Seit Montag Lockerungen in Frankenthal
Es kehrt Leben in die Stadt zurück

Immer mehr Menschen kommen wieder in die Stadt. | Foto: Gisela Böhmer
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Frankenthal. Am Montag, 20. April, konnten die ersten Geschäfte unter strengen Hygienerichtlinien und weiteren Maßnahmen wiedereröffnen. Kommende Woche werden weitere Geschäfte, darunter auch Friseure, ihren Betrieb wieder aufnehmen dürfen. Es tut gut nach so langer Zeit wieder ein Stück „Leben“ in die Stadt zurückzuholen. Absperrbänder, Schilder „wir haben geöffnet“, Menschen mit und ohne Mundschutzmasken – es kommt immer mehr Bewegung in die Stadt. Und wie haben Betriebe diese Zeit erlebt? Das Wochenblatt hat nachgefragt.

Besondere Zeiten verlangen besondere Kreativität

Das Kaufhaus Birkenmeier beispielsweise. Als die Schließung kam, hat die Familie zügig einen Online-Shop entwickelt, bei dem man bestellen kann und das Team des Kaufhauses hat im Anschluss die Ware an die Kunden nach Hause geliefert. Ein komplett neues Konzept, was sich aber in dieser Zeit bewährt hat und auch weiterhin angeboten wird, schließlich gibt es auch Risikopatienten, die weiterhin geschützt werden wollen. Gleichzeitig durfte das Unternehmen im unteren Stockwerk Süßwaren, Tabak und Zeitungen weiterverkaufen. Es war dennoch eine angespannte Lage. Viel Zuspruch gab es in dieser Zeit von den Kunden. Vergangenen Montag eröffnete nun das Kaufhaus auch das erste Obergeschoss.
Mike Gruber von Fahrrad Gruber ist ebenfalls positiv überrascht. „Der Arbeitsalltag war mit einem Mal total entschleunigt“, berichtet er. „Ich war anfänglich erbost über die „willkürliche“ Reglung der einzelnen Bundesländer, die unterschiedliche Prioritäten gesetzt hatten. Wir haben auf unseren schon seit Jahren funktionierenden Onlineshop aufmerksam gemacht, Kunden ermutigt, uns per E-Mail und Anruf zu kontaktieren, Beratungen auf diesem Weg zu forcieren. Es musste improvisiert werden. Am 21. März erfuhren wir von Daniel Strotmann vom Frankenthaler Cityverein, der sich als Bindeglied zur Stadtverwaltung sehr eingesetzt hat, dass wir den Werkstatt/Servicebereich öffnen dürfen. Wir haben den Ladenbereich abgesperrt, Bodenmarkierung geklebt und einen Werkstattannahmeplatz eingerichtet. Dies wurde von unseren Kunden über die Maßen angenommen, sodass wir, an der Frühjahrszeit gemessen, kaum Einbußen in diesem Bereich hatten. An dieser Stelle möchte ich einfach „Danke“ sagen für die aktive Anteilnahme unserer Stammkunden, für das „Daumendrücken“ und die aufmunternden Gespräche. Ich wünsche mir, dass alle gesund und munter, wohl um Erfahrungen reicher, zum normalen Leben zurückkehren können. Und dass Pflegekräfte, Krankenhauspersonal, Reinigungskräfte, Verkäufer/innen und auch „Müllmänner“ in Zukunft sowohl entsprechend ihrer hohen Verantwortung bezahlt, als auch ihres Wertes geachtet werden“, so Mike Gruber.

Dankbar, aber war das so nötig?

Auch Jens Scholz von Juwelier Scholz ist dankbar, dass es weitergeht. „Wir freuen uns, dass die beinahe fünf Wochen "Shutdown" für uns erst mal zu Ende sind“, berichtet er. Auch er hat anfänglich nicht gedacht, dass es so schlimm wird. „Es war eine Herausforderung. Einen so starken Umsatzeinbruch steckt man nicht einfach so weg. Als angenehm und beruhigend habe ich dabei die politischen Statements empfunden, die uns sofort alle möglichen finanziellen Hilfen zugesagt haben. So wurden meine Sorgen und Nöte erst mal relativiert. Meine Mitarbeiter waren stärker beunruhigt als ich, weil die ja jetzt auch mit eventuellen Lohneinbußen zu rechnen hatten. Das zugesagte Kurzarbeitergeld ist bis dato noch nicht auf meinem Konto eingetroffen. Wir hoffen noch“, berichtet er weiter. Auch er veränderte das Angebot. „Meinen Werkstattanteil konnte ich weiterhin ausführen, allerdings war die Bedienung der Kunden dabei etwas problematischer, weil ich niemanden mehr ins Geschäft lassen durfte. Wir hoffen jetzt auf den Nachholbedarf, damit die Umsatzeinbußen teilweise wieder wettgemacht werden können. Die Öffnung des Geschäftes wird natürlich von gesundheitsvorbeugenden Maßnahmen begleitet. Zum Mundschutz werden wir nur greifen, wenn es gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Hauptsorge ist für mich, das Geschäft mit seinen Umsätzen zu erhalten und keine Mitarbeiter finanzielle Einbußen hinnehmen zu lassen. Ich schaue positiv und erwartungsvoll nach vorn. Mehr als die Virusgeschichte sorgt mich, was die gesetzlichen Auflagen mit den Bürgen gemacht haben. Ich wünsche mir wieder mehr offene Diskussionen, eben auch mit den aus der Öffentlichkeit verbannten Virologen, eine Diskussionsplattform in den anerkannten Leit-Medien zurück. Meines Erachtens waren die verordneten Maßnahmen hoffnungslos überzogen“, so Jens Scholz.
Die erste Lockerung ist gestartet. Jetzt darf sich die Zahl der Infizierten aber nicht zu sehr erhöhen. Das bedeutet: Jeder muss sich weiterhin an die Abstandsregelung, an Hygienerichtlinien und das Kontaktverbot halten. Sicherlich will keiner wieder zurück in den Shutdown.

Autor:

Gisela Böhmer aus Frankenthal

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