Neues Ausstellungskonzept für den Alten Engel
Zukunft für das Stadtmuseum

Exponate müssen gesichtet, geordnet und einwandfrei verpackt werden   | Foto: B. Bender
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von Britta Bender
Bad Bergzabern.Es werden wohl noch Jahre ins Land ziehen, bevor das Stadtmuseum im Alten Engel wieder die Türen öffnen wird. Dann mit neuem Konzept und frischem Wind, das ist schon sicher. Im Oktober 2020 wurde der Fördervereins der Museen Bad Bergzabern e.V. gegründet. Seit April 2021 ist Kunsthistorikerin Sabine Adler mit im Boot, um die Planungen fachlich kompetent und auch praktisch zu unterstützen.
Seit 1995 sind die Schätze der Vergangenheit im Bergzaberner Stadtmuseum in den Räumen des schönsten Renaissancehauses der Pfalz untergebracht. Von Originalbüchern des Kräuterexperten Tabernae Montanus aus dem 16. Jahrhundert über Werke des bekannten Grafikers Werner vom Scheidt und Schriftstellerin Martha Saalfeld. Seit 1997 gibt es im Engel eine Gedächtnisstätte zu Ehren des großen Bad Bergzaberner Künstlerehepaares.
Die Sammlung ist das bisherige Herzstück des Museums und bietet zusammen mit den Exponaten weiterer Künstler einen reichen Schatz. 2017 hat der Stadtrat beschlossen, dass das Museum auch künftig seinen Platz im sanierungsbedürftigen Engel haben wird. Wegen der Höhe der Baukosten läuft derzeit eine europaweite Ausschreibung. Ein solches Verfahren ist sehr langwierig und somit ist es momentan noch nicht abzusehen, wann das Museum im zwischen 1556 und 1579 erbauten Gebäude wieder für Besucher geöffnet werden kann.Schon vor Gründung des Museums gab es einen Arbeitskreis, der sich intensiv mit der Zukunft dieser städtischen Institution auseinandersetzte. Durch das Förderprogramm des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz „Kultur im Wandel“ war er seit Anfang 2020 aufgefordert, für das Museum der Stadt Bad Bergzabern Ideen zu entwickeln und durch Aktionen das Museum im Bewusstsein zu halten und auch während der Zeit der Sanierungsphase für Sichtbarkeit zu sorgen. Denn immerhin soll das Museum auch während der umbaubedingten Schließung lebendig gehalten werden.
Am 28. Oktober 2020 wurde dann der Förderverein der Stadtmuseen neu gegründet. Erste Vorsitzende ist Gerda Schäfer, die erste Beigeordnete der Stadt. Stellvertreter ist Frank Cmuchal, Schatzmeister Martin Körner, Schriftführerin Heike Grill hat das Amt kommissarisch übernommen. Die Beisitzer sind Rolf Ulshöfer, Heike Grill, Andreas Imhoff und Sebastian Körner.
Zweck des Vereins ist die Unterstützung der Museen in Bad Bergzabern zur Bewahrung kultureller und historischer Güter, die Förderung der Wechselbeziehungen mit der elsässischen Nachbarregion, die Förderung von Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur wie des Heimatgedankens. Der Satzungszweck wird verwirklicht durch die Organisation und Durchführung von Wechselausstellungen, museumspädagogische Angebote, die Vernetzung der regionalen und grenzüberschreitenden Museen sowie Marketingmaßnahmen zur transparenten Bürgerbeteiligung.
Einige Mitglieder aus dem Förderverein bringen viel Erfahrung mit und andere Mitglieder sowie auch junge Künstler und der Mediengestalter Sebastian Körner haben frische Ideen.
Der zweite Vorsitzende ist der gebürtige Münchner Maler und Grafiker Frank Cmuchal. In Bad Bergzabern ist er durch die Illustrationen der Böhämmer-Vögelchen als Imagekampagne bekannt geworden und wohnt mit seiner Frau in seiner Wahlheimat Dörrenbach. Er ist ein Tausendsassa und erfahrener Cross-over-Künstler.
