Förderpreis für hochbegabte Nachwuchskünstler:
Karriere als „Königin der Nacht“?

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Graben-Neudorf.
Den diesjährigen „Musikförderpreis des Kulturfonds Baden“ für hochbegabte Nachwuchskünstler, mit 1.000 Euro dotiert, hat die 25-jährige Laura Kirchgässner aus Graben-Neudorf jetzt zugesprochen bekommen. Schon mehrfach und vielfach ist die junge Ausnahme-Koloratursopranistin ausgezeichnet worden.
So gewann sie mit 16 Jahren als Bundespreisträgerin den Wettbewerb „Jugend musiziert“. Stolz kann die Studentin auch auf ihr Bayreuther Richard-Wagner-Stipendium sein. Den Top-Preis holte sie beim internationalen Gesangswettbewerb der „Kammeroper Schloss Rheinsberg“.
Wer sich in der Musikbranche auskennt, sagt dem Talent eine große Karriere voraus. Wohl als Einzige in der Region singt sie den äußerst seltenen Koloratursopran, der Passagen in extremer Höhe erreicht. Bekannteste Beispiele dafür sind die Arien der „Königin der Nacht“ in der „Zauberflöte“ oder der „Zerbinetta“ aus „Ariadne auf Naxos“. Einfach alles fasziniert: nicht nur die engelgleiche Stimme, die Gänsehaut verursacht, auch die sympathische Natürlichkeit, die Ausstrahlung.
Derzeit studiert die zierliche Frau - unter lauter internationalen Kommilitoninnen - Operngesang an der Musikhochschule Karlsruhe: als Einzige aus dem ganzen Einzugsgebiet. Musikbegeistert zeigte sie schon im frühen Kindesalter. Im Kindergarten durfte sie vierjährig in die erste stimmenstarke Reihe der Singgruppe stehen.
Bereits mit vier Jahren sang sie Melodien, nicht Kinderlieder, sondern Schlager, die sie im Radio hörte, mit, prägte sich diese ein und lud Publikum zu „Hauskonzerten“ ein. Eines Morgens wachte die Siebenjährige auf und verkündete der überraschten Familie, entschieden zu haben, Gesangsstar zu werden.
Mit neun begann sie als Autodidaktin, Klavier zu spielen. Jedes Lied beherrschte sie dank ihres ausgezeichneten Gehörs, mit elf nahm sie Gesangsunterricht in der Pfalz, wohin die noch Führerscheinlose allwöchentlich gefahren werden musste.
Bald wuchs das Mädchen aus den „Kinderschuhen“ Pop und Musical heraus, wandte sich der klassischen Musik zu. Im Alter von 19 Jahren bestand die Abiturientin die schwere Aufnahmeprüfung für das Gesangsstudium an der Musikhochschule. Nur für drei von 60 Bewerbern gab es einen Platz.
Nebenher leitete die Neudörferin einen Kinderchor in der Pfalz. 2018 schloss sie nach vier Jahren den Studiengang „Bachelor Gesang“ mit der Bestnote 1,0 ab, fast parallel dazu hatte sie ebenso erfolgreich die Fachrichtung Operngesang belegt.
Jetzt steht sie mitten im Masterstudium: die letzte große Vorbereitung als Opernsängerin. Coronabedingt wird jetzt hinter Glasscheiben gesungen, coronabedingt wird sich der Abschluss um etwa sechs Monate bis Februar 2022 verzögern. Dann beginnt die „Phase des Vorsingens“, um Aufnahme als Opernsängerin zu finden.
Ihr größter Wunsch sei es, Traumrollen an den großen Opernhäusern der Welt zu übernehmen, bekennt sie: etwa in München, Dresden oder mit Glück am Teatro alla Scala in Mailand, dem legendärsten Operntempel. Bis dahin ist, um das Studium zu finanzieren, ihre glockenhelle Stimme (noch) bei allerlei Events wie Hochzeiten oder Jubiläen zu hören.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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