Gute Ansätze - fatale Schlussfolgerungen
Kommentar

Kusel. Der Bundesvorsitzende der Jungsozialisten, Kevin Kühnert kam letzte Woche etwas überraschend in den Landkreis. Und da er vor knapp einem Jahr beim Jungsozialisten-Europakongress im Gespräch mit Daniel Fehrentz eine Zusage zu einem Besuch in der Westpfalz gegeben habe, ergab sich durch den am Freitag stattfindenden Europawahlkampf-Start in Saarbrücken die Gelegenheit.
Dass der Besuch jetzt mit dem der „Zeit“ gegebenen Interview in Zusammenhang gebracht werde, in dem Kühnert provokante Thesen aufgestellt hatte, gab der Veranstaltung in Kusel einen zusätzlichen Aspekt. Und natürlich auch Gesprächsstoff.
Wie so oft besonders beim Polit-Nachwuchs greifen die Aussagen nur sehr kurz. Zweifellos sind Gedanken wie Zähmung des Kapitalismus mit seinen absolut vorhandenen Auswüchsen es wert, darüber nachzudenken, an Verbesserungen zu arbeiten. Andererseits macht es aber auch keinen Sinn, das ganze System über den Haufen zu werfen. Auch wenn der Ansatz, dass unsere kapitalistisch ausgerichteten Konzerne mitunter zu hohe Gewinne erwirtschaften, die wiederum zu Lasten der Geringverdiener gehen oder die Immobilien- und Mietpreise fast ins Unendliche steigen, damit die Schere zwischen Einkünften für bezahlbare Mieten und den Profiten der Unternehmen immer weiter auseinandergehen, richtig ist und Maßnahmen erfordert, so kann die Sozialisierung der Gewinne oder auch Enteignungen bei den großen Immobilienkonzernen nicht die Lösung sein.
Auch wenn Kevin Kühnert klar sagt, dass er nicht mit der Mistgabel wie bei den Bauernkriegen durch die Lande ziehen will, um Veränderungen zu bewirken: Mit solchen Thesen bewegt er nichts. Es ist doch logisch, dass in einem Konzern wie BMW (diesen hatte er explizit angesprochen) die Unternehmenslenkung nur dann funktioniert, wenn für den Kapitaleigner der Anreiz zum Steigern von Ergebnissen vorhanden ist.
Aber, wie sagte ein saarländischer SPD-Minister auf unsere Anfrage, was er von diesem Vorgehen hält: „Wir waren alle mal jung und haben solche Utopien gehabt“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, außer dem Rat an die Jungsozialisten, sich selbst eine Meinung zu bilden. (Horst Cloß)

Autor:

Horst Cloß aus Kusel-Altenglan

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