Kurt Rocker, SDW geehrt

Ruhebank - und platz auf Moschellandsburg

Obermoschel. Kurt Rocker hätte dies bestimmt auch gefallen: Den imponierenden Ausblick von der Moschellandsburg über die Wälder der Nordpfalz hat schon viele Besucher beeindruckt und am Freitag bei der Gedenkfeierstunde der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Landesverband Rheinland-Pfalz zu Ehren des am 4. Oktober 2020 verstorbenen langjährigenen Vorsitzen-
den und Ehrenvorsitzenden war dies genauso. Und an genau dieser Stelle der herrlichen Aussicht über die Wälder, für deren Schutz sich Rocker sein Leben lang so enorm engagierte, hat die SDW nun eine Sitzbankgruppe mit Tisch aus Edelkastanienenholz aufgestellt und erinnert mit einem Schild an dieses so erfolgreiche Wirken dieses Mannes. Und Kurt Rocker hätte sich auch darüber gefreut, weil in unmittelbarer Nähe der im Jahr 1971 von Ministerpräsident Helmut Kohl persönlich gepflanzte Lindenbaum als "Baum des Jahres" inzwischen prächtig gediehen ist und somit das wichtige Anliegen des SDW mit symbolisiert.

Wie der Vorsitzende des SDW-Landesverbandes, der ehemalige Donnersberger Landrat, Winfried Werner ausführte, war es für den SDW wichtig, einen Platz zu suchen,  an dem man sich an Kurt Rocker erinnern kann und er dankte Stadtbürgermeister Ralf Beisiegel für die Überlassung dieser so wunderbaren Fläche auf dem Burggelände. Rocker sei von 1973 bis 1997 Vorsitzender der SDW gewesen, so Werner: Und ihm war der Umwelt- und Naturschutz schon ganz früh wichtig, als noch niemand diese Positionen vertreten habe. Sein innerer Antrieb sei es immer gewesen, etwas zu tun, um die Welt besser zu machen. Rocker habe auch damals das Thema der Nachhaltigkeit aufgegriffen und in die Arbeit des SDW-Umweltverbandes eingebracht. Auf Grund der Klimakrise habe die Nachhaltigkeit jetzt eine ganz andere Dimension bekommen und es zeige aber auf, wie vorausschauend Rocker vor Jahrzehnten schon gehandelt habe. Der frühere "saure Regen" als Widersacher der Wälder habe Rocker sehr intensiv beschäftigt und es sei ihm sehr wichtig gewesen, junge Menschen zu animieren, sich um diese Themen mehr zu kümmern. So initiierte er die landesweiten Waldjugendspiele, baute drei Waldjugendhäuser, um Kinder und Jugendlichen Natur und Wald näher zu bringen und erlebbar zu machen. Noch heute betreibe die SDW das Waldjugendheim Kolbenstein bei Emmelshausen. Durch ein sehr gutes politisches wie auch gesellschaftliches Netzwerk sei es Rocker als damaligem CDU-Landtagsabgeordneten auch gelungen, dass die Geschäfts-  stelle der SDW Rheinland-Pfalz in Obermoschel platziert wurde und nicht in Mainz. Wichtig sei ihm auch immer die Fortbildung und Informationsarbeit gewesen, die er über die Umweltakademie leistete. Die Landesaktionsgemeinschaft Natur und Umwelt, ein gemeinnütziger Verein für die Themenbereiche, sei ihm ebenfalls ein besonderes Anliegen gewesen.Wir sind heute noch
sehr dankbar, so Winfried Werner, dass Kurt Rocker so entscheidend für die SDW immer die richtigen Weichen gestellt hat und so auch nachhaltig nicht nur für die Wälder und die Natur in Rheinland-Pfalz, sondern auch für seine eigene Nordpfälzer Region wirken konnte. Stadtbürgermeister Ralf Beisiegel zeigte sich froh, dass die SDW von Obermoschel aus arbeitete. Auch die Ergebnisse der momentanen SDW-Jugendarbeit beeindruckten ihn, er kriege das hautnah von seinem Enkel mit, der in der "Zaunköniggruppe" da-
bei sei. Dieser eingeschlagene Weg mit der Jugendarbeit sei richtig für die Zukunft, so der Stadtbürgermeister.