Jubiläum VdK:
75 Jahre Anlaufstelle für Menschen in Not

Immer ein volles Haus verzeichnet der VdK Philippsburg. Hier mit BM Stefan Martus (links) und VdK-Chef Heinz Herberger (rechts)
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  • Immer ein volles Haus verzeichnet der VdK Philippsburg. Hier mit BM Stefan Martus (links) und VdK-Chef Heinz Herberger (rechts)
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Philippsburg. Der Sozialverband VdK Philippsburg als „Solidargemeinschaft mit großem Herzen“ – so die Eigenbezeichnung - blickt in diesem Monat auf sein 75-jähriges Bestehen zurück. Wegen Corona müssen der ursprünglich vorgesehene Festakt und eine Reihe attraktiver Jubiläumsangebote ausfallen.
Doch Vorsitzender Heinz Herberger hofft, die Feierlichkeiten zeitnah nachholen zu können. Das wäre auch angesagt: Denn der VdK Philippsburg ist mit über 500 Mitgliedern einer der größten und belegbar aktivsten Ortsverbände im nordbadischen Raum.
Die Gründung des – wie er zunächst hieß – „Verbands der Kriegsgeschädigten und Kriegshinterbliebenen“ mit gerade 38 Gleichgesinnten erfolgte im September 1946. An der Spitze stand Friedrich Otto Pfister. In den ersten Jahren traf sich die Truppe im „Einhorn“ oder im Bürgersaal des Rathauses. „Die Sorgen wurden geteilt, die Alltagsnot und Einsamkeit für eine Weile vergessen“, ist in der Chronik nachzulesen.
Bei den Zusammenkünften informierte der VdK seine Mitglieder über anstehende und getroffene Entscheidungen der Bonner Sozialpolitik, gab wichtige Hinweise und Ratschläge weiter, kämpfte um eine gerechte Versorgung, auch der vielen Kriegerwitwen mit ihren Kindern. Dass ab 1950 diese Frauen eine Grundrente von 40 Mark und die Waisen von zehn Mark erhielten, war auch dem Einsatz und dem Druck des VdK zu verdanken.
Unter den weiteren Philippsburger Vorsitzenden Franz Kray und Ernst Herberger steigerten sich die Mitgliederzahlen auf weit über 200. Nach Rudi Frank übernahm der bis heute unvergessene Emil Michal, auch als Bürgermeisterstellvertreter engagiert, für 25 Jahre die Geschicke in die Hand. Ihm folgten Franz Rau, der rührige Wolfgang Braun mit einer Amtszeit von 24 Jahren und schließlich Heinz Herberger, der die „Anlaufstelle für Menschen in Not“ weiter gestärkt hat und stärkt.
Nicht einfach gestalteten sich die Anfänge in der Nachkriegszeit. Die Besatzungsmächte machten immer wieder Vorschriften und Vorgaben. Allem Ungemach zum Trotz erfuhren die Menschen im „ihrem VdK“ viel Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und menschliches Miteinander, so die Erinnerungen der Pioniere.
In den 1990er-Jahren hat sich der Sozialverband für weitere Zielgruppen geöffnet und nennt sich „Verband der Kriegshinterbliebenen, Wehrdienstopfer, Behinderten und Rentner“. 2019 wurde bundesweit die Zwei-Millionen-Mitgliedermarke überschritten.
Im Mittelpunkt der VdK-Angebote und Serviceleistungen stehen Sprechstunden, Beratungen, Rat und Hilfe im Sozialrecht, Gewährung von Rechtsschutz. Zum Programm außerhalb der Coronazeit gehören auch die Beteiligung am Volkstrauertag, Ausflüge, Städtereisen und Sommerfeste, das jährliche Schlachtfest zum Faschingsumzug, außerdem Prunksitzungen und Weihnachtsfeiern in der stets vollbesetzten Festhalle. 2019 starteten die VdK‘ler Philippsburg eine erfolgreiche Unterschriftenaktion zur Beteiligung der Bundesländer an den Investitionskosten für Pflegeeinrichtungen.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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