Preisträgerkonzert 2025 der Fritz-Wunderlich-Gesellschaft

- (v.l.n.r.): Ljubomir Milanovi, Peter Bortfeldt (sitzend am Klavier), Patrizia Pfauth, Katharina Bierweiler, Vira Skybytska und Luis Denzel
- Foto: Fritz-Wunderlich-Gesellschaft
- hochgeladen von Anja Stemler
Kusel. In der voll besetzten Aula des Horst-Eckel-Hauses fand das Konzert der fünf Preisträger 2025 der Fritz-Wunderlich-Gesellschaft statt, das gleichzeitig den Höhepunkt und Abschluss der diesjährigen Fritz-Wunderlich-Musiktage bildete.
Nach einem Grußwort der 1. Vorsitzenden Ingrid Hirschberger ergriff Ministerpräsident Alexander Schweitzer, der nach Malu Dreyer die Schirmherrschaft dieser Veranstaltungsreihe übernommen hat, das Wort und betonte, wie wichtig es sei, dass die Gesellschaft ihren Blick nicht nur auf die notwendige Erinnerung an den 1966 viel zu früh verstorbenen Tenor Fritz Wunderlich richte, sondern auch nach vorne, insbesondere durch die Förderung des Nachwuchses.
Mit der Auswahl der fünf Stipendiaten hat die Fritz-Wunderlich-Gesellschaft für diese 10. Auflage ihres Förderpreises wieder eine glückliche Hand bewiesen. Obwohl das Alter der Bewerber auf 25 Jahre begrenzt ist, zeigte dieses Quintett durchweg eine sehr große Reife, sowohl stimmlich als auch interpretatorisch. Meisterhaft unterstützt wurden die Sänger durch den Bonner Pianisten und Korrepetitor Peter Bortfeldt. Gemeinsam hatten sie in der kurzen Zeit ihres Aufenthaltes in Kusel ein abwechslungsreiches Programm einstudiert, das im ersten Teil aus Liedern von W. A. Mozart bis Richard Strauss bestand und nach der Pause aus Arien aus Opern und Operetten, bei denen sich Solobeiträge mit Duetten und sogar Quintetten abwechselten.
Die Sopranistin Patrizia Pfauth, die aktuell an der Musikhochschule Freiburg (wo auch seinerzeit Fr. Wunderlich selbst studiert hatte) bei Prof. Katharina Kutsch im Bachelor studiert, beeindruckte die Zuhörer durch ihre leichte und klare Stimme. Für das sehr lustige Duett „Die Schwestern“ (Joh. Brahms) gesellte sich Katharina Bierweiler zu ihr.
Die mehrfach prämierte Mezzosopranistin, die bei Prof. Christiane Libor und Stephan Klemm in Karlsruhe studiert, zeigte nicht nur höchste stimmliche Qualitäten, sondern auch ein außerordentliches Theatertalent. Vira Skybytska, die im ersten Teil erwartungsgemäß vor allem im dramatischen Register ihre dunkle Mezzosopran-Stimme zur Geltung kommen ließ, überraschte im zweiten Teil mit atemberaubend virtuosen Koloraturen aus Händels Oper „Alcina“. Die junge Ukrainerin studiert bei Prof. Stamenković und Prof. Melzer in Mannheim. Tenöre sind im Vergleich zu anderen Stimmlagen selten und die Ansprüche an sie sind in der Fritz-Wunderlich-Stadt Kusel nicht gering. Besonders gespannt war deshalb das Publikum auf Luis Denzel, den Tenor des Abends. Der Student der Musikhochschule Freiburg überzeugte jedoch auf Anhieb durch die Qualität seiner Stimme, sein vielseitiges Talent (nicht zuletzt im Theaterspiel) und seine musikalische Reife.
Durch Auftritte am Pfalztheater Kaiserslautern (z. B. 2024 in „Don Carlo“) ist der serbische Bariton Ljubomir Milanović manchen Kuselern bereits bekannt. In Werken von Peter Tschaikowsky, vorgetragen in der Originalsprache, konnte sich seine tiefe und warme Stimme wunderbar entfalten, aber Mozarts Opernarien lagen ihm genauso gut und allein seine Präsenz auf der Bühne war ein Erlebnis. Für die „Standing Ovation“ am Ende des Konzerts bedankten sich die Künstler beim Publikum mit einer fünfstimmigen Bearbeitung von Wunderlichs Kusellied aus der Feder von Peter Bortfeldt. red
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
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