Infotag im Kernkraftwerk Philippsburg
Letzte Chance vor dem endgültigen Aus

Weithin sichtbar: die Kühltürme des Kernkraftwerkes in Philippsburg | Foto: Bauer
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  • Weithin sichtbar: die Kühltürme des Kernkraftwerkes in Philippsburg
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Philippsburg. Es war der siebte Infotag im Philippsburger Kernkraftwerk und der letzte, bevor auch Block 2 spätestens Ende des Jahres vom Netz geht. Die letzte Chance also, die Anlage im laufenden Betrieb zu erleben. Entsprechend groß war der Besucherandrang. "Wir hätten noch viel mehr Führungen anbieten können und mussten leider vielen Interessenten absagen", sagen die Organisatoren von der EnBW Kernkraft GmbH.

Ein Vater und sein Sohn sind aus Rülzheim gekommen, um die Gelegenheit zu nutzen, sich die Anlage einmal aus der Nähe anzuschauen, ein Ehepaar in der Gruppe um Andreas Weidner kommt aus Speyer. Weidner kennt die Anlage in- und auswendig. Früher war er hier in Block 2 Schichtleiter, inzwischen ist er für die gesamte Elektrotechnik verantwortlich. Am Infotag führt er Besucher durchs Maschinenhaus von Block 2, erläutert wie hier Wasserdampf zunächst in Rotationsenergie und dann in elektrische Energie umgewandelt wird.

Noch, denn das endgültige Aus für die Erzeugung von Atomstrom in Philippsburg, rückt näher. Spätestens Ende Dezember soll Block 2 vom Netz genommen werden, Block 1 war bereits 2011 abgeschaltet worden - direkt nach der Katastrophe in Fukushima. Liveschaltung in den Sicherheitsbehälter von Block 1. Hier sind die Rückbauarbeiten in vollem Gange. Die Stahlhülle ist bereits weggeschnitten, jetzt folgt die innere Hülle aus Stahlbeton, die Stück für Stück mit der Seilsäge in Klötze mit etwa einer Tonne Gewicht zersägt, herausgehoben und abtransportiert werden.

"Wenn die Kugel ein Frühstücksei wäre, dann hätten wir es jetzt geköpft und arbeiten uns von oben nach unten vor", erläutert Bolles. Er trägt einen weißen Schutzanzug, um Radioaktivität macht er sich aber keine Sorgen. "Mitarbeiter und Partnerfirmen können gefahrlos arbeiten", sagt er. Tatsächlich sei die weit größere Herausforderung die logistische, erläutert Jörg Michels, vorsitzender Geschäftsführer der EnBW Kernkraft.

Es geht um rund 400.000 Tonnen Material für den gesamten Block. 97 Prozent der Materialien sollen wieder verwertet werden. Dafür sorgt die Dekontamination im Reststoffbearbeitungszentrum. Dort finden gerade noch Funktionstests statt. Michels hofft, dass es bald in Betrieb genommen werden kann. Noch keine Gedanken mache er sich indes über die Nachnutzung des Geländes auf der Rheinschanzinsel. Das sei frühestens in zehn bis 15 Jahren ein Thema.

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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