Friedhöfe in Oberöwisheim und Neuenbürg im Fokus
Geschichte zum Anfassen

In Neuenbürg und Oberöwisheim stehen die jüdischen Friedhöfe im Mittelpunkt. | Foto: ps
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Kraichtal. Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Stadt Kraichtal gemeinsam mit dem Heimat- und Museumsverein Kraichtal und dem Heimatverein Neuenbürg am Aktionstag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. Am Sonntag, 8. September, öffnen am Tag des offenen Denkmals deutschlandweit wieder historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen und bieten „Geschichte zum Anfassen“.

Neben allen Gochsheimer Museen, die, bei freiem Eintritt, von 13 bis 18 Uhr geöffnet sind, ist bei gutem Wetter auch der Sinnengarten zwischen 14 und 17 Uhr zu erleben. Das Graf-Eberstein-Schloss mit Stuckdecke im Turmzimmer (1580) präsentiert in diesem Jahr die beiden Wechselausstellungen zum Jubiläum des Stadtteils Bahnbrücken (800 Jahre) im ersten Obergeschoss sowie Kunstwerke Margarethe Kriegers zu Paul Claudels „Der seidene Schuh oder Das schlimmste trifft nicht immer zu“ auf der Kunstebene, im zweiten Stock.

Die Handwerksmuseen entführen die Besucher in eine fast vergessene Zeit und zeigen unter anderem die historischen Werkzeuge des Küfers und des Schmieds. Die unweit gelegenen Bäckereimuseen sind besonders für Schleckermäuler ein Muss. Das alte Backhaus (um 1880) beherbergt einen, noch voll funktionsfähigen, Brustfeuerofen, der zu bestimmten Anlässen leckeres Holzofenbrot „zaubert“. Rund um die Schokolade dreht sich alles im Zuckerbäckermuseum nebenan, in dem neben vielen besonderen „Model“ auch, mit Transmission betriebene, Konditormaschinen zu besichtigen sind.

Interessante Führungen gibt es rund um den Friedhof Neuenbürg zwischen 11 und 15 Uhr, ebenso wie eine kleine Bewirtung beim Dorfplatz, wo sich das Domizil des Heimatvereins Neuenbürg befindet. Nach Ende des 2. Weltkriegs kamen zirka 600 typhuskranke KZ-Häftlinge in den kleinen Kraichtaler Stadtteil zur Genesung. Unter ihnen waren zahlreiche polnische Juden, die nach ihrem Tod neben dem Dorffriedhof beigesetzt wurden. Der durch diese Gräber entstandene jüdische Friedhof liegt nun innerhalb des heutigen Ortsfriedhofes und ist einer von wenigen „gemischten“ Friedhöfen Europas.

Mitglieder des Heimat- und Museumsverein Kraichtal öffnen in Oberöwisheim von 14 bis 17 Uhr die Pforten des Jüdischen Friedhofs, dessen Zufahrt am Ortsausgang von Oberöwisheim in Richtung Neuenbürg (an der K3517) beschildert ist. Es handelt sich um den ältesten jüdischen Verbandsfriedhof im vorderen Kraichgau, sein Einzugsgebiet reichte von Wiesloch bis Durlach und von Waibstadt bis Eppingen. Auch hier gibt es Wissenswertes über die historischen Gräber zu berichten und ist für das leibliche Wohl gesorgt. kc

Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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