Durlacher Projekt wird heftig diskutiert
Ortschaftsrat stellt Weichen für Modernisierung der Turmbergbahn

Modernes Design in Gelb und Rot: Für diese Gestaltungsvariante der Turmbergbahn sprach sich der Ortschafsrat Durlach mit großer Mehrheit aus. Ein Vorschlag, der indes nicht die breite Zustimmung bei Bürgern findet. Deutliche Kommentare finden sich dazu im Netz: "Geschichte ignoriert", "sieht aus wie eine fahrende Schuttmulde" | Foto: Visualisierung: © CWA Constructions SA/Corp
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  • Modernes Design in Gelb und Rot: Für diese Gestaltungsvariante der Turmbergbahn sprach sich der Ortschafsrat Durlach mit großer Mehrheit aus. Ein Vorschlag, der indes nicht die breite Zustimmung bei Bürgern findet. Deutliche Kommentare finden sich dazu im Netz: "Geschichte ignoriert", "sieht aus wie eine fahrende Schuttmulde"
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Durlach. Die neue Turmbergbahn (das "Wochenblatt" berichtete) soll rot-gelb werden und die Fahrzeugform ein modernes Design erhalten: Mit großer Mehrheit stimmte der Durlacher Ortschaftsrat für diese Gestaltungsvarianten bei der geplanten Erneuerung von "Deutschland ältester Standseilbahn". Denn auf einer Strecke von 315 Metern überwindet die Bahn 100 Höhenmeter bei einer maximalen Steigung von 36,2 Prozent. Die ursprüngliche Bahn wurde 1888 eröffnet (mittlerweile modernisiert), ist aber immer noch die älteste in Betrieb befindliche Standseilbahn in Deutschland.

Die Durlacher Bürgervertreter gaben mit der Abstimmung die Empfehlung an den Karlsruher Gemeinderat, der sich mit dieser Frage bei seiner Sitzung im März befassen wird. Gleichzeitig votierte der Ortschafstrat für die Einleitung der Planfeststellung zur Modernisierung und Verlängerung der Turmbergbahn auf Basis der bisherigen Planungen.

In drei Gestaltungs-Workshops im Sommer vergangenen Jahres hatten die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) zusammen mit Bürgern verschiedene Varianten zum Fahrzeugdesign und zur Gestaltung eines Sicherheitszaunes entlang der Trasse in der Bergbahnstraße erarbeitet, um diese zur finalen Abstimmung dem Ortschaftsrat Durlach und dem Karlsruher Gemeinderat vorzulegen. Bürger-Anregungen flossen zum Teil in die Planungen ein, ob in Sachen Gestaltung, Trasse oder Station.

Pläne für die neue Turmbergbahn im Blick

Nach rund zweistündiger Debatte kam der Durlacher Ortschaftsrat bei den drei noch offenen Gestaltungsfragen zu einem Votum: Die neue Turmbergbahn soll auch nach ihrer Modernisierung weiterhin in den badischen Farben Rot und Gelb erstrahlen, die sich auch im Wappen der ehemaligen Markgrafenresidenz wiederfinden. Zur Wahl hatte auch eine dezentere, silberne Farbgebung mit rot-gelben Elementen gestanden. Bei der Fahrzeugform gab das Gremium einem modernen Design den Vorzug gegenüber einer klassischen Retro-Variante, die aber bei Bürgern keinen großen Anklang findet. Deutliche Kommentare der Ablehung finden sich dazu in den Kommentaren: "Geschichte ignoriert", "sieht aus wie eine fahrende Schuttmulde" - um nur einige zu nennen.

Die Bahn-Trasse in der Bergbahnstraße wird durch einen abgesenkten Zaun gesichert werden. Bei der Gestaltung dieser gesetzlich für einen Standseilbahnbetrieb vorgeschrieben Schutzvorrichtung favorisierte der Ortschafstrat einen Zaun mit ansprechenden Design-Elementen und lückenhafter, durchlässiger Begrünung. Ein Standardzaun mit durchgängiger Begrünung fand keine Mehrheit.

Die Sitzung des Ortschaftsrats Durlach im Video:

Weiteres Vorgehen
Das Votum des Ortschaftsrates hat empfehlenden Charakter für die Entscheidung des Karlsruher Gemeinderates in ein paar Wochen. Folgt dieser den Vorschlägen des Ortschaftsrates, kann das Planfeststellungsverfahren – es ist die rechtliche Voraussetzung für den eigentlichen Bau der neuen Bahn – ab April eingeleitet werden.

Weitere Informationen zur Turmbergbahn gibt es unter kvv.de/turmbergbahn

Modernes Design in Gelb und Rot: Für diese Gestaltungsvariante der Turmbergbahn sprach sich der Ortschafsrat Durlach mit großer Mehrheit aus. Ein Vorschlag, der indes nicht die breite Zustimmung bei Bürgern findet. Deutliche Kommentare finden sich dazu im Netz: "Geschichte ignoriert", "sieht aus wie eine fahrende Schuttmulde" | Foto: Visualisierung: © CWA Constructions SA/Corp
Barrierefrei erreichbar: Im Zuge der Modernisierung soll die Turmbergbahn auch bis zur Bundesstraße B3 verlängert und so näher an den bestehenden ÖPNV angebunden werden. Die Straßenbahnhaltestelle ist etwa an der Position des Betrachters. | Foto: Visualisierung: © Garaventa/Forum4
Autor:

Jo Wagner

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