Knappe Niederlage im Spitzenspiel
Dansenberg verliert nach großem Kampf in Konstanz

An alter Wirkungsstätte besonders motiviert: Sebastian Bösing | Foto: Michael Elser, HSG Konstanz
  • An alter Wirkungsstätte besonders motiviert: Sebastian Bösing
  • Foto: Michael Elser, HSG Konstanz
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Das Spitzenspiel zwischen der HSG Konstanz und dem TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg hielt zu 100% was man sich im Vorfeld davon versprochen hatte. Prächtige Stimmung in der mit 1.250 Zuschauern proppenvollen Halle, hohes Tempo, knackige, aber äußerst faire Zweikämpfe, individuelle Klasse der einzelnen Akteure und Spannung bis (fast) zum Ende. Lange sah es nach einer Punkteteilung aus, da sich kein Team entscheidend absetzen konnte, doch in der Crunchtime nutzten die Hausherren das Momentum für sich und ließen alle schwarz-weißen Hoffnungen jäh zerplatzen. Mit einem 5:0-Lauf zogen sie innerhalb von vier Minuten uneinholbar davon und der TuS stand nach der Schlusssirene mit leeren Händen da.

Von Anfang an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Offensivreihen hohes Risiko gingen, was aber nicht immer belohnt wurde. Denn zwischen den Pfosten standen auf beiden Seiten Meister ihres Faches. Sowohl Simon Tölke bei den Hausherren als auch Kevin Klier auf TuS-Seite zeigten mehrfach ihr exzellentes Können. Obwohl sich vom Papier her die beiden besten Defensivreihen der Liga gegenüber standen, fielen dennoch mehr Tore als von vielen erwartet wurde. Nach nervösem Beginn und 2:0-Rückstand (2.) fand der TuS immer besser ins Spiel. Insbesondere Luca Munzinger zeigte in der Anfangsphase sein Können und profitierte davon, dass die Konstanzer Abwehr darauf bedacht war Jan Claussen und Loic Laurent nicht ins Spiel kommen zu lassen. Die sich bietenden Freiräume nutzte das Dansenberger Eigengewächs entschlossen und erzielte sechs seiner sieben Treffer in den ersten 30 Minuten. Bis zur 10. Minute (6:4) legte die HSG vor, doch dann übernahm der TuS die Spielkontrolle und war bis zur Halbzeit das bessere Team. Nach der ersten Führung, erzielt vom „Heimkehrer“ Sebastian Bösing (6:7, 13.), versäumte es der TuS allerdings in einer Phase, in der den Gastgebern ungewohnt viele technische Fehler unterliefen, die Führung auszubauen. Und so schafften es die Hausherren tatsächlich kurz vor der Pause wieder in Führung zu gehen. Ärgerlich und unnötig aus TuS-Sicht. Beim Stand von 14:13 wurden die Seiten gewechselt.

Zu Beginn der zweiten Hälfte dann der erste Aufreger. Ein vermeintlicher Wechselfehler des TuS wurde vom Zeitnehmer geahndet und vom Schiedsrichtergespann mit einer 2-Minuten-Strafe gegen Luca Munzinger bestraft. Doch das Team von TuS-Coach Marco Sliwa ließ sich nicht beirren und blieb dran. Jetzt schlug die Stunde von Spielmacher Loic Laurent, der im ersten Durchgang noch blass geblieben war, jetzt aber Verantwortung übernahm. Er war fortan Dreh- und Angelpunkt in der TuS-Offensive. Beim 23:23 (48.) durch Alexander Schulze war der Ausgleich geschafft, wenig später dann doppelte Überzahl für den TuS. Zunächst erwischte es Joschua Braun, dann beschwerte sich Paul Kaletsch zu heftig über ein nicht gegebenes Foulspiel, so dass auch er für zwei Minuten zur Abkühlung auf die Bank durfte. Diese Chance ließ sich der TuS in Person von Steffen Kiefer nicht nehmen und erzielte die 24:25-Führung (51.). Dansenberg sah nun die Chance, etwas Zählbares beim Top-Favoriten auf die Meisterschaft mitzunehmen. Per 7-Meter traf Loic Laurent zum 27:28 (55.), es war sein siebter Treffer. Doch der TuS schaffte es nun in der Abwehr nicht mehr, die HSG-Angriffe zu stören, zu einfach vielen jetzt die Gegentreffer. Dazu wurde nach dem 29:28 für Konstanz Sebastian Bösing ein klarer Strafwurf verwehrt, sein Gegenspieler stand zur Abwehr deutlich im Raum. Im Gegenzug erhöhte Paul Kaletsch auf 30:28 (59.). Marco Sliwa brachte jetzt den siebten Feldspieler, doch durch einen technischen Fehler wurde auch diese Chance auf den Anschluss zunichte gemacht. Konstanz nutzte in der Schlussphase jede TuS-Schwäche gnadenlos aus und legte nach. Wieder Kaletsch, der zum Matchwinner avancierte, und Tom Wolf erhöhten auf 32:28, ehe Steffen Kiefer zum 32:29-Endstand traf.

