Anzeige

Gewalt in der Pflege: Gutes Betriebsklima ist Teil der Prävention in Bruchmühlbach-Miesau

Gewalt in der Pflege ist in Bruchmühlbach-Miesau kein Problem: Jeder trägt dazu bei, dass die Teamstimmung gut bleibt. Das sorgt für Zufriedenheit und kommt bei den Bewohnern an. Gewalt und schlechte Stimmung können ansteckend sein.  | Foto: Haus Edelberg
3Bilder
  • Gewalt in der Pflege ist in Bruchmühlbach-Miesau kein Problem: Jeder trägt dazu bei, dass die Teamstimmung gut bleibt. Das sorgt für Zufriedenheit und kommt bei den Bewohnern an. Gewalt und schlechte Stimmung können ansteckend sein.
  • Foto: Haus Edelberg
  • hochgeladen von Julia Glöckner

Gewalt in der Pflege Bruchmühlbach-Miesau. Seit einigen Monaten kursiert das Thema "Gewalt in der Pflege" durch die Medien. Das Thema wird in Heimen zunehmend enttabuisiert und kommt auf den Tisch. Das Haus Edelberg verfolgt seine ganz eigene Strategie, ein gewaltfreies Haus mit gutem Ruf zu bleiben.

Gewalt in der Pflege Bruchmühlbach-Miesau: Viele Gewaltvorfälle gegen Pflegende, aber auch gegen Pflegebedürftige

Einer Umfrage zufolge erlebten 70 Prozent der Pflegekräfte, die in deutschen Heimen arbeiten, 2024 mindestens einen gewalttätigen Vorfall im Pflegealltag. In rund 30 Prozent der Pflegeeinrichtungen kommt Gewalt in der Pflege häufiger vor und bleibt kein Einzelfall.

Allerdings geht die Gewalt nur in 19 Prozent der Fälle von den Pflegenden aus. Häufig sind es die Bewohner, die gewalttätig werden, und zwar in 63 Prozent der Fälle, oft untereinander. Auch Angehörige, die zu Besuch kommen, verlieren die Geduld und üben Gewalt aus, was in der Umfrage 19 Prozent der Fälle ausmacht.

Gewalt in der Pflege: Auch Vernachlässigung und fehlende Selbstbestimmung sind Formen von Gewalt

Wer wenig über das Thema weiß, denkt vielleicht an Horrorszenen, wie sie sich etwa im Pflegeheim Lambrechter Tal 2017 abspielten. Das sind extreme Beispiele: Solche Taten gelten als pathologisch. Diese Formen extremer, körperlicher und sexualisierter Gewalt oder gar Pfleger-Morde werden in der forensischen Psychiatrie erforscht. Nach solchen Taten gehen Menschen in Deutschland ins Gefängnis. Als Pflegende werden sie nicht mehr arbeiten.

Der Begriff "Gewalt in der Pflege" ist viel weiter gefasst. Nicht nur Schläge oder jede andere Form körperlicher Gewalt zählen dazu. Gewalt übt auch aus, wer einen Pflegebedürftigen im Bett lässt, obwohl er aufstehen will. Und Patienten zum Duschen oder Essen zwingt, die an diesem Tag keine Pflege wollen oder keinen Appetit haben. Auch wenn Pflegende sich nicht richtig kümmern, Rufen ignorieren, meist wegen einer dünnen Personaldecke, zählt das als Gewalt in der Pflege. Die Versorgung muss gesichert sein.
"Pflegende müssen sich immer vorbildlich, einfühlsam, verständnisvoll und integer verhalten. Wenn ein Pflegebedürftiger eine Pflegekraft anschreit und sie zurück schreit, fällt das unter Gewalt in der Pflege", sagt Einrichtungsleiterin Eva Kühnle. In solchen Situationen üben Pflegende psychische Gewalt aus, genauso wie durch Beschimpfungen oder Beleidigungen.

Gewalt in der Pflege in Bruchmühlbach-Miesau: Pflegende sollen Bewohner ansprechen, wenn sie Anzeichen erkennen. Auch dafür gibt es Trainings. | Foto: Haus Edelberg
  • Gewalt in der Pflege in Bruchmühlbach-Miesau: Pflegende sollen Bewohner ansprechen, wenn sie Anzeichen erkennen. Auch dafür gibt es Trainings.
  • Foto: Haus Edelberg
  • hochgeladen von Julia Glöckner

Gewalt in der Pflege: Was sind die Ursachen?

