Unbürokratische und kostenfreie Jugend- und Familienberatung
Hilfe zur Selbsthilfe

 Tina Krieger (li.) und Ulrike Brunck sind Beraterinnen mit Herz und Verstand.   | Foto: B.Bender
  • Tina Krieger (li.) und Ulrike Brunck sind Beraterinnen mit Herz und Verstand.
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Bad Bergzabern. Was könnte wichtiger sein für Menschen in einer schwierigen Lage, als gehört zu werden? Mit Menschen sind Mitmenschen gemeint. Dabei spielt das Alter, die Nationalität, die Religion oder der soziale Status keine Rolle.
Zuzuhören ist also die Grundvoraussetzung, um beraten und helfen zu können.
Seit September vergangenen Jahres können sich Hilfesuchende vertrauensvoll und völlig unbürokratisch an Ulrike Brunck und Tina Krieger wenden.
„Die Hilfesuchenden kommen tatsächlich aus allen sozialen Schichten, denn Probleme gibt es überall“, wissen die beiden aus langjähriger Erfahrung. Nicht nur in sozial schwachen Familien lassen sich Ehepaare scheiden oder haben Eltern Probleme mit ihrem Nachwuchs. Und natürlich haben auch Kinder und Jugendliche, die nicht aus sozial schwachen Familien kommen, Schwierigkeiten.
Im Fokus ihrer Arbeit steht vorrangig das Kindeswohl. „Wir wollen, dass es Kindern und Jugendlichen gut geht und sie sich gut entwickeln können“.
Und obwohl grundsätzlich eine Schweigepflicht gegenüber der Eltern besteht, müssen diese in den meisten Fällen mit einbezogen werden. Denn Ziel sollte es sein, ein funktionierendes Miteinander zu ermöglichen. Betroffen sind oftmals Kinder von alleinerziehenden Müttern. Hier gelte es, die Frauen zu stabilisieren und zu unterstützen.
Elternpräsenz ist gefragt. Hierbei leisten die Beraterinnen Hilfe zur Selbsthilfe.
In manchen Fällen muss geklärt werden, ob psychische Erkrankungen der Grund für die entstandenen Probleme sind und medizinische Wege eingeleitet werden müssen. In anderen Fällen genügen einige klärende Gespräche, um Licht ins Dunkel zu bringen.
Der Vorteil ist, dass die Beratungsstelle direkt vor Ort ist. Ein Anruf genügt, um zeitnah einen Termin zu vereinbaren. Dies empfinden die Beraterinnen als großen Vorteil. Denn wenn auch der Weg zum Jugendamt nach Landau nicht sehr weit ist, so stellt er doch eine gewisse Hürde für Hilfesuchende dar.
Willkommen sind Hilfesuchende aus der gesamten Verbandsgemeinde Bad Bergzabern.
Auch als zeitliche Überbrückung, manches mal auch um schlimmeres abzuwenden, dient die Beratungsstelle.
Zum Beispiel dauert es teilweise bis zu sechs Wochen bis ein Termin mit einer Familienhilfe vom Jugendamt vereinbart werden kann.
Diese Zwischenzeiten bieten sich an, um die Art und den Umfang möglicher unterstützender Maßnahmen abschätzen zu können oder grundsätzlich eine Richtung festlegen zu können.
Immer geht es darum, greifbar und ansprechbar zu sein. Impulse setzten zu können, Themen im Vorfeld abfangen zu können und schlimmeres zu verhindern. Da zu sein. Zuzuhören.
Diese vorbereitenden Gespräche sorgen dafür, dass erforderliche, weiterführende Hilfen gezielter eingesetzt werden können. Das spart letztendlich Geld und die Rechnung geht auf.
Nicht nur finanziell sondern auch für die Betroffenen.
Finanziert wird die Beratungsstelle vom Landkreis Südliche Weinstraße. Träger der Einrichtung ist die protestantische Kirchengemeinde Bad Bergzabern.
