Aktualisierung des Östringer Integrationskonzepts
Dialog auf Augenhöhe

Östringen. In Östringen beschloss der Gemeinderat jetzt auf Basis der Berichterstattung der städtischen Integrationsbeauftragten Daniela Blech-Straub einstimmig eine Aktualisierung des kommunalen Integrationskonzepts.

Während die Erstausgabe des Planwerks vom April 2017 insbesondere von den Auswirkungen des erheblichen Zustroms von Flüchtlingen in den Jahren 2015 und 2016 geprägt war, rückt die Neufassung nun stärker das allgemeine Anliegen einer gelingenden Integration von Zuwanderern mit einem Migrationshintergrund in den Blick.

Wie Daniela Blech-Straub bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats informierte, lebten in der Stadt Östringen zur Jahresmitte 1.120 Einwohner aus anderen Staaten der Europäischen Union, das sind umgerechnet 8,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die zahlenmäßig stärkste Fraktion sind dabei die Mitbürger italienischer Herkunft mit 264 Personen.  In den vier Stadtteilen leben außerdem insgesamt 190 rumänische Staatsangehörige, 170 Portugiesen sowie 155 polnische Landsleute und 148 Kroaten.

Weitere 5,4 Prozent der Gesamtbevölkerung oder umgerechnet 723 Menschen sind Nicht-EU-Ausländer, davon 238 Personen türkischer Herkunft, 128 Personen aus Serbien, Kosovo oder Montenegro, außerdem 67 Personen aus Syrien, 35 aus Afghanistan und 24 aus Pakistan.

86 Prozent der Einwohner der Stadt Östringen besitzen einen deutschen Pass. Im Vergleich zum April 2017 hat sich die Zahl der Nicht-EU-Ausländer in Östringen um rund 120 Personen verringert, jene der EU-Ausländer hat im selben Zeitraum hingegen um fast 100 Personen zugenommen.

Nachdem die in Regie des Landkreises Karlsruhe geführte Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge im Industriepark zur Jahresmitte ihre Pforten geschlossen hat, leben in Östringen derzeit noch rund 170 Personen, die ursprünglich als Asylbewerber in die Stadt kamen, davon etwa 90 Personen in den Quartieren der kommunalen Anschlussunterbringung.

Das besondere Augenmerk einer gelingenden Integration liegt auch künftig auf den Einrichtungen zur Kinderbetreuung und auf den Schulen. In den Östringer Kindergärten, an denen auch eine von der Stadt organisierte ergänzende Sprachförderung angeboten wird, ist der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund recht unterschiedlich und schwankt zwischen elf und 50 Prozent. In den sieben Kindergärten im Stadtgebiet sind insgesamt 22 Muttersprachen vertreten. Die Eingliederung von Flüchtlingskindern in den Kindergärten verlief bislang insgesamt weitestgehend problemlos.

An den Schulen im Stadtgebiet gibt es sowohl im Grundschulbereich wie auch in der Sekundarstufe spezielle Vorbereitungsklassen für Jungen und Mädchen mit keinen oder wenigen Deutschkenntnissen.
Als wichtigste Faktoren für eine gelingende Integration, die man in Gemeinderat und Verwaltung als kommunale Querschnittsaufgabe begreift, identifiziert das Östringer Konzept unter anderem den qualifizierten Spracherwerb, die intensive Deutschförderung bei Kindern im Kindergarten sowie in der Schule, die Unterstützung bei der Suche nach einem Arbeitsplatz sowie außerdem die Förderung der gesellschaftlichen Integration durch den Aufbau und die Pflege von Kontakten zu deutschen Mitbürgern, durch Wertevermittlung und Angebote zur Freizeitgestaltung. Besondere Wertschätzung, auch das kam bei der Ratsdebatte zum Ausdruck, gilt dabei in Östringen weiterhin den vielfältigen Aktivitäten der Mitglieder des auf städtischer Ebene gegründeten Flüchtlingshilfevereins.

Wie das Östringer Integrationskonzept weiter festhält, wird der Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft insbesondere durch die Einbeziehung aller Einwohner gefördert, unabhängig, ob bei den Menschen ein Migrationshintergrund vorliegt oder nicht. Wichtige Elemente sind dabei Begegnung und eine offene Haltung gegenüber Veränderung, Neuem sowie zu Diversität allgemein. Zusätzliche Impulse will man in Östringen künftig insoweit unter anderem bei der Förderung von Ehrenamt und Nachbarschaftshilfe, bei der Etablierung einer Willkommenskultur sowie bei der Förderung eines „Dialogs auf Augenhöhe“ setzen. br

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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