Öko-Katastrophe am Damm. Stoppt den Irrsinn!!!
Bürger gegen Kahlschlag: Tausende Bäume im Waldpark bedroht

Öko-Katastrophe am Damm. Stoppt den Irrsinn!!! Mit diesem und weiteren Slogans machen die „Bürger gegen Kahlschlag“ im Mannheimer Waldpark auf die drohende Abholzung Tausender Bäume aufmerksam. Die Botschaften sind in Neongrün auf Wege gesprüht. Insgesamt 7 Hektar Wald – darunter auch viele wertvolle Baumriesen – sollen der Sanierung von rund 3,5 Kilometern Rheindamm zum Opfer fallen. Im Spätherbst will das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe dazu die Pläne bei der Stadt Mannheim einreichen. Die Bürger wollen sich mit allen Mitteln wehren, letztlich auch mit einer Klage.
„In Zeiten des Klimawandels mehr als verantwortungslos“
„Ein Großteil der Bäume könnte erhalten werden. Doch die Karlsruher Behörde lehnt zuverlässigere technische Lösungen zum Hochwasserschutz stur ab – gerade in Zeiten des Klimawandels ist das mehr als verantwortungslos“, sagt Sabine Jinschek, eine Sprecherin der Bewegung. Jedes Kind wisse heute, dass Bäume für Abkühlung und für bessere Luft sorgen. „Und die ist gerade in Mannheim bitter nötig. Wir haben hier am Rheindamm eines der größten Steinkohlekraftwerke mit den höchsten CO2-Emissionen in Europa.“
Appelle an Kurz und Kretschmann
Über die Pläne aus Karlsruhe muss die Stadt Mannheim als untere Genehmigungsbehörde entscheiden. Daher appellieren die Bürger an Oberbürgermeister Peter Kurz: „Sie haben für Mannheim Klimaschutzziele festgelegt und reden darüber in Brüssel, Dubai und New York. Umso absurder ist es, in Mannheim ein paar Dächer anlässlich der BUGA begrünen und gleichzeitig 10 Fußballfelder Wald abholzen zu lassen. Stellen Sie sich gegen die Pläne des Landes!“
Zudem fordern die „Bürger gegen Kahlschlag“ die Landesregierung auf, die von ihr initiierten klimaschädlichen Massenrodungen zu stoppen. Entsprechende Briefe an den grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und den grünen Umweltminister Franz Untersteller seien bisher auf taube Ohren gestoßen. Untersteller habe die Abholzungen in Mannheim als beschlossene Sache dargestellt und anstelle der Bäume blühende Magerrasen propagiert.
„Veraltetes Konzept“
Das Regierungspräsidium begründet die Rodungen mit der DIN 19712, nach der Flussdeiche grundsätzlich gehölzfrei sein sollen. „Doch diese DIN-Norm ist kein Gesetz, wie das RP lange Zeit behauptete, sondern nur eine Empfehlung. Außerdem ist das Konzept von 2013 und aus heutiger Sicht veraltet: Baumwissen, Klimawissen und modernere technische Verfahren sind darin nicht erhalten“, erklärt Jinschek.
Dabei können Bäume sogar nach dieser DIN auf bestehenden Dämmen stehen bleiben. Mit einer durchgängigen, mittigen Spundwand sei der Damm standsicher und damit auch Baumbewuchs möglich, so Christian Schmidt, Prüfingenieur für Geotechnik im Wasserbau.
Kritik an Angstmache
Darüber hinaus arbeite das RP mit Angstmache, kritisieren die Bürger. Laut der Behörde würde Neckarau bei einem Dammbruch innerhalb von neun Stunden vier Meter unter Wasser stehen. Dazu Jinschek: „Bis heute haben die Planer nicht nachgewiesen, an welcher Stelle oder in welchem Ausmaß der Damm überhaupt brechen könnte.“ Überdies könnten laut RP nach wochenlangem Hochwasser bei einem starken Sturm Bäume auf den Dammverteidigungsweg und damit auf die Rettungskräfte stürzen. Auch dies halten die „Bürger gegen Kahlschlag“ für ein höchst unwahrscheinliches Szenario. Zudem seien laut dem Experten Schmidt bei einer durchgängigen Spundwand erstens ein Dammbruch ausgeschlossen und zweitens ein Dammverteidigungsweg nicht notwendig. Drittens reduziere eine regelmäßige Baumpflege und -kontrolle das Risiko umstürzender Bäume auf ein Minimum.
Andere Situation als an Elbe und Oder
Schließlich beanstanden die Bürger Mängel in der Planung. Das RP berücksichtige vor allem die besonderen örtlichen Gegebenheiten nicht – was die DIN ausdrücklich vorsieht. Stattdessen verweise die Landesbehörde pauschal auf die Hochwasser an Elbe und Oder. Die Situation in Mannheim sei mit dem teils 1,5 Kilometer breiten Auwald zwischen Damm und Rhein jedoch eine komplett andere. „Auwald nimmt Wassermassen auf wie ein Schwamm und verringert die Fließgeschwindigkeit. Dadurch ist der Rhein bei uns im Hochwasserfall fast wie ein still ruhender See am Damm, gefährdet diesen also nicht, wie das RP behauptet“, so Jinschek. Außerdem sei der Verweis auf Elbe und Oder auch deshalb irreführend, weil dort kein einziger Baum zu einem Dammbruch geführt habe.

Ansprechpartner:
Dr. Sabine Jinschek
Waldparkdamm 4
68163 Mannheim
Mobil +49 172 6213188

Autor:

BIG - Lindenhof aus Mannheim-Süd

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