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Wine & Crime im Zigarrenfabrikmuseum

Uwe Ittensohn | Foto: Brigitte Melder
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Rödersheim-Gronau. Am 3. Oktober gab es im „historischen Zigarrenfabrikmuseum der Pfalz“ eine Autorenlesung des Speyerer Autors Uwe Ittensohn. Er las einzelne Kapitel aus seinem letzten Krimi „Winzerkrieg“. Dieses Mal wurde die Lesung noch von einer Weinverkostung des Weingutes Grundhof aus Meckenheim begleitet.

Das ehemalige „alte Schulhaus“ beherbergt heute das Sozialhistorische Zigarrenfabrikmuseum der Pfalz e.V. und bietet einen tiefen Einblick in die Geschichte der Zigarrenproduktion und deren Einfluss auf die lokale Gemeinschaft. Am heutigen Abend war es ein „Hörsaal“ für ca. 20 Zuschauer. Es war eine kleine feine Veranstaltung mit vielen Diskussionen und lustigen Momenten. So verkündete Ittensohn, der ja immer alles präzise recherchiert, dass der Polizeiberuf aus Warten bestehe. In dem Kapitel fanden die Polizisten an der Speyerer Uferpromenade einen Wagen mit einem Toten drin, der jedoch ganz viele Rätsel aufgab. In seiner typischen Art gestikulierte er zu seinen Texten, heute im Stehen, und amüsierte sein Publikum mit seiner teilweise in Pfälzisch vorgetragenen Lesung. So kam denn auch eine Frage aus dem Publikum, ob viel pfälzisch in dem Buch stehe. Aber er beruhigte; in dem Buch kämen nur zwei bis drei kleine Passagen auf pfälzisch vor. 99,9 % seien auf Hochdeutsch geschrieben. Er dachte an eine Lesung in Hannover, deren Zuschauer ja wahrscheinlich nur „Bahnhof“ verstanden. Mit kleinen Anekdoten wusste Uwe Ittensohn das Publikum zu unterhalten. Der erste Vorsitzende des Vereins Peter Klein erzählte, dass er auch Besuch aus dem hohen Norden hatte und die hätten sich sogar die CD von der Pfälzer Kultband „Die anonyme Giddarischde“ gekauft. Es war einfach eine heitere Runde heute. Man diskutierte über den Toten im Auto, warum das Smartphon ausgewertet wurde und der Social-Media-Account. Es gebe heute immer weniger Abschiedsbriefe, heute verabschiede man sich per WhatsApp wie bei diesem Todesfall. Die Tatwaffe wurde gesucht, jedoch nicht gefunden. Das gab Rätsel auf und das Publikum hatte wieder Anmerkungen dazu. Es war immer in die Lesung involviert. Es gibt keine Pistolen ohne Hülsen und das wusste Uwe Ittensohn genau, denn er holt sich immer persönlichen Rat von der richtigen Polizei.

Der Hals war trocken und nach dem Begrüßungssekt und dem ersten Weingenuss „Blanc de noir“ gab es nun eine Kostprobe vom 2024er Portugieser Weißherbst, kredenzt von Winzermeisterin Silke Hoos. Sie wollte vom Publikum wissen, wer den Unterschied zwischen Weißherbst und Rosé kenne. Weißherbst wird aus einer einzigen Rebsorte gemacht und Rosé eher gemischt. Darauf erhoben alle ihr Glas „Zum Wohl!“ Uwe Ittensohn besucht selbst im Jahr 50 bis 60 Winzer und kennt sich von der Pike her aus mit Wein. Schorlewein sei kein niederwertiger Wein, sondern wird extra als Schorlewein hergestellt, aber man müsse auch das richtige Mineralwasser hierfür benutzen, kein so salzhaltiges, ansonsten lieber pur trinken. Daraufhin musste das Publikum herzhaft lachen.

In der Pause lernte ich das Winzer-Ehepaar Silke Hoos und Roland Magin kennen, das die Weinverkostung innehatte. Der zweite Vorsitzende und Ortsbürgermeister Thomas Angel ist seit 2005 Gründungsmitglied und war 14 Jahre lang der 1. Vorsitzende. Er und die Tochter des 1. Vorsitzenden Madeleine hatten die Aufgabe übernommen, für die Gäste als Fingerfood kleine Flammkuchen (Elsässer und Griechische Version) zu backen (insgesamt waren 120 Stück vorbereitet worden) – und die gingen weg wie warme Semmeln bei dem Pfälzer Publikum aus dem ganzen Umkreis.

Die Ehefrau des 1. Vorsitzenden Peter Klein, Michaela Gropp-Klein hatte im Vorfeld die ganze Organisation übernommen, den Kontakt hergestellt und PR gemacht. Ich erfuhr, dass hier öfter Lesungen abgehalten würden und am 8. Oktober sogar ein Brotbackkurs angeboten wird. Heute waren drei Bürgermeister anwesend: Von Hochdorf-Assenheim Walter Schmitt, von Rödersheim-Gronau Thomas Angel und von Meckenheim Silke Hoos.

Aus der ausgedehnten Pause zurück Flüssigkeit auftanken und „Ja, so en guude Palzwoi“ singen, das hatte Uwe Ittensohn bisher noch nie. Er meinte grinsend, dass er normalerweise die Musiker immer bezahlen müsse. Hier war wirklich Stimmung in der Bude.

Das nächste Kapitel wurde gelesen mit dem Hinweis, dass verschiedene Handlungsstränge seine Romane auszeichnen würden, aber zum Schluss füge sich alles zusammen. Das nächste Kapitel spielte also in Spanien, wo ein Pfälzer ein Praktikum bei einem spanischen Winzer machte, hier ist auch der berühmte Rioja beheimatet. Uwe Ittensohn gab den deutsch sprechenden Spanier mit seinem unverwechselbaren Spanisch, erzählte von der „Eiweißklärung“. Ei und Eiweiß laufen durch eine „Kugelbahn“ und unten wird das Eigelb eingesammelt. Das wird bei uns hier aber nicht so gemacht, denn wir arbeiten mit Enzymen und nicht mit Hühnereiweiß. Die Weinherstellung sei meilenweit entfernt von der früheren Herstellung und sei sehr aufwendig geworden, wozu die Winzermeisterin Silke Hoos bestätigend nickte. Winzer sei kein Beruf für Faulenzer! Es wird nie langweilig! Das letzte Kapitel spielte in Deidesheim. Komische Geräusche drangen in die Ohren des Hobbyermittlers André Sartorius im dunklen Weinkeller bei den Edelstahltanks. Uwe Ittensohn beschrieb den detailgetreuen Fund einer in diesem Tank steckenden Winzerin. Er befreite sie aus dem Tank mit einer unmenschlichen Kraftanstrengung, da das Loch ziemlich eng war und fühlte sich als Held.

Mit einem kräftigen Applaus endete die Lesung, nicht die letzte, denn am 9. Oktober geht es weiter nach Grünstadt in die Buchhandlung Frank mit dem „Winzerkrieg“ und Achtung: Das neueste Werk ist bereits vollendet und es wird „Winzerfluch“ heißen und man wartet gespannt auf den Erscheinungstermin am 12. Februar 2026. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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