Landesstudie über Gewässerökologie in Verbindung mit Hochwasserschutz am Kraichbach wurde im Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt

Um den guten ökologischen Zustand am Kraichbach zu erreichen, so wie es in der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie für alle Gewässer gesetzlich festgelegt wurde, muss vor allem die Struktur naturnaher gestaltet werden. Für die schlechte Bewertung des Wasserkörpers, die der Kraichbach als Untersuchungsergebnis in der Landesstudie erhalten hat, sind die Fischuntersuchungen ausschlaggebend. Aber auch das geringe Aufkommen an Kleinlebewesen sowie Defizite bei der Gewässergüte schlagen zu Buche und die Wasserpflanzen und Algen lassen auf noch erhöhte Phosphorbelastungen schließen. Zudem sind Gewässerstruktur und Durchwanderbarkeit mit schlecht bewertet, wie Irene Mözl vom Regierungspräsidium Karlsruhe anhand einer Präsentation verdeutlichte. Mit einer Aufweitung des Gewässerbettes und der Schaffung eines Entwicklungskorridors, der einen gekrümmten Gewässerlauf zulässt und Platz für eine Aue und Ufergehölze sowie strömungslenkende Totholzstrukturen bietet ließen sich Lebensraumstrukturen schaffen, die zu einem naturnahen Abschnitt verhelfen, von dem eine positive Strahlwirkung ausgehen kann was aus dem Vortrag von Frau Dr. Ina Nadolny vom Ingenieurbüro Aland anschaulich hervorging. Dies alles in Einklang zu bringen mit dem angestrebten Hochwasserschutz für den Kraichbach und der Sanierung des nicht mehr den Regeln der Technik entsprechenden linksseitigen Damms entlang des Stettfelder Bruch ist das ehrgeizige Ziel, welches das Regierungspräsidium Karlsruhe sich gesetzt hat. In ausgiebigen Studien wurde das Zusammenspiel zwischen Ökologie und Hochwasserschutz ausgelotet und die im Jahr 2016 im Auftrag der Gemeinde fertiggestellte Hochwasserschutzkonzeption unter diesen erweiterten Vorzeichen fortentwickelt. Die favorisierte Lösung sieht als Neubau eine Verschiebung des linken Dammes um einige Meter nach Westen vor und eine weitgehende Abtragung des rechten Dammes mit dem Effekt, dass das Naturschutzgebiet „Bruch bei Stettfeld“ mehrmals pro Jahr vom Kraichbach überströmt wird. Damit gelänge neben der Wasserspiegelabsenkung im Kraichbach gleichzeitig eine ökologische Aufwertung und könnte der Eingriffsausgleich damit kompensiert werden. Für das Maßnahmenpaket ist ein Planfeststellungsverfahren erforderlich, für das die Planung nun zeitnah beginnen soll, wenn der Gemeinderat sich dem Konzept anschließt, was der Ausschuss empfahl. Die Öffentlichkeitsbeteiligung wird sodann stattfinden und die Eigentümer betroffener Grundstücke werden rechtzeitig eingebunden und um Zustimmung ersucht. Wenn alles ohne größere Einwände gelingt, ist angestrebt, mit den Baumaßnahmen bei realistischer Betrachtung ab Ende 2023 vielleicht beginnen zu können.

Autor:

Franziska Weiß aus Ubstadt-Weiher

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