Modellprojekt: „GeoNetz für Wärme und Kälte Kronau“ nimmt Fahrt auf

Aktuell wird der Wärmepreis berechnet
Die Gemeinde Kronau beteiligt sich intensiv am Klimaschutz. Vor diesem Hintergrund sollen durch ein Netz für Fernwärme und Fernkälte in Zukunft erhebliche Mengen an CO2 eingespart werden.
Räumlich erstreckt sich die zu bauende Ringleitung im Kronauer Osten von der Mehrzweckhalle über die Clubhäuser, die Schulen, den Festplatz, die Feuerwehr, das DRK sowie Rathaus und Sparkasse und wieder zurück zur Mehrzweckhalle.
Das entsprechende Heizzentrale wird auf dem Parkplatz der Mehrzweckhalle an der Grenze zum Sportgelände entstehen. Durch das gesamte Projekt sollen jährlich 639 Tonnen CO2 eingespart werden, was einer Reduzierung des Treibhausgases von 89% entspricht.

Selbstverständlich ist angestrebt, dass die Bürgerinnen und Bürger, deren Eigenheime an die Ringleitung angrenzen, ihre Gebäude an das GeoNetz anschließen können. Der entsprechende Wärme bzw. Kältepreis wird derzeit errechnet. Allerdings wird es wohl Bereiche geben, die aus technischen Gründen nur Wärme beziehen können.
Im ersten Schritt soll den Anwohnern im Reihenhausgebiet am Festplatz ein Angebot übermittelt werden. Neutrale Energieberater der UEA stehen dann Interessierten zur Verfügung. Es gilt einen Kostenvergleich zur Bestandsversorgung darzustellen und die Wärmeversorgung durch das GeoNetz individuell zu erörtern. Auch die seit 2021 aktive neue BEG-Förderung wird erläutert, hier sind von 35 bis zu 50 % Förderung für einen Anschluss und für weitere Modernisierungsmaßnahmen möglich.

Für technisch interessierte:
Das GeoNetz beruht auf einer Grundidee von Michael Heiler (MHK/Waghäusel). Demnach sollen die Temperaturen im Netz das Wasser auf einem niedrigen Niveau bereitstellen. Diese Grundlage ermöglicht den Wärmepumpen eine ideale Arbeitsweise, ein hoher COP (Arbeitszahl – Verhältnis eingesetzter zu gewonnener Energie) wird erreicht. Im Verhältnis wird mit wenig Energieeinsatz viel Wärme/Kälte erzeugt. Die Grundversorgung mit insgesamt 16 % der Wärmemenge liefert von April bis September das BHKW, insgesamt werden so 320 MWh der Wärme zur Verfügung gestellt. Beim Kühlprozess im Hochsommer entsteht Abwärme bei den Wärmepumpen, diese wird so rückgespeist, dass diese im GeoNetz wieder genutzt werden kann. So werden weitere 70 MWh Wärme genutzt. Die Wärmepumpen erzeugen von September bis April/Mai weitere 500 MWh Wärme direkt beim Abnehmer. Hier wird klar, dass die gesamte Erzeugung modular aufgebaut ist, die Versorgungsstruktur ist entzerrt und der Fokus liegt 5 Monate nicht in der Heizzentrale an der Mehrzweckhalle.
Woher kommt der benötigte Strom? –
Wärmepumpen benötigen Strom, eine autarke Arbeitsweise ist jahreszeitenbedingt nicht möglich, allerdings wird eine bilanzielle Ausgewogenheit zwischen Bedarf und erneuerbarer Bereitstellung angestrebt. Einen Teil des Stroms liefert das BHKW. Dank der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt ein BHKW neben der Wärme auch Strom. Im Projektgebiet existiert bereits eine Photovoltaikanlage auf einem Gebäudeteil der Erich-Kästner-Schule, über weitere wird nachgedacht. Grundsätzlich bezieht Kronau bereits seit Jahren 100 % Öko-Strom, entsprechend wird bis zur bilanziellen Ausgeglichenheit ggf. zeitweise Strom aus erneuerbaren Energien ergänzt.
Wie ist die Hackschnitzelheizung aufgebaut? –
Auf dem Mehrzweckhallenparkplatz, direkt an der Halle, angrenzend zum Sportplatz, wird eine Heizzentrale mit der Hackschnitzelheizung errichtet. Das Gebäude wird bestmöglich in die Böschung integriert und optisch freundlich gestaltet. Dort wird auch ein 80.000 Liter Wärmespeicher platziert, der eine optimale Regelung der Erzeugungseinheiten gewährleistet. Der Hackschnitzelkessel liefert von September/Oktober bis April/Mai (wetter-/temperaturabhängig) 1.110 MWh Wärme für das GeoNetz, in den warmen Monaten wird dieser entsprechend nicht betrieben. Die bei der geregelten Verbrennung entstehenden Abgase werden durch einen hocheffizienten Elektrofilter gereinigt und anschließend über einen Wärmetauscher zur Kondensation gebracht. Bei diesem Prozess werden weitere Schwebepartikel entzogen und zusätzlich Wärmeenergie (ca. 14 % des Gesamtwärmebedarfs) gewonnen. Für die ideale Ableitung der Abgase wird ein Schornsteinhöhengutachten erstellt. So wird hier zugunsten der Anwohner das bestmögliche Ergebnis seitens der Emissionen angestrebt. Zusammengefasst bedeutet dies, die Hackschnitzelheizung steuert 41 % zur Wärmeerzeugung bei, arbeitet nur in der kälteren Jahreszeit und ist nach neuestem Standard effizient geregelt. Die Anlieferung der Hackschnitzel durch einen entsprechenden LKW wird einmal wöchentlich stattfinden und zugunsten der Schüler und der Anwohner zu einem günstigen Zeitpunkt getaktet.

Autor:

Gemeindeverwaltung Kronau aus Kronau

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