Öffentlicher Vortrag in der Reihe "Colloquium Fundamentale: 200 Jahre – 6 Zugänge. Entwicklungen, Ereignisse und Kontroversen in der Geschichte des KIT"
Referent: Dr. phil. Anton F. Guhl, Historiker, Lüneburg
Eintritt frei, keine Anmeldung notwendig
Veranstalter: Studium Generale. Forum Wissenschaft und Gesellschaft (FORUM), KIT
„200 Jahre KIT“ macht es deutlich: Das KIT identifiziert sich mit seinen Vorgängerinstitutionen, von denen nur der Universitätsbereich – damals als TH Karlsruhe – im Dritten Reich existierte. Durch Eingriffe, wie die antisemitische Verfolgung oder die Einführung des Führerprinzips, wurde die Hochschule deformiert. Der Lehrkörper exponierte sich, z.B. in NS-Organisationen, während die Studentenschaft bereits vor 1933 stark nationalsozialistisch dominiert gewesen war. Die auf Autarkie und Wehrtüchtigkeit zielende Politik eröffnete Ressourcen; der auf die Aufrüstung folgende Krieg tötete Angehörige der Institution und zerstörte ihre Gebäude.
Im Vortrag "Wissenschaft und Nationalsozialismus. Überlegungen zur NS-Vergangenheit des KIT" wird die Forschungslage zur NS-Zeit der TH Karlsruhe dargestellt und kontextualisiert. Auch das 1956 gegründete Forschungszentrum besitzt eine NS-Vergangenheit – nicht zuletzt durch sein Personal – und die NS-Nachgeschichte wirkt auf das Selbstverständnis des KIT bis heute.
Vortragsreihe Colloquium Fundamentale
Im Rahmen des KIT-Jubiläums 2025 eröffnet die Vortragsreihe Colloquium Fundamentale Perspektiven auf wesentliche Vorgänge und Merkmale in der Geschichte des KIT, gibt Einblicke zur historisch gewachsenen Identität der Einrichtung, fokussiert Probleme in ihrer Geschichte und stellt heutige Ansätze des KIT zur Lösung von Interessenskonflikten vor.
Das Colloquium Fundamentale ist eine der zentralen Vortragsreihen des KIT. Das Colloquium Fundamentale stellt in jedem Semester jeweils ein gesellschaftlich bedeutsames Thema in Vorträgen, Streitgesprächen und Podiumsdiskussionen interdisziplinär in den Mittelpunkt und wendet sich gleichermaßen an Studierende und Mitglieder des KIT sowie an die interessierte Öffentlichkeit.
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