Krankheiten können ältere Menschen herausfordern und zu aggressivem Verhalten führen. Die typischen Krankheitsbilder wie Demenz, Alkohol, Psychosen, Schmerzen sind meist mit mehr Konflikten verbunden.

Auch bei Pflegenden zeigt sich ein klares Bild bei den Ursachen: Körperliche Gewalt ist äußerst selten. Häufig kommt es zu Vernachlässigung, indem man etwa auf Rufe nicht reagiert. In der Umfrage gaben die Pflegekräfte an, keine Zeit zu haben. Selten sind auch Drohungen oder Fixierungen als Reaktion auf ständiges Rufen oder nächtliches Umherirren und Wecken andere Bewohner. „Meist in Überlastung das Problem. Man kommt in diesem Beruf manchmal an seine Grenzen. Man muss lernen, Aggressionen immer zu kontrollieren, bevor das Fass überschwappt“, sagt Kühnle. „In unseren Fortbildungen klären wir über Handlungsoptionen auf und vermitteln Kommunikationsfähigkeit.“

Leider gibt es auch immer wieder sexuelle Übergriffe und finanzielle Ausbeutung in deutschen Heimen. Beides gilt als pathologisch.

Gewalt in der Pflege in Bruchmühlbach-Miesau kein Problem

„Wir haben unsere Strategie und fahren damit gut. Prävention heißt bei uns personell gut aufgestellte Teams, gute Planung, um Personalmangel und damit Stress und Überlastung gar nicht erst aufkommen zu lassen", erklärt Kühnle. „Ausgeschriebene Stellen sind meist sofort neubesetzt, was eben dem Ruf des Hauses zu verdanken ist. Im Haus Edelberg gab es null Gewaltvorfälle in den vergangenen Jahren, die von Pflegekräften ausgingen."

"Teil unseres Plans sind Arbeitsklima und Spaß an der Arbeit. Der entsteht hier durch Engagement, Wertschätzung und Zusammenhalt. Das ist der Geist des Hauses, also Teil unserer Pflegeleitbildung. Wenn das Klima im Team gut ist, merken das die Bewohner. Der Ruf eines Hauses steht und fällt mit den Mitarbeitern. Unser Haus ist sehr bekannt", sagt Einrichtungsleiterin.

Gewalt in der Pflege in Bruchmühlbach-Miesau vorbeugen: Pflegekräfte sollen Vernachlässigung sowie Übergriffe melden

Immer mehr Heime sorgen für Gewaltprävention durch Meldesysteme. "Gewalt soll nicht länger bagatellisiert werden. Die Meldesysteme sollen in allen Einrichtungen kommen. In den Einrichtungen heißt es Augen auf“, so Kühnle.

Pflegekräfte lernen, genau hinzuschauen: Angst, Unruhe, Schlafstörungen können Signale sein. Daneben gibt es deutlichere Zeichen wie Prellungen oder blaue Flecken. Auch das Ansprechen muss geübt sein.

"Ich finde die Kampagne der Bundesregierung gegen Gewalt in der Pflege sehr wichtig, auch wenn es in vielen Häusern kaum Probleme mit Gewalt gibt. Denn Gewalt mindert die Lebensqualität der Menschen in Einrichtungen. Gewalt kann seelische Spuren hinterlassen, die Pflegebeziehung belasten, nicht nur bei Betroffenen, sondern auch bei anderen Patienten, die Zeuge werden oder davon erfahren. Gewalt löst immer Angst aus", sagt Kühnle. "Weitere Fortbildungen helfen den Pflegenden, in Konflikten richtig zu handeln und zu kommunizieren. Manche Patienten gelten als etwas schwierig. Dann gilt es, deeskalierend zu wirken oder den herausfordernden Situationen durch Trainings gewachsen zu sein. In manchen Fällen gibt es teaminterne Beratungen, die Mitarbeiter vorbereiten", sagt Kühnle. "In bundesweiten Statistiken zeigt sich, dass vor allem Personen, denen es sehr schlecht geht, die eine hohe Anspruchshaltung haben, viel meckern, häufiger Opfer werden. Auch Menschen mit erhöhtem Pflegebedarf werden leichter Opfer, weil sie mehr Bedürfnisse haben, die im stressigen Pflegealltag schneller mal hinten runterfallen können. Hier wirken wir als Mediator, versuchen mit richtiger Kommunikation für alle eine Lösung zu finden. Für Angehörige halten wir Infomaterial bereit.“

