Muttertagskonzert der VHS in Mutterstadt
Ein wunderbarer Morgen im historischen Rathaus mit Marcel Adam und Signore Christian di Fantauzzi

„An Muttertag, da kommt doch kein Mensch“, hatte Marcel Adam bei den Vorgesprächen für das Muttertagskonzert befürchtet. Was er nicht wusste, ein Konzert zu Ehren der Mütter hat in Mutterstadt Tradition und ist somit so etwas wie ein Garant für ein volles Haus. So war auch diesmal das Historische Rathaus für das Programm „AKKORDEONISSIMO“ der zwei Chansonniers Marcel Adam (72) und Signore Christian Di Fantauzzi (67) bis auf den letzten Platz ausverkauft. Über den großen Zuspruch freute sich Bürgermeister Hans-Dieter Schneider in seiner Begrüßungsansprache heuer ganz besonders, schließlich sei diese doch schon fast eine seiner letzten Amtshandlungen. Die örtliche VHS-Leitung Eva Heyder, sprach in Anspielung auf ihren Vornamen, Marcels Nachnamen Adam, in Zusammenhang mit einem leidenschaftlichen Italiener und einem Programmnamen, der nach Superlativ klingt, einem tollen Publikum und dem zu erwartenden von Ramona Grätz servierten Pausensekt von „paradiesischen Zuständen“ an diesem sonnigen Muttertags-Morgen. Über zwei Stunden boten der im grenznahen Großblittersdorf lebende Gitarrist Adam, dem der Ruf vorauseilt, einer der bekanntesten Chansonniers, Liedermacher, Autoren und Interpreten aus dem nordfranzösischen und süddeutschen Bereich zu sein und an seiner Seite der virtuose Akkordeonist und Saxophonist Di Fantauzzi, der als Sohn einer deutschen Mutter und eines italienischen Vaters im nur zarten Alter von nur 17 Jahren den Weltmeistertitel im Bereich Akkordeon in San Sebastian errungen hat, eine unterhaltsame, humor- und gefühlvolle Vorstellung. Etliche Lieder sind der Feder von Marcel Adam entsprungen, der darin meist Geschichten verarbeitet, die das Leben schreibt. „S’Onna uff de Bank“ ist beispielsweise eine Hommage an seine Oma oder sein Lieblingslied „Das eiskalte Herz von Soledad“ ist während der Corona-Zeit entstanden, als man in Frankeich nur eine Stunde am Tag vor die Tür durfte. Dies ist auch das erste Lied auf seiner neuen CD „egoiste“, ein Album, das wie er sagte „nur auf mich Rücksicht nimmt und nur Sachen enthält, die ich liebe“. Es kamen aber auch Interpretationen der Werke anderer Songwriter auf die Bühne. Mit „Linda“ von Gerhard Gundermann begrüßte Adam die Geburt seiner Enkeltochter. „Du bist in mein Herz gefallen“, heißt es darin, was wohl auch für die fünf Monate alte Choco gilt. Mit „La Salle et la Terrasse“ und „Du lässt dich gehen“ huldigte er dem 2018 verstorbenen Liedtexter und Filmschauspieler Charles Aznavour, verriet aber auch augenzwinkernd, dass seine Frau letzteres Lied „ums Verrecken nicht leiden kann“, genauso wenig wie „Noh de Liebe geh‘ ich hämm zu minni Frau“. Normalerweise sänge das Publikum bei diesem Lied stets mit, konfrontierte er dieses und er muss nicht lange warten. Unisono schallte der Refrain aus den Reihen der Zuhörerschaft. Längst hatte der französische Sänger mit Kappe und Pferdeschwanz sowie seinem sympathisch lothringischen Akzent den Trausaal des historischen Rathauses in beste Stimmung versetzt. Der Königin der Chansons, Edith Piaf, erwies er Ehre mit einer deutschen Version von „Mon Manège a moi“. Um eine Aufforderung, dass jeder Mensch den anderen ungeachtet der sexuellen Orientierung akzeptieren sollte, ging es in „Denn ich will“ von André Heller. „jetzt seid ihr dran“ ermunterte Adam die Anwesenden, bei Nenas „Wunder gescheh’n“ erneut einzustimmen. Zärtlich und sanft kam „Je croyais“, eine französische Version von „Yesterday“ (Beatles) daher. Dass er nicht immer ein braver Bub gewesen sei und von den Priestern im Internat viel gelernt habe, offenbart der deutsch-französische Grenzgänger zwischendurch und dass er Schokolade liebt. Außerdem müsse man sich beeilen, wenn man ihn hören will, er wäre nach 40 Jahren im Geschäft sozusagen auf seiner dreijährigen Abschiedstour. Für seine Konzerte obligatorisch, ertönte als Schlusslied Dietrich Bonhoeffers „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, bevor es mit „Kilimandscharo“ noch eine letzte Zugabe gab. Niemals würde er ein Konzert einfach runterdudeln, ließ er das Auditorium zum Ende außerdem wissen, egal wie gestresst er sei. Das hätte er aber gar nicht ausdrücklich betonen müssen, mit seinen musikalischen Botschaften, seinem Witz und seinem Charme gepaart mit der Virtuosität seines Kompagnons Di Fantauzzi hatten die beiden sich von Beginn an in die Herzen gespielt. Es wurde viel gelacht, das ein oder andere Tränchen vergossen, die Körper im Takt bewegt und schließlich kräftig applaudiert. Vielfach geäußertes Fazit: „Ein wunderbares Konzert“.

Autor:

Eva Heyder aus Mutterstadt

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