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Goethes Huldigung an einen Ginkgo-Baum

Besuch bei Hermann Fass unter dem Ginkgo-Baum | Foto: Brigitte Melder
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Böhl-Iggelheim. Am 9. Mai besuchte ich Hermann Fass in seinem hübschen Fachwerkanwesen im Ortsteil Iggelheim. Er wohnt seit 1996 hier drin, anfänglich noch mit seinem Lebenspartner Dieter, der leider am 04.11.2007 verstarb. Aber der 85-Jährige fühlt sich fit genug, es zum großen Teil noch selbst zu bewirtschaften. Als er hier einzog, hat er mit Hilfe von Freunden alles selbst renoviert, so dass es heute ein richtiges Prunkstück ist, eines, wenn nicht sogar das schönste Fachwerkhaus in Böhl-Iggelheim. Erbaut wurde das vordere Haus 1765 und die Scheune sogar noch früher, nämlich 1754. Seine Familie waren Weinbauern an der Mosel, wo er auch in Neumagen das Licht der Welt erblickte und 8 Geschwister hatte. Später ist er zum Geld verdienen in die Schweiz gezogen und hat dort über 30 Jahre lang gewohnt bevor er mit 60 Jahren die Vorzüge der Pfalz kennenlernte.

Jedes Jahr im Frühling zieht die Mandelblüte an seinem Hoftor die Blicke auf sich. Der Baum, den sein Lebenspartner Dieter gepflanzt hatte, steht hier auch schon seit 1980.

Er führte mich zu seinem Prunkstück, einem riesigen Ginkgo-Baum in seinem Garten. Bereits Johann Wolfgang von Goethe hatte ein Loblied in Form eines Gedichtes auf den Gingko-Baum geschrieben und zwar für seine späte Liebe Marianne von Willemer mit folgendem Text:
Ginkgo Biloba

Dieses Baumes Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie's den Wissenden erbaut.

Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Dass man sie als eines kennt?

Solche Fragen zu erwidern
Fand ich wohl den rechten Sinn.
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Dass ich eins und doppelt bin ?

Johann Wolfgang von Goethe 1815
(1749 - 1832)

Das Ginkgo-Blatt wird darin als Sinnbild für Liebe und Freundschaft beschrieben.

Auf seinem Grundstück fanden viele Jahre Künstler bei Ausstellungen ein Plätzchen, denn eines hat er genug: Platz! Aus Altersgründen nimmt er nun nicht mehr an Ausstellungen teil.

Früher wurden auf seinem Grundstück große Nachbarschaftsfeste zugunsten von Kindern aus Tschernobyl gefeiert. Etliche Fotos zeugen davon. Er hat ein offenes Tor und ein offenes Herz, das merkt man beim Kennenlernen. (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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