Gewalt in der Pflege in Bruchmühlbach-Miesau: Ein gutes Meldesystem und gute Kommunikation sind gute Mittel, um Mitarbeiter und Bewohner vor Gewalt zu schützen.  | Foto: Haus Edelberg
  • Gewalt in der Pflege in Bruchmühlbach-Miesau: Ein gutes Meldesystem und gute Kommunikation sind gute Mittel, um Mitarbeiter und Bewohner vor Gewalt zu schützen.
  • Foto: Haus Edelberg
  • hochgeladen von Julia Glöckner

Es ist wichtig zu differenzieren, warum Gewalt geschieht. Oft sind Pflegende, die frisch im Job sind, nicht genau aufgeklärt. Sie wissen nicht, dass sie keine Pflege gegen den Willen von Patienten durchzuführen haben. Bleibt regelmäßiges Lagern aus und Pflegebedürftige verharren stundenlang in einer unbequemen Position, ist das eine Pflegesituation, in der unbeabsichtigt und situativ Gewalt ausgeübt wird.

„Es gibt Gewalt, die wird einmalig und arglos, ohne irgendeine böse Absicht, ausgeführt. Auch Nachlässigkeit durch Überforderung fällt darunter. Wenn aber jemand immer wieder so handelt, also situationsübergreifend, braucht es dringend Aufklärung. Daher sind die Schulungen so wichtig", sagt Kühnle. "Selten handeln Pflegende absichtlich gewalttätig, etwa wenn der Wunsch aufkommt, jemanden zu fixieren oder schlagen, damit er nicht mehr aufsteht und umherirrt, wie das bei Demenzkranken vorkommen kann." Die bundesweite Statistik zeigt: In den allerwenigsten Fällen wiederholt sich absichtliche Gewalt gegen Personen. Wenn, dann suchen sich die Pflegepersonen gezielt wehrlose Personen aus mit dem Ziel der Schädigung. "Solche Menschen bleiben dank der Meldesysteme nicht lange in dem Beruf. In solchen Fällen werden Polizei, Rechtsberatung, Opferschutz, Schutzambulanz hinzugezogen", sagt Kühnle.

Kühnle arbeitet mit Kollegen weiter an Strategien gegen Gewalt, um sich beim Landespräventionspreis mit neuen Ideen zu bewerben. [jg]

Weitere Informationen:
Wer Teil des Teams werden will, kann sich unter https://haus-edelberg.de/karriere/schnellbewerbung/ bewerben. Dort stehen Infos zu den Jobs in der Pflege und anderen Bereichen bereit.

Kontakt:
Haus Edelberg Senioren-Zentrum Bruchmühlbach
Tannenfeld 1
66892 Bruchmühlbach-Miesau
Telefon: 06372 80630
E-Mail-Adresse: bruchmuehlbach@haus-edelberg.de
Internet: haus-edelberg.de/unsere-haeuser/senioren-zentrum-bruchmuehlbach

Altersheim Bruchmühlbach-Miesau: Angebot und Reputation des Pflegeheims
Werte und Normen der Pflege in Bruchmühlbach-Miesau: Umsetzung bestimmt Ruf
Altenpfleger-Jobs in Bruchmühlbach-Miesau: Haus Edelberg ist beliebter Arbeitgeber
Teamarbeit in der Pflege in Bruchmühlbach-Miesau: Teamklima ist Frage der Führung
Gewalt in der Pflege ist in Bruchmühlbach-Miesau kein Problem: Jeder trägt dazu bei, dass die Teamstimmung gut bleibt. Das sorgt für Zufriedenheit und kommt bei den Bewohnern an. Gewalt und schlechte Stimmung können ansteckend sein.  | Foto: Haus Edelberg
Gewalt in der Pflege in Bruchmühlbach-Miesau: Ein gutes Meldesystem und gute Kommunikation sind gute Mittel, um Mitarbeiter und Bewohner vor Gewalt zu schützen.  | Foto: Haus Edelberg
Gewalt in der Pflege in Bruchmühlbach-Miesau: Pflegende sollen Bewohner ansprechen, wenn sie Anzeichen erkennen. Auch dafür gibt es Trainings. | Foto: Haus Edelberg
Autor:

Senioren-Zentrum Haus Edelberg aus Bruchmühlbach-Miesau

Tannenfeld 1, 66892 Bruchmühlbach-Miesau
+49 6372 80630
bruchmuehlbach@haus-edelberg.de
Webseite von Senioren-Zentrum Haus Edelberg
Senioren-Zentrum Haus Edelberg auf Facebook

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r
Kommentare sind deaktiviert.

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