"500 Jahre Bauernkrieg - eine frühbürgerliche Revolution?" - mit anschließender Ausstellungseröffnung
Donnerstag | 05. Juni 2025 | 18 Uhr
Eintritt: 5 Euro / ermäßigt 2,50 Euro
500 Jahre ist es her, da befand sich das frühe Aufbegehren der Bäuerlichen Gesellschaft gegen die herrschenden Verhältnisse und der Kampf für eine gerechtere Gesellschaft auf seinem Höhepunkt - und fand sogleich ein jähes Ende. trotz des gewaltigen Ausmaßes der Bewegung - Hunderttausende schlossen sich ihr zwischenzeitlich an - geriet der Bauernkrieg in den Hintergrund des kulturellen Gedächtnisses. Und doch stehen wir heute vor ähnlichen Herausforderungen wie die Bauern ihrerzeit.
Der Frust über die Aneignung natürlicher Ressourcen durch die Grundherren und die zunehmende Flut von Pflichten und Abgaben entwickelte sich, zusammen mit den aufkommenden reformatorischen Ideen, zu einem hochexplosiven Gemisch. Durch die neuartige Drucktechnik wahr es schließlich möglich, den Unmut der Bauern in alle Himmelsrichtungen zu verbreiten. Emblematisch hierfür stehen die Forderungen nach Menschen- und Freiheitsrechten in den Zwölf Artikeln von 1525.
Anlässlich dieser historischen Rückschau erkundet das Ernst-Bloch-Zentrum die Beziehungen zwischen dem revolutionären Moment von damals und dem Werk unseres Namensgebers. Bloch, der bereits 1921 eine frühe Schrift über den radikalen Reformator und Apokalyptiker Thomas Müntzer verfasste, verwies immer wieder auf das "Unabgegoltene", wie das Utopische, das sich in den Kämpfen der Bauern ausdrücke und auf seine Verwirklichung warte.
In unterschiedlichen Formaten widmet sich das Ernst-Bloch-Zentrum diesen Sommer der Frage, was die Emanzipation der Bauern vor 500 Jahren für unsere Gegenwart bedeutet. Die neue Ausstellung wird am 05. Juni mit einer Podiumsdiskussion eröffnet.
Es diskutieren:
Dr. Christian Pantle: Wissenschaftsjournalist und Autor, 2024 erschien sein Spiegel-Bestseller "Der Bauernkrieg - Deutschlands großer Volksaufstand"
Dr. Marco Veronesi: Wirtschafts- und Sozialhistoriker, Kurator der großen baden-württembergischen Landesausstellung "Uffrur!"
Dr. Susanne Kimmig-Völkner: Kunsthistorikerin, Direktorin der Mühlhäuser Museen in Thüringen, verantwortlich für die Thüringer Landesausstellung "freyheyt 1525"
Moderation: Dietrich Brants (SWR)
Nach der Podiumsdiskussion wird unsere neue Ausstellung eröffnet und die Klanginstallation zum ersten Mal bei uns zu hören sein. Die in der Region aktiven Künstler Oliver Augst und Reto Friedmann präsentieren ihre Klanginstallation "Wenn alle Menschen". Das Hörspiel über den Vorabend des Bauernkriegs besteht aus dafür eigens produzierten Text- und Klangelementen. Augst und Friedmann spannen einen roten Faden vom Bauernaufstand über die Französische Revolution bis heute und stellen die Frage, ob dieser nun an sein Ende kommt.