BriMel unterwegs
Lesung von Harald Schneider alias „Palzki“

- Harald Schneider
- Foto: Brigitte Melder
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Lambheim. Die LandFrauen Lambsheim luden wie jedes Jahr zum „Welttag des Buches“ am 23. April zu einer Lesung regionaler Autoren ein. Dieses Jahr fiel die Wahl auf den Schifferstadter Krimiautor Harald Schneider, der sich mit seiner seit 18 Jahren bekannten Krimi-Serie „Kommissar Palzki“ einen Namen gemacht hat. Nicht nur in Buchform, sondern auch in der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ hat er des Öfteren eine Rubrik.
In der Location des Alten Schulhauses ist heute das Haus der Vereine untergebracht, wo die LandFrauen auch ihr Domizil haben und für die spätere Pause allerlei Leckereien als Fingerfood „gezaubert“ hatten. Zur Begrüßung gab es Sekt und das Ehepaar Schneider hatte bereits den Buchtisch mit vielen Exemplaren des Autors bestückt. Harald Schneider las zum „Welttag des Buches“ aus seinem im Juni 2024 erschienenen 24. Fall „Pfalz – Wein – Mord“. Das Gros des Publikums bildete die Damenwelt im vollbesetzten Saal – es mussten sogar noch Stühle hinzugestellt werden. Bevor der Autor zu Wort kam begrüßte zu diesem kulinarisch mörderischen Abend erstmal die Vorsitzende des LandFrauen-Vereins Silke Wilhelm höchst unterhaltsam die Anwesenden. Seit 2008 veranstalten sie diese Reihe. Harald Schneider war bereits 2013, 2015 und 2019 hier zu Gast und erfreute das Publikum mit dem skurrilen Kommissar Palzki.
Harald Schneiders Nase erschnüffelte wundervolle Gerüche aus der benachbarten Küche und meinte „Das wird nicht einfach; es riecht so provozierend gut aus der Küche!“ Sein T-Shirt trug er passend zum Buch. Ob er zu jedem seiner Krimis ein passendes T-Shirt hat drucken lassen? Das muss ich noch herausfinden. „Es hätte ein so schöner Tag werden können ….“, so beginnen all seine Krimis. Wie immer las dieser Hüne von Mann im Stehen, die Brille auf der Nasenspitze und gestikulierend mit den Händen. Er gab einen Einblick ins Weinlesefest und was da alles los ist in Neustadt an der Weinstraße bzw. auf dem kleinen Bahnhofsvorplatz und dem angrenzenden historischen Saalbau. Falls er sich bei seiner Schnellsprechweise einmal verhaspelte amüsierte sich das Publikum, denn er „verpackte“ das charmant und hielt auch während des Lesens Blickkontakt zum Publikum. Gekonnt imitierte er die Frauenstimme als seine Frau Stefanie mit ihm zum Einkleiden ging, was eine Geschichte für sich war. Detaillierte Szenen mit recherchiertem Hintergrund sind genau sein Fall. Reale Personen mit Alleinstellungsmerkmal und reale Institutionen bindet er in seine Krimis ein und erklärte, wer alles im Krimi eine Rolle bekommen hat. Dieser Roman ist sehr komplex und so suchte er lose Passagen heraus, da es sonst zu lange dauern würde. Und wieder drehte sich sein Kopf Richtung Küche; der Duft ist nicht weniger geworden. Er verwies auf seine Krimi-Nachbarin Frau Ackermann, die nach der Pause ihre Rolle hatte. Noch ein kurzer Überblick über die mitgebrachten Bücher und Flyer, unter anderem auch „Uffbasse“, den Krimi-Präventionslesungen, die er mit dem Zeichner Steffen Boiselle exklusiv zelebriert und hier auf Schockanrufen bis Enkeltrick eingeht. „Palzk-Kids“ bieten als eine Veranstaltung nachhaltige und interaktive Leseförderung.
Im Foyer hatten die Gerüche dann Gestalt angenommen und wurden in Gläsern oder auf Tellern als außergewöhnliche, mega leckere Variationen einverleibt (siehe Fotos). Am Ende der Pause waren die Platten dann fast „leergefegt“. Als wieder alle saßen meinte er mit einem Schmunzeln „Unglaublich! Noch alle da. Das ist mir auch noch nicht passiert! Dann lese mer noch ä bissl.“ Diesmal ging es ins Polizeirevier zu KPD Klaus Diefenbach, Leiter der Dienststelle, und es gab immer wieder Lacher bei seinen schelmischen Anmerkungen. Zwischendurch darf auch mal pfälzischer Dialekt gebabbelt werden, den er als Urpfälzer natürlich beherrscht. Es ging um ein Dialysegerät auf dem Weinfest, denn in jedem Buch wird ein medizinisches Thema aufbereitet. Er verwies auf das Fußgönheimer Mundart-Festival „Babbel doch“, das vom 13.-15. Juni 2025 stattfinden und er natürlich auch dabei sein wird.
Das Publikum bedankte sich für diese Lesung mit viel Applaus und Silke Wilhelm verabschiedete ihn und plänkelte, dass er im Jahre 2018 schon einen LandFrauen-Krimi mit dem Titel „Pfälzer Eisfeuer“ geschrieben habe. Der Likör, den es damals gab, wird unvergesslich bleiben. Nach 2 Stunden und ein paar signierten Büchern war dann Schluss. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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