Darüber ist Ulrike Brunck sehr dankbar.
13 Jahre lang war sie als Gemeindediakonin und Sozialarbeiterin bei der Diakonie tätig. „Die Aufgabe zu beraten und zu helfen war dort zeitlich alleine nicht mehr zu bewältigen“.
So entstand die Idee eine eigenständige Jugend- und Familienberatungsstelle ins Leben zu rufen.
„Diese Arbeit ist wichtig“, erkannte Dekan Dietmar Zoller damals im Gespräch mit Ulrike Brunck. „Niemand sollte durch das Netz der Nächstenliebe fallen“, so sein Leitsatz.
Und er erkannte, dass es wichtig ist, dass die Kirche einen solchen sozialen Auftrag übernimmt.
Mit ins Boot der Jugend- und Familienberatung BZA wurde dann Diplom-Pädagogin Tina Krieger geholt. Sie war vor zehn Jahren die erste Schulsozialarbeiterin an der Böhämmer Grundschule.
Beide Frauen blicken auf jahrelange Beratungsarbeit und -erfahrung zurück. Sehen aber auch Chancen für die Zukunft.
Je früher ein Einblick in die Problematik eines Kindes möglich ist, desto eher können Schwierigkeiten erkannt und gelöst werden. Eine präventive Maßnahmen sozusagen.
Ulrike Brunck nimmt sich eher Familien mit Kleinkindern an und Tina Krieger ist die Anlaufstelle für Jugendliche.
Die Frauen ergänzen sich in ihrer Arbeit gegenseitig und verfügen außerdem über ein großes Netzwerk an zusätzlichen oder ergänzenden Hilfsangeboten.
„Wir arbeiten zum Beispiel zusammen mit dem Kinderschutzbund, mit der Suchtberatung und einer Psychologin“.
„Zuhören, beraten, helfen“ so lautet die Kurzbeschreibung ihrer Tätigkeit.
Die Beratung und Hilfe erfolgt auf ganz unterschiedliche und individuelle Weise.
Der erste Schritt sei es Kindern und Jugendlichen zuzuhören.
„Die jungen Menschen müssen gehört werden und haben genau so viel zu sagen, wie die Erwachsenen“, darüber sind sich die beiden Frauen einig.
Indem man sie ernst nimmt, entsteht die Möglichkeit, für Offenheit. Mit diesem Vertrauensvorschuss für die Kids sind die ersten Schritte auf dem Weg möglich.
Probleme in der Schule sind sehr häufig, und natürlich die mit den Eltern. Trauer und Liebeskummer spielen eine Rolle. Psychische Erkrankungen und Drogenmissbrauch sind schon die schwerwiegenderen Fälle. Auch häusliche Gewalt ist ein Thema.
Am schwierigsten sei jedoch der Umgang mit hoch zerstrittenen Elternteilen, bei denen in manchen Fällen eine Einsicht nicht zu erwarten ist.
Die Dankbarkeit für die Wegbegleitung überwiegt aber bei Ulrike Brunck und Tina Krieger. Die beiden teilen sich die Arbeitsstelle zu je 20 Stunden.
„Wir haben Spaß an der Arbeit und sehen, dass etwas in Bewegung kommt und dass das Hilfsangebot angenommen wird“. Gesprächstreffpunkt mit Spielecke ist im „heimischen“ Zimmer in der Weinstraße 48. Ein neutraler raum für’s Miteinander.
Aber auch Hausbesuche, gemeinsame Treffen in der Kita, in der Schule oder bei Behörden sind möglich. Sogar ein gemeinsamer Spaziergang kann dafür sorgen, locker ins Gespräch zu kommen.
Eine flexible Zeiteinteilung erleichtert die Terminvereinbarung und somit für die Betroffenen den Weg in ein lebenswertes Leben. beb

Kontaktdaten
Ulrike Brunck, Gemeindediakonin und
Sozialarbeiterein, 0172 5947596
Tina Krieger, Diplom-Pädagogin,
0176 42048381

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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