Morbide Überbleibsel und provozierende Bilder
Jens Grundschock und Birgit Federmann stellen ihre schönsten Werke aus

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Waghäusel (ber). Nicht immer herrschen Entspannung und Enthusiasmus in einer Zahnarztpraxis. Ein glücklicher Patient auf dem Stuhl, der nicht auf den Bohrer starrt, sondern auf Kunstwerke, die ihn ablenken: Diesen Versuch wagt derzeit Zahnarzt Dr. Stephan Eder in Kirrlach, indem er den beiden Waghäuseler Künstlern Jens Grundschock und Birgit Federmann eine Ausstellung in seinen großen Praxisräumen ermöglicht.
„Wir wollten einmal etwas ganz Neues wagen, auch in räumlicher Hinsicht“, bekundeten die „Kunststrategen“, wie sich der Künstlerzusammenschluss in der Stadt Waghäusel nennt. Viel Lob gab es bei der Vernissage für die Idee und für die Präsentation der durchweg beeindruckenden facettenreichen Arbeiten. Stephan Eder ist als Förderer der örtlichen Musik- und Kunstszene bekannt. Für die Zukunft sind wechselnde Ausstellungen mit unterschiedlichen Stilrichtungen geplant.
Für die neue Künstlervereinigung „Kunststrategen Waghäusel“ ist dies der Beginn, ihre Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit ortsansässigen Unternehmen seien angedacht, ist zu hören. „Kunst als Bindemittel in einer lebendigen Stadt trägt zum Austausch und zur Kommunikation in der Bevölkerung bei. Sie kann anregen, die Sichtweisen zu verändern und somit - in Anlehnung an Joseph Beuys Theorie der sozialen Plastik - zur Bildung einer lebenswerten Gesellschaft beitragen“, hieß es in der Laudatio.
Kennzeichnend für Jens Grundschock ist der medienübergreifende Ansatz. Experimentieren, entdecken und bekannte Betrachtungsweisen immer wieder in Frage stellen - das ist in seinem künstlerischen Schaffen der rote Faden seines Werkes. Immer wieder taucht auch der doppelte T-Träger auf: Ihn hat er beim Abriss der Zuckerfabrik als amorphes morbides Überbleibsel ausfindig gemacht. Auch setzt er sich mit aktuellen heißen Themen auseinander, so Globalisierung, Heimat, Klimaveränderung, Industrie 4.0.
Birgit Federmann malt nicht nur schöne, dekorative Bilder, sondern auch provozierende, die den Zeitgeist kritisch unter die Lupe nehmen, etwa „Freedom“ und „Die Macht des Vatikans“. Ganz bewusst wählt sie die kühle Farbe Blau, kombiniert mit blutrot. Ihr schwarzes Quadrat ist eine Reminiszenz an die Ikone Kasimir Malewitsch, der sein berühmtes „Schwarze Quadrat“ erstmals 1915 präsentiert hat.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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