Junge Kantorei St. Martin
Projekt mit Calmus Ensemble wird zum Musik-Festival

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Trotz der intensiven Vorbereitungen hing das ganze Projekt der Jungen Kantorei St. Martin mit dem Calmus Ensemble am seidenen Faden. Durch die verschärften Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie war bis zur letzten Sekunde nicht klar, ob alle Aktivitäten wie geplant stattfinden können.

Klar, das Hygienekonzept war erstellt und mit den Behörden abgestimmt, die personenbezogenen Sitzplätze eingeteilt und geplant, die Aufstellung der Chöre mit großem Abstand für die Workshops vorbereitet, alle waren informiert und doch lag die Sorge in der Luft, ob nicht noch eine generelle Absage alles zunichte machen könnte.

Doch es sollte besser werden als befürchtet – Calmus reiste pünktlich am Abend des 28. Oktober an und bezog sein Quartier in St. Martin. Schon kurz danach ging es in die Pfarrkirche St. Martin zum ersten Workshop mit dem Ad-hoc-Chor. Die Calmus-Mitglieder nahmen ihre Plätze in den jeweiligen Stimmen des Chores ein und schon konnte es losgehen. Die 30 Sängerinnen und Sänger füllten – aufgrund des großen Abstandes zueinander – fast den gesamten Kirchenraum. Gemeinsam wurde an Stücken nordischer Komponisten geprobt. Neben der Leiterin Ute Hormuth gaben auch die Calmus-Mitglieder Hinweise, wie man mit den großen Abständen besser zurecht kommt, aufeinander eingehen und hören kann, wie man den Text deutlicher artikulieren und die Worte besser betonen kann und wie man den Ausdruck der Musik besser verstärken kann. Und siehe da: mit der Camus-Unterstützung lag plötzlich ein unbeschreiblicher Klang im Raum, der jedem Mitwirkenden direkt unter die Haut ging und enorme Freude bereitete.

Schade, dass bei einem solchen Erlebnis keine Zuhörer möglich waren. Doch gerade deshalb wurden alle Lieder jeweils mit Bild und Ton aufgezeichnet; wunderschön! Das war der erste Tag und die Freude wuchs für das, was noch kommen sollte.

Am Donnerstag Morgen ging es gleich früh los mit einem Workshop mit Kindern und Jugendlichen der Chorklassen der Gebrüder-Ullrich-Realschule plus Maikammer-Hambach, über den separat berichtet wird.

Am Donnerstag Nachmittag trafen sich die Kinder des Kinderchores im Festsaal des Hambacher Schlosses zu einem Workshop mit Calmus. Ein beachtliches Gefühl, in diesem erhabenen Gebäude den Festsaal mit Musik zu füllen. Calmus positionierte sich – nach negativem Corona-Test – auf der Bühne und die Kinder verteilten sich mit viel Abstand auf den ganzen Festsaal. Jede Sing-Position war markiert und so musste die Sing-Position nicht lange gesucht werden.

Bereits beim Einsingen mit Manuel Helmeke (Bass-Stimme von Calmus) kam viel Begeisterung auf, denn schnell wurde klar, dass diese Calmus-Stimmen ein ganz besonderes Hör-Erlebnis versprechen. Dann der Workshop; die Kinder hatten mit Ihrer Leiterin Ute Hormuth vier Lieder vorbereitet – die Volkslieder „Zieht nach Süd der Schwalben Schar“, „Bunt sind schon die Wälder“, „Kuckuck, ruft‘s aus dem Wald“ und das „Kyrie“ der Missa fidem cantemus. Gemeinsam warf man sich mit Calmus die Bälle zu – einmal gingen die Kinder in die Vorlage und Calmus übernahm mit einem stimmigen Satz, manchmal eröffnete Calmus und die Kinder übernahmen und oft ergänzte man sich einfach gemeinsam und genoss die großartige Wirkung in diesem tollen Raum. Auch hier konnten die Lieder mit Bild und Ton aufgezeichnet werden. Es war begeisternd zu erleben, wie 22 Kinder im Alter von 8 bis 11 Jahren den ganzen Festsaal mit Klang füllen konnten – bravo!

