Tag des offenen Denkmals am 9. September
„Entdecken, was uns verbindet“

Im Verborgenen: Die protestantische Martinskirche in Quirnheim.  Foto: Archiv Link
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  • Im Verborgenen: Die protestantische Martinskirche in Quirnheim. Foto: Archiv Link
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Leiningerland. Der Tag des offenen Denkmals zählt jährlich bundesweit über vier Millionen Besucher. Damit gilt er als eine der wichtigsten Kulturveranstaltungen Deutschlands. Seit 24 Jahren laden Städte und Gemeinden zu dem Kulturerlebnis ein. Über 8000 historische Stätten, Denkmäler und Parks öffnen am Sonntag, 9. September, wieder deutschlandweit ihre Türen.

Dadurch erhalten Kulturinteressierte an diesem Tag auch Zutritt zu Gebäuden, die sonst nur teilweise oder gar nicht zugänglich sind. Vielseitige Programme, die von Sonderführungen über Schauvorführungen reichen, bieten Besuchern die Möglichkeit, mehr über die Geschichte und Architektur der historischen Denkmäler und Gebäude zu erfahren.
Das Jahresmotto „Entdecken, was uns verbindet“ nimmt ausdrücklich Bezug auf das Motto des Kulturerbejahrs „Sharing Heritage“. Mit ihren Besuchern gehen die Veranstalter des Tags des offenen Denkmals auf Spurensuche europäischer Einflüsse in deutschen Denkmalen. Dabei verfolgen sie etwa Fragestellungen nach der Herkunft von Handwerkern und Handwerkstechniken, Baumaterialien oder Stilelementen. Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 50 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich im September und Oktober an dem Ereignis.
Im Landkreis Bad Dürkheim sowie in unmittelbarer Nachbarschaft im Donnersbergkreis laden für den Sonntag ein gutes Dutzend Denkmäler, historische und außergewöhnliche Orte dazu ein, in die Vergangenheit einzutauchen – viele davon auch im Leiningerland, anbei eine Auswahl, die kein Ranking darstellt.

Ebertsheim - Protestantische Stephanskirche: Grundmauern und Untergeschoss des Kirchturms sowie die Holztür mit mittelalterlichen, spätgotischen Beschlägen stammen aus dem 12. Jahrhundert. Die Emporenanlage wurde um 1586 erbaut. Seitdem fanden Veränderungen von Kirchenschiff und Fenstern im 18. Jahrhundert und der Anbau eines kleinen Chors an der Ostseite statt. An der Westseite des Kirchenschiffs sind Freskenteile erhalten. Ein Ölgemälde von Johann Adam Schlesinger, geboren 1759 in Ebertsheim, an der Südwand zeigt Luther mit Schwan. Die Kirche befindet sich in der Hauptstraße 11. Geöffnet ist von 11 bis 17 Uhr, Führungen finden um 11 und 16.30 Uhr statt.

Kindenheim - Protestantische Martinskirche: Nach einer erstmaligen Erwähnung 1196 und ihrem Bau im 16. Jahrhundert wurde die protestantische Martinskirche mit einem Umbau ab 1723 zur heutigen barocken Kirche mit Korbbogenfenster und Traubenrosette an der Flachdecke über dem Kronleuchter. Die Steinmeier-Orgel wurde 1908 in den barocken Rahmen der alten Hartung-Orgel eingesetzt. Neben dem Hauptportal an der Südwand befindet sich ein Epitaph mit Wappenrelief. Das Ostfenster wurde 1954 als Buntglasfenster gestaltet. Die Kirche befindet sich in der Hauptstraße 56 und ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen finden um 11 und 14 Uhr statt.

Neuleiningen - Leiningerland-Museum an der Münze: Das Haus wurde in verschiedenen Bauabschnitten seit dem 17. Jahrhundert renoviert und saniert. Die architektonischen Fenster zeigen die verschiedenen Aspekte der Bauentwicklung mit ausführlichen Erläuterungen. Das Museum in der Kirchengasse 6 präsentiert das Leben in Neuleiningen seit dem 18. Jahrhundert mit den Ausstellungsschwerpunkten Handwerk und Haushalt, die Steingutfabrik Jacobi, Adler und Co., Geologie und Paläontologie der Region. Geöffnet ist von 14 bis 18 Uhr. Mitarbeiter des Heimat- und Kulturvereins stehen vor Ort für Auskünfte zur Verfügung und bieten nach Bedarf Führungen an.

