Von Mönchen, Winzern und anderen Bewohnern
„Altes Klingenmünster“

An der Sakristei der Klosterkirche war früher eine Wirtschaft angebaut.   | Foto: PS
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  • An der Sakristei der Klosterkirche war früher eine Wirtschaft angebaut.
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Klingenmünster. In der sechsten Ausgabe der Reihe „Altes Klingenmünster – Einblicke in vergangene Zeiten“, herausgegeben vom Arbeitskreis Altes Klingenmünster (AKAK), hat Erich Laux sich auf die Spuren der Gebäude im früheren Klosterbezirk, dem so genannten Stift, begeben. Tief in die Archive ist der Heimatforscher eingetaucht. In seiner detailreichen Fleißarbeit werden nicht nur Bewohner dieser Häuser aufgelistet und alte Dokumente ausgewertet. Es spiegelt sich auch die politische und bauliche Entwicklung des Stifts wider, das bis Ende des 18. Jahrhunderts eine eigenständige Verwaltungseinheit war, getrennt vom dörflichen Klingenmünster. Ein Beispiel für die Bauten innerhalb der Klostermauer ist die Stiftsschaffnei, die ausführlich beschrieben wird. In diesem markanten Gebäudeensemble mit dem prachtvollen Erker verwaltete der kurpfälzische Schaffner die Liegenschaften des Stifts. Im Lauf der Zeit diente das dreiteilige Bauwerk sehr unterschiedlichen Zwecken: Wirtschaft, Weingut, Schmiede und schließlich Bestattungsinstitut. Andere historische Gebäude wurden ein Opfer des Abrissbaggers, etwa das romanische Abtshaus, das durch einen Gang mit der Turmkapelle der Klosterkirche verbunden war; 1972 wurde es abgebrochen.
Ein zweiter Text der Broschüre befasst sich mit den Flur- und Straßennamen in und um Klingenmünster. Manche Namen erschließen sich erst nach intensivem Aktenstudium, hat Erich Laux festgestellt. Die „Kostrey“ zum Beispiel leitet sich vom Kustor, dem Klosterverwalter her: Er hatte in diesem Flurstück seine Pfründe. Und was hat es mit dem „Kahngarten“ auf sich? Mit einem Wasserfahrzeug hat er nichts zu tun, sondern mit „Kannel“, den Entwässerungsgräben, die dort zur Gewinnung von Ackerland angelegt wurden.
Die Beschreibung von zwei historisch Interessanten Häusern, die etwas außerhalb des Klosterbezirks liegen, rundet den geschichtlichen Ortsspaziergang ab:
Das stattliche Guerdanhaus in der Weinstraße ist nach seinem Erbauer benannt, der in der französischen Armee diente und es bis zum Husarenrittmeister brachte. Er wird in alten Dokumenten als „gar unbequemer Mann“ beschrieben, der seine Mitbürger einschüchterte. Etwas bescheidener präsentiert sich das Dechantenhaus an der Weinstraße, 1575 errichtet von Dechant Nicolaus Will. Sein Name ist eng verbunden mit der Auflösung des damaligen Chorherrenstifts im Rahmen der Reformation.
Die Broschüre „Altes Klingenmünster – Einblicke in vergangene Zeiten VI“ ist für 6 Euro erhältlich in der Reben-Apotheke Klingenmünster, bei Sport-Müller und auch in der Gemeindebücherei. ps

An der Sakristei der Klosterkirche war früher eine Wirtschaft angebaut.   | Foto: PS
Erst Schulhaus, dann Gastwirtschaft, heute Friseursalon: ein altes Haus an der Bahnhofstraße im Wandel der Zeit.  | Foto: PS
Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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