Zum Thema „Umgang mit Gefühlen“ im Rahmen des Schulprojekts
Ergebnisse der Elternbefragung

Klingenmünster/Landau. Seelische Gesundheit aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, Konflikte anders zu lösen und mehr über Gefühle zu sprechen – all dies bewirkt das Schulprojekt Umgang mit Gefühlen, das seit über zwei Jahren an 13 Pfälzer Schulen läuft, im familiären Umfeld der Schülerinnen und Schüler. Das zeigen die Ergebnisse einer Elternbefragung, die das Hanover Center for Health Communicaion an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover begleitend durchgeführt hat. Die Hochschule ist Partner der Resilienz-Initiative „Die Pfalz macht sich/dich stark“, die das Projekt in Kooperation mit der Universität Koblenz-Landau betreut.
„Generell bewerten die Eltern die Schulintervention als geeignete Präventionsmaßnahme, um das Risiko bei der Entstehung psychischer Probleme bei Kindern und Jugendlichen zu reduzieren“, fasst Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Jaspersen zusammen, die die Elternbefragung durchgeführt hat. „Das Projekt involviere und sensibilisiere die Lehrkräfte, und helfe, Defizite zu erkennen, berichten die Eltern. Außerdem bewerten sie positiv, dass die Kinder lernen, Gefühle zu kommunizieren und das auch in die Familien tragen.“
Einige der 20 Befragten berichten, dass sie durch das Training ihrer Kinder zu Hause mehr über Gefühle sprechen und auch die eigenen Emotionen vermehrt beobachten – auch wenn dies bislang kaum dazu führt, dass sich Eltern darüber hinaus aktiv über seelische Gesundheit informieren. Konflikte werden mitunter mit den erlernten Techniken besprochen. Dabei legen die Familien der Befragten grundsätzlich bereits Wert darauf, dass Konflikte kommunikativ und gemeinsam mit allen Beteiligten gelöst werden. Die Eltern berichten zudem, dass in den Familien auch sonst viel gesprochen werde. „Vielen Eltern ist es wichtig, dass sich das Kind verstanden fühlt, indem man einander zuhört und aufeinander eingeht“, erklärt Miriam Jaspersen. Familienkommunikation helfe dabei, Erlebtes zu verarbeiten, sich von Sorgen zu befreien und sich zu beruhigen. Eine gute Kommunikationskultur unterstütze zudem die gegenseitige Wertschätzung und stärke die innerfamiliären Beziehungen.
Um das Thema Gefühle auch zu Hause besser aufgreifen zu können, wünschen sich einige der Befragten, sich in Elterntrainings weiterzubilden oder sich mit anderen Eltern auszutauschen. Aus ihrer Sicht passiert das bislang noch zu wenig. Zudem würden sie längere Trainingsrunden mit noch mehr Alltagsbezug begrüßen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Bedeutung von Emotionsregulation für die seelische Gesundheit langsam im Alltag der Menschen ankommt“, sagt Paul Bomke, Projektleiter der Resilienz-Initiative.
„Gemeinsam mit der Universität und unseren Unterstützern versuchen wir, das Programm noch weiter zu verbessern, sodass die Schülerinnen und Schüler mit ihren Familien wirksam und nachhaltig davon profitieren können.“
Zum Hintergrund des Projekts:
In altersgerechten Trainings üben Kinder und Jugendliche von der 1. bis zur 10. Klasse ihre eigenen Gefühle zu erkennen, einzuschätzen und zu regulieren. Sie lernen, wie sie mit den Gefühlen von anderen umgehen, Konflikte klären und Stresssituationen meistern können – wichtige Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung und die seelische Widerstandskraft. Mit finanzieller Unterstützung von fünf Lions-Clubs der Vorderpfalz konnten bislang rund 2600 pfälzische Schülerinnen und Schüler in 118 Schulklassen an 13 Schulen erreicht werden – von Speyer bis Bad Bergzabern.
Das Projekt „Umgang mit Gefühlen“ wurde initiiert von Prof. Dr. Tina In-Albon vom Lehrstuhl Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität Koblenz Landau, Campus Landau. Damit mehr Schulen von dem Projekt profitieren können, wurde eine Kooperation zwischen der Universität und der Pfalzklinikum-Initiative „Die Pfalz macht sich/dich stark – Wege zur Resilienz“ aufgebaut. Weitere Infos www.resilienz-pfalz.de. ps

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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