Seit genau einem Jahr betreut die Kunsthistorikerin Sabine Adler als freie Mitarbeiterin das Stadtmuseum. Ihr Vertrag wurde gerade bis Ende September 2022 verlängert.
Bei Netzwerktreffen trat man in den Austausch, hat von anderen Beispielen gelernt und wurde bei vielen klassischen Museumsaufgaben und -fragen professionell unterstützt.
Im Rahmen einer Projektschmiede fand sich eine kleine Gruppe Interessierter zusammen, die sich immer wieder traf, um gemeinsam über weitere Pläne in Hinblick auf zukünftige Ausstellungen und den Museumsbetrieb zu sprechen.
Die Gruppe ist langsam aber stetig gewachsen und war auch in die Planung des „Objekt des Monats“ involviert.
Das „Objekt des Monats“ ist eine Veranstaltungsreihe, die jeden Monat ein besonderes Exponat des Museums in den Fokus der Öffentlichkeit stellt: Im Oktober 2021 war es ein Schachbrett von dem 2014 viel zu früh verstorbenen Pfälzer Kunstwissenschaftlers Clemens Jöckle in der Boutique Glamourös, im November eine Bodenfliese der ehemaligen Synagoge in der Stadtbücherei, im Dezember wurde ein Konzert auf dem historischen Tafelklavier im Museum dargeboten, im Januar war in der Südpfalz Therme eine Vitrine mit Objekten zu Sebastian Kneipp und den Kurbetrieb bestückt und im Februar war eine Druckplatte von Werner vom Scheidt im Möbel Vogel ausgestellt. Im April wäre das Objekt des Monats im Julaine ausgestellt worden. Durch das Feuer im Ladengeschäft in der vergangenen Woche muss die Präsentation leider ausfallen und auf einen unbekannten Zeitpunkt verschoben werden. Die Ausstellung einzelner Exponate an unterschiedlichen Orten im Stadtkern soll Einblick in die Vielfalt des Museumsbestandes geben und wird fortgesetzt.
Weitere Aktionen werden im Rohbau des historischen Renaissance-Gebäudes veranstaltet, beispielsweise soll während der Rosenwochen wieder eine Ausstellung im Alten Engel stattfinden.
Im Rahmen der Regionalkonferenz des Museumsverbandes RLP stellt Sabine Adler Ende April die bisherige Arbeit vor und ein Feinkonzept zum zukünftigen Ausstellungskonzept wird erstellt. Auf jeden Fall müssen alle Exponate im Museum gesichtet werden, Hintergründe einzelner Ausstellungsstücke teilweise erforscht werden, nach Möglichkeit Sammlungsschwerpunkten zugeordnet und konservatorisch einwandfrei verpackt werden.
Das Museum der Stadt Bad Bergzabern im historischen Gebäude „Engel“ in der Königstraße erforderte seit Bestehen unzählige Stunden ehrenamtlichen Engagements. Nur so war es bisher auch möglich, dass unvergessene Sonderausstellungen mit viel Sorgfalt und viel Arbeit organisiert werden konnten.
Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie sich Mitglieder im Förderverein engagieren können, man freut sich aber auch über jede passive Mitgliedschaft zur Unterstützung der Projekte.
Auch die Projektschmiede läuft weiter. Jeder ist eingeladen einfach vorbei zu schauen und sich zu beteiligen.
Ziel ist es, die Sammlung des Stadtmuseums auch digital zugänglich zu machen, sodass auch Bürgerinnen und Bürger ihr Wissen zu Objekten mit einbringen können.
Der nächste Termin für die Projektschmiede ist hier zu finden: https://www.wochenblatt-reporter.de/bad-bergzabern/c-lokales/projektschmiede_a364448

Kontaktdaten
sabine.adler89@gmail.com
g.schaefer@vgbza.de

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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