Bei Astronomiefreunden:
Jetzt Spaziergang durchs Sonnensystem

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Waghäusel. Welche Besonderheit! Jetzt können die Waghäuseler Sternengucker sogar durch zwei Röhren schauen und die Weite des Weltalls bewundern. Denn der Instrumentenpark der Sternwarte, dem – wie es oft heißt - „Waghäusels Fenster zum Universum“, hat Zuwachs bekommen. Parallel zum großen Hauptinstrument, einem 16-Zoll-Spiegelteleskop, sitzt jetzt auch ein Linsenteleskop von höchster Qualität auf der mächtigen Sternwartenmontierung.
Das neue Instrument biete einen zweifachen Nutzen. Zum einen lasse sich bei geringerer Vergrößerung ein größerer Himmelsausschnitt beobachten, betont Vereinsvorsitzender Wolfgang Stegmüller. Zum anderen schaffe das Zusatzinstrument die Möglichkeit, Objekte, die im großen Teleskop live beobachtet werden, zeitgleich per Kamera auf die Großbildschirme im Hauptraum der Sternwarte zu übertragen.
„Das neue Gerät ist ein wichtiger Schritt zur angestrebten Inklusion, wenn der öffentliche Beobachtungsbetrieb wieder losgehen wird. Dann können auch körperlich eingeschränkte Beobachtungsgäste, die nicht die steile Treppe bewältigen können, an unseren Veranstaltungen teilhaben“, lässt Vereinsvize Ernst Schröter wissen.
Im kleinen Stadtteil Waghäusel – sowohl in der Sternwarte als auch im nahen „Astronomiezentrum“ in dem Eremitagen-Kavaliershaus - geht es nicht mehr um ein paar Kilometer hin und her, es geht jetzt um Entfernungen von bis zu zweieinhalb Milliarden Lichtjahren. Die größte Anziehungskraft für Hobby-Sternengucker und alle Neugierigen dürfte das etwa eineinhalb Jahre alte riesige Spiegelteleskop auf der erhabenen Beobachtungsbühne ausüben. Mit einer Öffnung von 16 Zoll (über 400 Millimeter) sammelt das moderne Hauptinstrument rund 6 000 Mal mehr Licht als das menschliche Auge.
Das Fernrohr gilt als das größte im ganzen Umkreis. Allein der „große Bruder“ des Linsenteleskops und dessen gesamte Montage kosteten rund 20.000 Euro, war zu erfahren. Das kleinere Zusatzinstrument verursachte Ausgaben von 2.500 Euro. Neun Meter lang und 4,60 Meter breit misst das Beton-Gebäude. Zu 100 Prozent autark ist die Energieversorgung der Sternwarte.
Einen weiteren Einblick in die Arbeit des auch außerhalb Corona rührigen Vereins wird der bevorstehende Astronomietag am Samstag, 20. März, gewähren. Für diesen Tag haben sich die Hobby-Astronomen ein ganzes Potpourri an Online-Vorträgen ausgedacht. Ein Highlight ist sicherlich der angebotene Spaziergang durch das Sonnensystem in der Zeit zwischen 9.30 und 18 Uhr.
Dazu baut die Stegmüller-Mannschaft einen mobilen Planetenlehrpfad auf. Im Maßstab 1:2,8 Milliarden wird das gewaltige Sonnensystem dargestellt. Von der Sternwarte aus können spazier- und wanderfreudige Besucher entlang des Wagbachs und der Wagbachniederung alle himmlischen Einzelheiten erkunden. Unterstützt werden sie dabei durch Audiocasts, die über die Webseite des Vereins abrufbar sind.
Die Länge des Planetenweges mit insgesamt zehn Stationen plus Beschreibungen beträgt, je nach Laufroute, etwa drei Kilometer und führt auf der stillgelegten Trasse der alten B 36 entlang des dortigen Vorzeige-Natur- und Vogelschutzgebietes. Auf nur 50 Zentimeter kommt die Sonne.
Am 20. März ist ein vorläufiger Planentenpfad vorzufinden. Ein fest installierter, eine absolute Sehenswürdigkeit, haben die Astronomiefreunde bereits in der Planung, verrät Stegmüller. Coronabedingt wurden die Aktivitäten größtenteils ins Internet verlagert. In kurzer Abfolge präsentieren die Waghäuseler interessante Online-Vorträge zu allen möglichen Themen der Astronomie. Die Teilnahme ist kostenlos. Im Kalender auf der Webseite des Vereins www.afw2000.de stehen die einzelnen Termine.

Zum Vortragsprogramm am 20. März gehören folgende vier Themenbereiche:

o Die Sternwarte Waghäusel - ein virtueller Rundgang;
o Entstehung und Lebenszyklus der Sterne oder woher kommen die chemischen Elemente;
o Einfluss des Mondes auf die Erde;
o Was es auf dem Mond zu sehen gibt.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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