Enttäuscht vom Ergebnis, aber nicht von der Leistung seiner Mannschaft zeigte sich TuS-Coach Sliwa nach dem Spiel: „Entscheidend waren am Ende individuelle Unkonzentriertheiten auf unserer Seite und die individuelle Klasse von Konstanz. Wir können viel Positives mitnehmen und hätten definitiv einen Punkt verdient gehabt. Wir haben uns super präsentiert und als Mannschaft dagegen gehalten“. Zufrieden zeigte er sich mit seinem Youngster Luca Munzinger: „Luca hat vorne ein richtig gutes Spiel gemacht“, aber auch für die Abwehr fand er ein lobende Worte: „Jan Claussen und Christopher Seitz haben im Mittelblock wahnsinnig viel gearbeitet. Hier hat uns die ein oder andere Option gefehlt, um für Entlastung zu sorgen“. Mit Blick auf die tolle Stimmung in der Halle, bedankte sich Sliwa auch bei den mitgereisten TuS-Fans: „Danke an die Fans vor Ort, die uns toll unterstützt haben und unsere Leistung super gewürdigt haben“. Auch Heimkehrer Sebastian Bösing konnte der Niederlage etwas Positives abgewinnen: „Trotz der Niederlage bin ich stolz auf unsere Mannschaftsleistung. Wir haben gezeigt, was für ein Potential in uns steckt. Wir haben definitiv ein absolutes Spitzenspiel gesehen in dem wir mit ein wenig mehr Glück auch als Sieger vom Platz hätten gehen können. Insgesamt wäre ein Unentschieden gerecht gewesen“. Angesprochen auf seine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte ergänzt er: „Das Wiedersehen war eine schöne Sache, die Jungs und auch die Fans haben mich sehr herzlich empfangen. Auch hier gab es durchweg Lob für meine neue Mannschaft. Das macht mich stolz“.

HSG Konstanz
Simon Tölke und Maximilian Wolf (im Tor), Michel Stotz, Fabian Schlaich (2), Jerome Portmann, Tom Wolf (4), Fabian Wiederstein (5), Paul Kaletsch (10/4), Felix Krüger (4), Fabian Maier-Hasselmann, Joschua Braun (1), Tim Jud (2), Tim Keupp, Samuel Wendel (4), Samuel Löffler. Trainer: Daniel Eblen.

TuS 04 KL-Dansenberg
Kevin Klier und Markus Seitz (im Tor), Steffen Kiefer (3), Christopher Seitz (2), Marc-Robin Eisel (3), Alexander Schulze (4), Luca Munzinger (7), Jan Claussen (1), Sebastian Bösing (2), Loic Laurent (7/2), Fabian Serwinski, Robin von Lauppert. – Trainer: Marco Sliwa.

Schiedsrichter: Jonathan Winter / Maximilian Winter (Schwetzingen)
Zuschauer: 1.250
Siebenmeter: 4/5 : 2/3
Zeitstrafen: 3 : 3
Der Spielfilm: 2:0, 6:7, 9:11, 14:13 (Halbzeit), 16:14, 23:21, 24:25, 27:28, 32:29 (Ende)

Autor:

Michael Holstein aus Kaiserslautern-Süd

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