Gestern Nachmittag
Zugausfälle auf Strecke Pirmasens - Landau

Der Bahnhof von Hauenstein (Alte Bundesstraße), heute Haltepunkt mit Fahrkartenautomat. Die Breite der Trasse lässt noch die frühere Zweigleisigkeit erkennen (bis 1945). | Foto: W. G. Stähle
  • Der Bahnhof von Hauenstein (Alte Bundesstraße), heute Haltepunkt mit Fahrkartenautomat. Die Breite der Trasse lässt noch die frühere Zweigleisigkeit erkennen (bis 1945).
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Hauenstein / Frankfurt a. M. Gestern (2. August 2023) kam es auf der Strecke Pirmasens-Landau zu einer Reihe von Zugausfällen. „Grund hierfür war ein etwa 15:30 Uhr bei Rodalben durch Sturm und Starkregen umgestürzter Baum“, teilt die Deutsche Bahn AG, Regionalbüro Frankfurt (DB) auf Anfrage mit. Ab gegen 21.30 Uhr seien die Gleise wieder frei gewesen. Die an den Haltestellen angezeigten Informationen sowie auf der „Fahrgastinformation“ der DB im Internet waren nach Schilderung eines verhinderten Fahrgastes irreführend und konnten dazu veranlassen, Haltestellen vergeblich erneut aufzusuchen, potentiell mehrfach wiederholt. Schienenersatzverkehr wurde lediglich auf einem Teil der betroffenen Strecke angeboten.

Wer an diesem Nachmittag an der Haltestelle Hauenstein (Südwestpfalz) um 15:41 Uhr den Zug nach Landau besteigen wollte, wurde dort auf der Leuchtanzeige unterrichtet (verkürzt) „RB 55 15:41 Uhr nach Landau circa 60 Minuten später. Grund ist ein umgestürzter Baum“. Kam man darauf vertrauend rund eine Stunde später erneut, sah man auf der Anzeige „RB 55 15:41 Uhr … circa 120 Minuten später“. Im Internet-Angebot der DB habe es dagegen noch bis mindestens 16:30 Uhr geheißen „circa 60 Minuten später“, wird von Betroffenen reklamiert.
   Tatsächlich war an diesem Tag per Bahn kein Fortkommen mehr möglich. Der letzte Zug von Hauenstein nach Landau wäre um 20:40 Uhr gefahren.

Der verhinderte Fahrgast musste bereits nach dem zweiten Fehlversuch seine obsolet gewordene Reiseabsicht zunächst aufgeben, was zu Unannehmlichkeiten und Terminausfall am selben sowie dem darauffolgenden Tag geführt habe. Auf Nachfrage war zusätzlich zu erfahren, der heute (3. Aug. 23) ersatzweise gewählte Zug sei fahrplanmäßig um 7:40 Uhr in Hauenstein abgefahren aber verspätet in Landau angekommen. In der Folge sei Karlsruhe erst um ungefähr 10:30 Uhr erreicht worden und das Reiseendziel gegen 11:30 Uhr statt regulär um 10:02 Uhr. „Das kann ich nicht nochmal machen. Ich muss das nächste Mal mit dem Auto fahren“, lautete die geäußerte Schlussfolgerung.

Die DB bedauere sehr, „dass es zu den geschilderten Einschränkungen kam“ und bitte ausdrücklich um Entschuldigung, heißt es in der Stellungnahme aus Frankfurt. „Gerade in der Fahrgastinformation können und müssen wir noch deutlich besser werden. Langfristig geplante Baustellen sind in der Regel gut in alle Auskunftssysteme eingearbeitet. Im Falle kurzfristiger Einschränkungen gelingt uns das derzeit leider noch nicht immer. Wir arbeiten an einer spürbaren Verbesserung, um insbesondere auch bei betrieblichen Einschränkungen eine reibungslose Informationskette für unsere Kundinnen und Kunden zu gewährleisten“, wird versichert.

Grund für die Ausfälle sei „ein etwa 15:30 Uhr bei Rodalben durch Sturm/Starkregen umgestürzter Baum“. Um die Strecke schnellstmöglich wieder für den Zugverkehr freizugeben hätten Fachkräfte im betroffenen Abschnitt zwischen Rodalben und Münchweiler unter Hochdruck an der Räumung und Reparatur der Infrastruktur gearbeitet. Zwischen Pirmasens Hauptbahnhof und Münchweiler (Rodalben) sei ein Busnotverkehr eingerichtet gewesen (nicht weiter bis Landau, Anmerkung des Verfassers).

„Die DB hat zudem eine Vielzahl technischer, organisatorischer und personeller Maßnahmen getroffen, um sich für die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen“, versichert die DB auf die Frage, ob die Vegetation entlang der Trasse regelmäßig beobachtet wird. „So wurde für eine sturmsichere Schiene die Pflege von Bäumen und Sträuchern entlang des rund 33.000 Kilometer langen Streckennetzes deutlich erweitert. Seit 2018 setzt die DB mehr Expertise, mehr Geld und mehr Personal ein, um den Bewuchs am Gleis noch besser zu kontrollieren.“ Regelmäßige Inspektionen entlang der Bahnstrecken und in deren Umfeld würden durchgeführt und zertifizierte Baumkontrolleure prüften ob Gehölze stand- oder bruchfest beziehungsweise ob Bäume krank oder geschädigt sind. „Durch die massive Trockenheit der letzten Jahre und die daraus resultierende Anfälligkeit/Schwäche der Bäume und des Bodens lassen sich jedoch trotz bestmöglicher, engmaschiger Kontrolle und Prävention einzelne Ereignisse bei Starkwetterereignissen nicht komplett ausschließen.“

Selbstverständlich nähme man den konkreten Fall zum Anlass, die Gründe sowie den betreffenden Baum noch einmal genau zu untersuchen und daraus weitere Maßnahmen für einen stabileren Waldbestand abzuleiten, versichert die DB. Wo (Streckenkilometer) der Baum umgestürzt ist, teilte die Bahn auch auf wiederholte Anfrage nicht mit.

Autor:

Werner G. Stähle aus Hauenstein

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