Flexible Mobilität der Zukunft mit "My Shuttle" für Dettenheim und Graben-Neudorf
ÖPNV "on demand" im Landkreis Karlsruhe

Die Bürgermeister sind begeistert: Christian Eheim (Graben-Neudorf), Ute Göbelbecker (Dettenheim) und Michael Möslang (Linkenheim-Hochstetten) -v.l.-  freuen sich über das neue, flexible ÖPNV-Angebot, das ab 15. Dezember ihre Gemeinden noch enger miteinander verbinden wird | Foto: Heike Schwitalla
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  • Die Bürgermeister sind begeistert: Christian Eheim (Graben-Neudorf), Ute Göbelbecker (Dettenheim) und Michael Möslang (Linkenheim-Hochstetten) -v.l.- freuen sich über das neue, flexible ÖPNV-Angebot, das ab 15. Dezember ihre Gemeinden noch enger miteinander verbinden wird
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Dettenheim/Graben-Neudorf. "My Shuttle" heißt das Angebot, am Sonntag, 15. Dezember, geht es an den Start und in der Testphase bis Februar ist es sogar kostenlos - so die Neuigkeiten zusammengefasst, die Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und KVV-Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon am Dienstag in Dettenheim bekannt gegeben haben.
Das Prinzip ist denkbar einfach und dennoch sucht es gerade in ländlichen Gegenden seinesgleichen. App downloaden, Shuttle buchen und an einer der 80 "virtuellen" Haltestellen in Linkenheim-Hochstetten, Dettenheim oder Graben-Neudorf zusteigen - wer kein Smartphone nutzen möchte, bucht telefonisch. Wer schon eine gültige KVV-Karte besitzt nutzt den Zubringerservice kostenlos, wer eine Bahncard hat, fährt dementsprechend mit Ermäßigung und wer das Shuttle nicht in Verbindung mit einer Stadtbahnfahrt nutzen möchte, löst - ebenfalls per App - ein ein-Waben-Ticket des KVV für 2,10 Euro. 

80 Haltepunkte sorgen für wohnortnahen Zustieg

Gedacht ist das Angebot, um die Gemeinden Dettenheim und Graben-Neudorf noch besser an das ÖPNV-Netz anzubinden - zwischen der Stadtbahnlinie S1/S11 in Linkenheim-Hochstetten und den Regionalbahnlinien am Bahnhof Graben-Neudorf. Aber selbstverständlich kann man "My Shuttle" auch nutzen, um etwa von Dettenheim nach Liedolsheim oder von Graben nach Neudorf zu kommen. Eingesetzt werden die Kleinbusse immer in den Schwachlastzeiten, wenn sich große Linienbusse nicht lohnen würden: montags bis donnerstags von 19 bis 24 Uhr, freitags und samstags von 19 bis 2 Uhr und an den Sonn- und Feiertagen von 8 bis 24 Uhr.

Schon von Weitem gut zu erkennen: "My Shuttle" | Foto: Heike Schwitalla
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Einen festen Fahrplan gibt es nicht. Man bucht eine Fahrt über die "KVV easy"-App, wird über diese App zum Zustiegsort geleitet und bekommt genau Auskunft darüber, wann das Fahrzeug dort eintreffen wird. "Ein intelligenter Algorithmus kalkuliert, wo und wie viele Fahrgäste mit ähnlicher Route oder gleichem Ziel zusteigen können, so werden umweltfreundliche und für den Betreiber kostengünstige, effiziente Fahrgemeinschaften gebildet", erklärt Michael Barillère-Scholz, Geschäftsführer der Bahntochter Ioki, die die App entwickelt hat. Dennoch kommt der Kunde schnellstmöglich und komfortabel an sein gewünschtes Ziel. Sollte es durch Staus oder Unfälle zu Verzögerungen kommen, erfährt der Fahrgast das im Livetracking ebenfalls über die App. Auch Gepäcktransport ist in Maßen möglich - etwa wenn eine Reise ansteht oder Menschen mit Gehbehinderung einen Rollator mitführen müssen.
Kindersitze müssen mitgebracht werden, eine herkömmliche Sitzerhöhung führt der Fahrer im Shuttle mit. 

Entwicklung im "Reallabor"

Finanziert wird das Projekt vom Landkreis Karlsruhe - rund 500.000 Euro werden dafür allein 2020 zur Verfügung gestellt. Denn "My Shuttle" soll ausgeweitet werden. Nachdem das Projekt im Sommer erfolgreich in Ettlingen gestartet ist und ab 15. Dezember in Dettenheim, Graben-Neudorf und Linkenheim-Hochstetten anläuft, sollen als nächste Orte Marxzell und Pfinztal folgen, wie Landrat Schnaudigel berichtet. 
Aber noch ist das ganze ein Test - natürlich muss das Angebot vom Bürger angenommen werden. Auch die Erfahrungswerte aus dem Bruhrain sollen in die Entwicklung des Dienstes einfließen: Werden etwa mehr Angebote in den frühen Morgenstunden benötigt, müssen Kindersitze mit an Bord, wie klappt es mit der Barrierefreiheit - all das soll im so genannten "Reallabor" getestet und entwickelt werden. Aber alle Beteiligten sind positiv gestimmt und glauben, mit dem "digitalen Rufbus" ein Angebot geschaffen zu haben, dass nicht nur am Puls der Zeit liegt sondern auch den Bürgern gefallen wird. "Ich bin mir sicher, dass das Interesse an solch flexiblen, flächendeckenden und attraktiven ÖPNV-Angeboten in naher Zukunft immer größer werden wird", prophezeit Schnaudigel.

Geräumig - für Fahrgäste und Gepäck. Die "My Shuttle"-Fahrzeuge | Foto: Heike Schwitalla
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"Es freut mich, dass unsere Gemeinde für die Pilotphase ausgewählt worden ist. Denn gerade als ÖPNV-Randgemeinde werden wir von dem Angebot nur profitieren", ist sich Dettenheims Bürgermeisterin Ute Göbelbecker sicher. Und auch Michael Möslang, ihr Amtskollege aus Linkenheim-Hochstetten freut sich: "Bisher ist unser ÖPNV sehr auf das Oberzentrum Karlsruhe ausgerichtet. Es freut mich, dass die Bürger nun auch die Möglichkeit haben, Graben-Neudorf, Bruchsal oder Germersheim viel besser zu erreichen."

Digitalisierung beim Menschen angekommen

"Das verbindet die Gemeinden im ländlichen Raum nicht nur viel besser miteinander, es ist auch ein deutliches Zeichen dafür, dass die Digitalisierung im ländlichen Raum und dort direkt im Alltag der Menschen angekommen ist. Ich begrüße das sehr und freue mich über eine so sinnvolle Einrichtung, die das Leben der Menschen hier um einiges erleichtern wird und vielleicht den einen oder anderen dazu bewegen kann, öfter mal aufs Auto zu verzichten", schwärmt Graben-Neudorfs Bürgermeister Christian Eheim.

Info

Ab Sonntag 15. Dezember kann der Dienst "My Shuttle" über die "KVV easy"-App auf dem Smartphone oder unter 07247 9543233 gebucht werden. Bis Februar ist das Angebot kostenlos, danach wird es in die Tarifstruktur des KVV eingegliedert.
Alle weiteren Infos zu "My Shuttle" gibt es hier

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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