Nach einer größeren Verschnaufpause kamen die Eltern der Kinder und weitere Gäste ins Schloss zum Calmus-Konzert. Die fünf Leipziger Profi-Sänger*in hatten ein buntes Programm nordischer Komponisten – getreu dem Projekt-Thema „Klingende Nordlichter“ – vorbereitet, welches sie höchst professionell präsentierten. Die schelmisch frischen Anmoderationen versüßten das Konzert ebenso wie die Mitmach-Elemente für die Kinder und erwachsenen Konzertbesucher*innen. Und zwischendrin: zwei Video-Einspielungen der aufgezeichneten Lieder vom Kinderchor; so konnte dann doch der ganze Chor vor den Besuchern singen! Ein schier nicht enden wollender Applaus der gut 80 Konzertbesucher*innen im „ausverkauften“ Festsaal des Schlosses wurde mit der Zugabe „Der Mond ist aufgegangen“ belohnt, welches in einer emotional berührenden Weise künstlerisch hervorragend vorgetragen wurde. Großartig - Danke Calmus!

Doch noch war das Projekt lange nicht vorbei. Am Freitag Nachmittag versammelten sich 24 Mitglieder des Jugendchores in der katholischen Pfarrkirche in Edesheim. Auch hier galt es, zum Singen die Singposition mit mindestens 3 m Abstand einzunehmen. Erneut wurde mit Calmus in einem Workshop geprobt. Angeleitet durch Ute Hormuth und unterstützt durch Manfred Öchsner am Piano ging es erneut darum, die vier einstudierten Lieder gemeinsam mit Calmus zu singen. Erneut begann ein Wechselspiel von Chor und Solisten bzw. Chor und Ensemble. Sichtlich begeistert genossen alle Beteiligte diesen kurzweiligen Workshop und erneut hieß es „Bild und Ton an!“, damit wir dieses Erlebnis so schnell nicht vergessen. Auf 3 m Abstand im Chor zu singen ist wahrlich nicht einfach und umso mehr machte es Freude, die Klangfülle in der Kirche mitzuerleben. Ein Team von SWR2 war zu einigen Aufnahmen und Interviews vor Ort und wollte gleich wieder weiterziehen, doch beim Hören des Gesangs hängten die Gäste gerne noch eine Stunde dran. ‚Das wollen wir uns nicht entgehen lassen – so schön, einfach wunderbar‘, so der Kommentar. Toll!

Wiederum folgte ein Calmus-Konzert nach einer kurzen Verschnaufpause; jetzt für die Jugendchor-Mitglieder, ihren Eltern und Gästen aus der ganzen Region. Vor erneut „ausverkaufter“ Kirche konnte Calmus den 95 Besuchern ein wahres musikalisches Feuerwerk nordischer Komponisten präsentieren. Dieses Mal mit einer stärkeren geistlichen Prägung, obgleich auch das Volksliedgut aus Nordeuropa nicht zu kurz kam. Und erneut konnte der Jugendchor vor dem Publikum singen; über Beamer und Leinwand wurden zwei eindrucksvolle Lieder des Workshops vorgestellt. Nicht nur Calmus war begeistert vom Ergebnis.

Nun ging es Schlag auf Schlag. Nach Applaus und Zugabe wurden die Kirchenbänke hygienisch gereinigt, die neuen Platznummern vergeben und das Publikum zum letzten Konzert des Projektes registriert und auf die Plätze geführt. … und pünktlich konnte Calmus das Abschlusskonzert vor „ausverkaufter“ Kirche beginnen. Mit Mund-Nasen-Bedeckung zogen die Leipziger Profis aus verschiedenen Richtungen singend ein; das war optisch ungewohnt, aber klanglich vom Allerfeinsten.

Erneut bot Calmus sein Feuerwerk an musikalischen Erlebnissen dem begeisterten Publikum an. Irgendwie schien die Anspannung bei allen Beteiligten einer großen Befreiung zu weichen, so dass dieses Konzert eine ganz besondere Emotionalität erfuhr! Eine riesige Freude und Dankbarkeit für dieses musikalische Erlebnis lag in der Luft. Unvergesslich!

Calmus bedankte sich bei allen Organisatoren für die überaus aufwändige Organisation und betonte, dass man sehr gerne wieder nach St. Martin – bzw. Edesheim – komme, um mit den Chören der Jungen Kantorei St. Martin zu arbeiten. Auch dieses Mal wurden die stehenden Ovationen mit dem beliebtesten deutschen Volkslied „Der Mond ist aufgegangen“ belohnt.

Und nun heißt es, die Musik dieses großartigen Musik-Festivals in unseren Herzen zu bewahren und über die nächsten Monate davon zu zehren!

Autor:

Wolfgang Hormuth aus Maikammer

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