Vom Stopplgassenfest zum 1. Sandhasen-Straßenfest:

Sturm aufs Straßenfest

Waghäusel-Wiesental. Ein besonderes Straßenfest können im Wiesentaler Jubiläumsjahr, in dem das 725-jährige Bestehen des Ortes gefeiert wird, die Besucher erleben. Mit dem inzwischen 38. Dorffest ist diesmal auch eine Aktion unter dem Thema „Waghäusel läuft“ verbunden. Am Sonntag geht's um 11 Uhr los. Für einen guten Zweck laufen und Hoffnung geben - das ist die Idee, die hinter dem Spendenlauf des Förderkreises der Gemeinschaftsschule Waghäusel steckt.
Nach coronabedingten Ausfällen in den beiden vergangenen Jahren zeigte sich im Ansturm aufs Straßenfest deutlich das Verlangen der überaus zahlreichen Besucher, endlich wieder ein Straßenfest genießen zu dürfen.

Seit Jahrzehnten gilt: Auf Etikette wird in Wiesental Wert gelegt: In Frack und Zylinder eröffnete am späten Samstagnachmittag der neue Oberbürgermeister Thomas Deuschle im Beisein der Komitee-Mitglieder und zahlreicher Stadträte das zweitägige Dorffest.
Jahr für Jahr zeigen die Wiesentaler, dass sie zu feiern verstehen. Unterstützung kommt aus den anderen beiden Stadtteilen und aus vielen Nachbargemeinden und sogar aus Amerika, so Richard und Marianne Eurice mit Sohn.
Auf dem „Marktplatz“ und auf den für den Verkehr gesperrten Straßen drängen sich stets Scharen von Menschen. Die Möglichkeit, in gemütlichen Zelten oder im Freien zwischen den Bäumen zu sitzen und bei schönstem Wetter das Fest der Feste zu genießen, wurde an beiden Festtagen rege genutzt. Den Erfolg garantiert vor allem der zentrale Standort.
Etwa 20 kulinarische Köstlichkeiten und unglaublich viele Getränkeangebote gab es, aber auch vielfältige musikalische Unterhaltungen, alles organisiert von insgesamt acht Vereinen und Gruppen.
Ab dem späten Samstagabend war es nur noch mit größter Mühe möglich, zwischen den Zelten und Ständen durchzukommen. Kräftig mussten die beteiligten Vereinsaktivisten und ihre Helfer zulangen, um den Durst und Hunger der vielen Gäste, wohl mehrere tausend, zu stillen.

Offiziell ist es das bislang 38. Straßenfest. Bevor jedoch das erste Ereignis dieser Art zustande kam und sich im Laufe der Jahre zu einer festen Einrichtung im Stadtteil Wiesental etablierte, gab es einen „Straßenfest-Vorläufer in der Hebel-Straße. Die Idee dazu hatte Reinhold Rolli, genannt „Stoppl“.
Von 1976 bis 1982 stand das „Stopplgassenfest“ im Wiesentaler Terminkalender. Dann erfolgte 1983 die Erweiterung zum ersten gemeinsamen „Wiesentaler Sandhasen-Straßenfest“ mit Beteiligung von zunächst sechs Vereinen in der Zwetschgenallee. In den Bestzeiten wirkten bis zu 20 Vereine mit, doch dann nahm die Zahl kontinuierlich ab.