Gut informiert . Heizen in der Zukunft
Kostenfalle beim Heizen mit Wasserstoff

Foto: G.Moses
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Der Ausstieg von Öl und Gas als Heizquelle schreitet voran. Als ein Ersatzbeispiel kommt Wasserstoffgas (H2) ins Visier. Was ist das? H2-Gas ist bekannt als Raketentreibstoff, das bedeutet ein Stoff mit sehr hohem Energieinhalt! Folglich ist sehr, sehr viel Gleichstrom-Energie (grüner Strom) erforderlich um aus Wasser das H2-Gas zu gewinnen. „Es erfordert etwa fünfmal so viel Strom wie z.B. die Nutzung einer Wärmepumpe“. Das macht das Heizen mit grünem Wasserstoff schnell ineffizient.
Heizungen vertragen Wasserstoff-Anteil
Bei jeglicher Umwandlung einer Energieform in eine andere geht Verlust einher. Daher möglichst Veränderungen umgehen. Ist es daher nicht sinnvoller den grünen Strom direkt zu nutzen?
Welche Heizungsarten in typischen Ein- und Mehrfamilienhäusern sind die kostengünstigsten? Wie schneiden Gasheizungen, auch jene, die in der Theorie mit Wasserstoff betrieben werden könnten (H2-Ready), dabei ab? Verschiedene Umweltorganisationen haben hierzu Modellrechnungen angestellt.
Es „wurden Häusertypen gewählt, die in Deutschland häufig vorkommen: Ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohneinheiten aus den Jahren 1969 bis 1978 sowie ein Einfamilienhaus aus den Jahren 1958 bis 1968“, so Dr. Hauke Doerk am 31. Oktober 2023. Die Berechnungen hat das etablierte Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos AG durchgeführt.

                                                                             Jährliche Kostenübersicht

Quelle: Prognos AG | Foto: G.Moses

Das Ergebnis: „Das Heizen mit Wasserstoff und Bio-Methan wird sowohl für selbstnutzende Eigentümer:innen als auch für Mieter:innen voraussichtlich sehr teuer. Selbst bei einer anteiligen Wärmeversorgung mit Wasserstoff oder Biomethan wären die Kosten mehr als doppelt so hoch wie bei der Energieversorgung mit einer Wärmepumpe“.
Verbraucherschützer warnen vor falschen Erwartungen.
„Es ist absehbar, dass Wasserstoff in der Industrie, beim Güter- und Nahverkehr stark nachgefragt wird. Je stärker dieser Brennstoff im Gebäudesektor zum Einsatz kommt, desto größer ist das Risiko einer weiteren Verteuerung. Für Verbraucher:innen könnte sich die Investition in eine „H2-Ready”-Gasheizung also selbst dann als Kostenfalle erweisen, wenn die Umstellung zu Wasserstoff in einzelnen Netzgebieten gelingen sollte“.
Details zu den Berechnungen: Faktenpapier „Kostenfalle H2-Ready“ mit DUH, BUND, WWF und Umweltinstitut".
Fazit: Wärmepumpenheizung mit PV-Anlage oder Nahwärme sind Alternativen. Mit Wärmepumpen sind sie nicht mehr abhängig von Lieferanten und nutzen den Gleichstrom direkt. Mit den Anschaffungskosten verteilt auf die Laufzeit bleiben die „jährlichen Kosten“ gleich, niedrig.
Seit dem Öl Schock der 1970er Jahre stellten alle Länder von Skandinavien auf Unabhängigkeit um: der Beginn ihres Wärmepumpenzeitalters. So sieht eine erfolgreiche Wärmewende aus. In Dänemark sind die Kommunen seit 1979 verpflichtet, langfristige Wärmepläne zu erstellen. "Sie mussten die beste Lösung aus sozialer und wirtschaftlicher Sicht ausarbeiten". Warum nicht bei uns? Politiker überließen die Entwicklung der Privatwirtschaft. Die setzen statt aufs Gemeinwohl aufs Eigenwohl.
Siehe Viseo: Mit der Sonne zu Strom und Wärme, https://youtu.be/ivUG09V4GuE
21.5. 2021  https://www.wochenblatt-reporter.de/hassloch/c-lokales/waermestrategie-fuer-hassloch_a288876

Foto: G.Moses
Quelle: Prognos AG | Foto: G.Moses
Autor:

Günter Moses aus Haßloch

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