Neuleiningen - Leiningerland-Museum im Burgturm: Am Sonntag, 9. September, sind auch die beiden Neuleininger Museen, das „Museum an der Münze“ in der Kirchengasse und das „Museum im Burgturm“, von 14 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Das Museum in Burgturm führt unter dem Thema „Burg und Ort Neuleiningen vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit“ den Besucher mit vielen Gegenständen, Abbildungen und Urkunden durch die Geschichte der Burg und des Ortes vom 12. bis zum 16. Jahrhundert und präsentiert mit Graf Hesso und Gräfin Eva zwei herausragende Persönlichkeiten der Neuleininger Geschichte. Im „Museum an der Münze“ ist das Haus selbst und seine bauliche Entwicklung ein wesentliches Exponat. Weitere Bereiche sind Geologie der Region, Fossilien des Mainzer Beckens, Handwerk, Haushalt und Landwirtschaft sowie die Steingutfabrik „Jacobi & Adler“. Außerdem wird derzeit eine Sonderausstellung zum „Alltagsleben in Neuleiningen in früherer Zeit“ gezeigt. Die Museumsmitarbeiter beantworten gerne die Fragen der Gäste.

Obrigheim - Prot. Stephanskirche in Albsheim: Die um 1200 erbaute Kirche wurde um 1515 mit ihrem Kirchenschiff umgebaut zur jetzigen Gestalt mit dem Kreuzrippengewölbe im Chorraum. Die Orgel der Firma Senn von 1730 ist wohl die älteste Orgel der Pfalz. Sie wurde 1903 durch die Firma Poppe umgebaut. Um 10.10 Uhr findet ein Gottesdienst statt, anschließend Kaffee und Kuchen in der Sakristei mit historischem Tonnengewölbe Geöffnet ist die Kirche von 11 bis 16.30 Uhr, um 15 Uhr wird eine spezielle Orgelführung angeboten.

Quirnheim - Protestantische Martinskirche: Erstmals erwähnt wurde die Kirche 770 im Lorscher Codex. Der Wehrturm mit Rankenblattfries wurde um 1100, die heutige Kirche um 1539 gebaut, das Turmgeschoss 1581 erneuert. Die Kirche wurde 1911 und 1963 restauriert. Drei farbig gestaltete Fenster mit Spitzbogen und einfachem Maßwerk aus dem 19. Jahrhundert der Firma F. X. Zettler aus München schmücken den Chor. Für Besucher ist die Kirche in der Neuen Straße 16 von 11 bis 17 Uhr zugänglich. Führungen finden um 11 und 14.30 Uhr statt.

Tiefenthal - Protestantische Kirche: 1767/68 erbaut, diente sie 1913 als Simultankirche für kath. und prot. Gläubige. Die Kirche bietet 152 Personen Platz. Die Steinmeyerorgel von 1914 wurde 1956/57 von der Firma Sattel umgebaut. Die drei Glocken wurden 1949 vom Bochumer Verein hergestellt. Die Kirche kann zwischen 10 und 15 Uhr besichtigt werden. Ab 11 Uhr Führungen nach Bedarf durch Mitglieder der Kirchengemeinde.
Auch ein Blick über die Grenzen des Landkreises hinaus lohnt am Denkmalstag: Für die ganze Familie bietet sich am Sonntag ein Ausflug zur Stumpfwaldbahn an den Eiswoog an: Im Rahmen des Tags des offenen Denkmals wird die neue, betriebsbereite Dampflok erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Sofern die Witterung es zulässt, werden auch Dampfzugfahrten angeboten werden. Von 11 bis 16 Uhr werden den Besuchern die Technik, Einsatzgebiete und Geschichte der Feldbahnen in Theorie und anhand zahlreicher Fahrzeuge aus verschiedenen Jahrzehnten vorgeführt. Neben allgemeinen Informationen wird auch der Feldbahn-Einsatz in den lokalen Ton- und Klebsandgruben von Eisenberg und Hettenleidelheim vorgestellt.
Und wer am Sonntag eine kleine Reise unternehmen will, sowohl durch die Pfalz als auch durch ihre jüngere Geschichte, dem sei ein Ausflug nach Fischbach bei Dahn empfohlen, dort ist von 10 bis 15 Uhr das ehemalige Sonderwaffenlager „Area 1“ geöffnet. Die Anlage wurde in den 1970er Jahren von den US-Streitkräften errichtet, die inmitten des Pfälzerwaldes Nuklearsprengköpfe lagerten - was uns damit wohl verbindet? jlk
Hinweis:

Eine Übersicht über alle geöffneten Denkmäler in Rheinland-Pfalz mit hilfreichen Kurzbeschreibungen und Adressen gibt es online auf der Seite tag-des-offenen-denkmals.de/laender/rp/

Im Verborgenen: Die protestantische Martinskirche in Quirnheim.  Foto: Archiv Link
Auch die Stumpfwaldbahn beteiligt sich am Denkmalstag.  Foto: PS
Autor:

Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein

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