf. Von der alten Kaffeemühle kam er zur neuen Kaffeemaschine.
Wer weiß schon, dass auch die Autofirma Peugeot Kaffeemühlen baut? Stolz zeigt der gelernte Maschinenanlagenbauer und Elektroniker seine schönsten Exemplare, darunter die „Peugeot Freres“, die gut 120 Jahre alt sein dürfte.
Mancher Zeitgenosse erinnert sich beim Anblick an die guten alten Zeiten, als die Oma die Kaffeemühle noch zwischen die Beine klemmte und kräftig die Bohnen mahlte. Die Vorvorgängerin der späteren Kaffeemühle besaß bereits eine Handkurbel und hatte ein Schubfach, in dem sich das Kaffeemehl sammelte.
In der Epoche des Römischen Reiches entstanden einst die Mörsermühlen mit Handkurbel. Wer weiß schon vom weiteren Siegeslauf des Kaffees ab 850 nach Christus, der in Äthiopien begann? Im 14. Jahrhundert brachten Sklavenhändler die Bohnen nach Arabien. Die Stadt Mocha (Mokka) im Jemen war das Handelszentrum.
Mit ihrer schönen Optik erfreuen die alten hölzerne Kaffeemühlen jeden Nostalgiker. Denn sie haben Seltenheitswert und stehen nicht in jeder Küche. Meistens weisen sie ein gutes Kegelmahlwerk auf und kommen ohne Kunststoff aus.
Seit 2009 kümmert sich Spruck in der ganzen Region um Kaffee und dessen perfekte Zubereitung, zunächst von Wiesental aus. Vor drei Jahren übernahm er die Räumlichkeiten des Buchfachgeschäfts von Marita Baur, die es dort 32 Jahre lang gab, an der Ecke Waghäuseler Straße/Schwetzinger Straße. Da die Nachfahren der alten Kaffeemühlen, nämlich die supermodernen Kaffeemaschinen, auch gefragt sind, beschäftigt der Kaffeeexperte einen Mitarbeiter und drei Aushilfskräfte.
In dem 86 Quadratmeter großen Laden mit Werkstatt gibt es vielerlei Kaffeemaschinen und allerlei Zubehör, dazu Reinigungsmittel und viele Kaffeesorten, auch exotische. Zudem werden Reparaturen geboten und Fragen rund um den Kaffee fachmännisch beantwortet.
Bei ihm erfährt man nicht etwas über die fortentwickelte Technik der Kaffeezubereitung, man riecht von weitem den intensiven Duft frisch gemahlener Kaffeebohnen, der durch die Küche zog, wenn Großmutter die Kurbel drehte.
Heutzutage wissen Genießer solche nostalgischen Sinnenerlebnisse wieder zu schätzen und handbetriebene Kaffeemühlen erleben demzufolge eine Renaissance. Immer noch gilt: Je feiner eine Kaffeebohne zerkleinert wird, umso aromatischer wird der Kaffee.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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