46. Internationaler Bienwald-Marathon in Kandel
Frühjahrsklassiker im Herbst

Bienwald-Marathon | Foto: Norbert Wingerter/Bienwald-Marathon
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Kandel.  Lange mussten die Läufer warten, bis sie wieder in Kandel starten durften. Sogar durch die Masken, konnte man die Freude der Läufer sehen, endlich wieder bei einem Wettkampf zu starten. Der vorgeschriebene 3G Nachweis stellte überhaupt kein Problem dar. Neben den gesetzlichen vorgeschriebenen 3G Regeln, gelten zusätzlich noch die 3G Regeln des Veranstalters: „Gemeldet, Gestartet und Gefinisht“. Für einige Läufer wird auch noch das vierte G gelten: „Gewonnen“.
Erstmalig komplett im Freien, am Samstag in der Herbstsonne, der Startbereich war gleichzeitig auch der Zielbereich, da das Bienwaldstadion sich aktuell im Umbau befindet. Pünktlich um 10 Uhr gingen  fast 600 glückliche Läufer starten auf die leicht modifizierte Laufstrecke.

Rennverlauf Halbmarathon

Die Entscheidung im Halbmarathon der Männer fiel bei Kilometer 18. Bis dahin schien es, als könnte der für die LLG Landstuhl startende Maximilian Kries den Lauf für sich entscheiden, aber dann schmiss der, bis dahin zweit Platzierte, Sebastian Speiser (LG Karlsruhe) den Turbo an und übernahm die Führung. Diese Führung konnte er bis zum Ziel noch auf 41 Sekunden ausbauen. Seine Siegerzeit von 1:13:40 h stimmte ihn zufrieden, war es für ihn doch die Generalprobe für die Deutsche Meisterschaft HM in Hamburg. Dort will er in 14 Tagen noch eine Schippe drauflegen und schauen, was dabei rauskommt. 
Bei den Frauen lief Katja Hinze-Thüs (SG Weden) ein einsames Rennen. Obwohl sie alleine unterwegs war, konnte die Goldschmiedin mit 1:25:05 h ihre persönliche Bestzeit um 40 Sekunden unterbieten. Die Ultraläuferin bestritt vor einer Woche den Marathon auf Nizza in 2:58 h und wollte mit dem Kandler Halbmarathon an ihrer Grundschnelligkeit arbeiten. 
Ein Grund zur Freude war für den Veranstalter das gute Abschneiden von Thomas Dambach, der mit einer Zeit von 1:35:32 h seine persönliche Vorgabe weit übertraf, und nebenbei die M60 souverän für sich entscheiden konnte. „Es ist einfach gut gelaufen“ lächelte er im Ziel mit der Sonne um die Wette. Gut gelaufen ist es auch bei dem TSV-Talent Larsina Herrmann, die bei ihrer Premiere auf dieser Distanz mit 1:39:15 h finishte und ebenfalls ihre Altersklasse gewann. Von der 18-Jährigen wird man mit Sicherheit noch öfter hören.

Rennverlauf Marathon

Einen ungefährdeten Sieg konnte ein in Kandel wohl bekannter Läufer einfahren. Richard Schuhmacher vom Sparda- Team Rechberghausen konnte schon vor fünf Jahren den Bienwaldmarathon für sich entscheiden. Damals mit einer Siegerzeit von 2:30:49 h, reichte ihm dieses Jahr eine Zeit von 2:35:44 h für den Sieg. Nach einigen zweiten Plätzen in Kandel, freute sich der Justizwachmeister darüber doch noch in Kandel gewinnen zu können. Nach den vielen Absagen von Läufen, auf denen er gemeldet war, zeigte er sich überglücklich endlich wieder starten zu können. Der Zweitplatzierte Timo Striegel (Die Praxis Ludwigsburg) freute sich mit 2:38:50 h über eine neue persönliche Bestzeit. „Ist halt eine schnelle Strecke und wenn dann noch das Wetter stimmt kann nichts schief gehen“ so sein Statement im Ziel. 
Bei den Frauen gab es eine faustdicke Überraschung. Die gerade 28-Jährigen Julia Pieper (TV Waldstraße Wiesbaden) wählte ebenfalls Kandel für ihren ersten Marathon und wollte eigentlich nur die magische drei Stundengrenze knacken, was für eine Premiere schon ein ambitioniertes Ziel ist. Dies Ziel unterbot sie sogar noch um sechs Minuten. Mit einer Siegerzeit von 2:54:09 h machte sich die Controllerin kurz vor ihrem 29. Geburtstag selbst das größte Geschenk. „Ohne meinen persönlichen Pacemaker Fabian, wäre das heute nicht möglich gewesen“ zeigte sich Julia dankbar im Ziel. Nicht weniger glücklich gab sich die Zweitplatzierte Silke Piri. 

Pfalzmeisterschaft Marathon

Nicht nur ihre Zahnarztpraxis in Lembach, sondern auch den Pfalzmeistertitel teilen sich neuerdings Jens und Verena Becker, beide vom TV Lemberg. Jens, eigentlich ein Radsportler, hatte nach einem Schlüsselbeinbruch keinen Spaß mehr am „um die Kirche radeln“ wie er sagte. Er ließ sich von der Laufbegeisterung seiner Frau anstecken und erreichte dank guter Grundkondition schnell gute Zeiten. 2019 wollten beide ihren ersten Marathon in Kandel laufen, was aber durch die Absage nicht möglich war. Damals, so war der Plan wollte Jens noch den Pacemaker für seine Frau geben. Jetzt eineinhalb Jahre später, war er nicht mehr zu bremsen. Mit einer Siegerzeit von 2:43:45 h hatte er noch ausreichend Zeit, seiner Frau den roten Teppich auszurollen. Nach 3:22:39 h durften sich Verena mit ihrem Mann über die mehr als gelungene Marathonpremiere freuen. Auf Anhieb als Paar, die Pfalzmeisterschaft zu holen, gibt es auch nicht alle Tage.

Die Vizemeisterschaft bei den Herren sicherte sich Sascha Jeric (TV Rodalben) mit einer Zeit von 3:28:07 h. Ihm folgte Lokalmatador Dirk Karl (TSV 1886 Kandel), aktuell noch Meister in der Mannschaft seiner Altersklasse im 100 km Lauf mit einer Zeit von 3:32:13 h. Den zweiten Platz der Pfalzmeisterschaft der Frauen belegte Jessica Göttel (Benefizteam 42x42,195) vor Angelika Hoffmann (1. FC Kaiserslautern). ps

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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