BriMel unterwegs
Benefizkonzert für eine Schule im Slum

- Das Pfalzgenuss-Team und Freunde im Einsatz
- Foto: Brigitte Melder
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Bad Bergzabern. Kein Weg zu weit, um der Benefizveranstaltung am 31. August im Kurpark in Bad Bergzabern beizuwohnen. Der „Pfalzgenuss“ hatte am 29. August seinen fünften Geburtstag gefeiert und heute wurde schon wieder gefeiert.
Begonnen hatte der Tag in der „Weinstube Pfalzgenuss“ bei Anke und Reinhard Glaser mit einem protestantischen Gottesdienst um 10 Uhr, musikalisch begleitet von Carlo Pappalardo an der Gitarre. Man sang „Masiti“ was übersetzt „Amen“ heißt, und das Lied „I Paradisi“. Die Ansprache der evangelischen Kirche Diakon Rainer Brunck handelte vom Gleichnis vom Pharisäer & Zöllner. Nochmals wurde gesungen „Asante sana Yesu“ und „Unser Gott hat uns geschaffen“. Vor Gott sind wir alle gleich – ob Afrikaner oder Europäer! Zu seiner Kleidung meinte er zur Erheiterung der Gäste „In Afrika ist es wichtig, dass der Prediger im Talar erscheint.“ Zum Abschluss spielten noch zwei Krawatten eine Rolle, die der Pastor als Auktionator ausfüllte, natürlich für den guten Zweck. Wer bietet mehr? Die BMW-Oldtimer-Krawatte wurde von einer älteren Dame ersteigert, deren Sohn wohl damit Freude haben sollte. Die andere Krawatte mit Afrika-Motiv ersteigerte der Stadtbürgermeister Hermann Augspurger. Alles komme in die Kollekte. Ihm zur Seite stand die Leiterin vom „Haus der Familie“ Helga Schreieck.
Um 11 Uhr hielt Hermann Augspurger die erste Laudatio mit der Begrüßung „Jambo, Habari“. Er erwähnte, dass Frau Glaser nach ihrem Leben in Kenia auch heute noch um deren Bedürfnisse kümmere. Ausgerechnet die Schule in Bad Bergzabern feiert diesjährig ihren 500. Geburtstag und hier wird für eine noch so junge Schule in Kenia gesammelt. Bildung öffnet Türen, stärkt Chancen und verbindet Menschen über Grenzen hinweg. Wenn man heute dazu beitragen könne, dass Kinder in Kenia bessere Lernbedingungen bekommen, setze dieses Engagement ein starkes Zeichen.
Anschließend eröffnete Landrat Dietmar Seefeld offiziell den Benefiztag. Beim Neujahrsempfang haben sich Seefeld und Glaser kennengelernt und daraus erfolgte die Einladung. Er gab den Zwischenstand durch und wollte etwas aufstocken. Man kenne die Diskussionen in den sozialen Netzwerken, dass man doch auch in Deutschland genug Kindern helfen müsse. Es sei wichtig, dass man sich zusammenschließt und überlegt, wo man Leid lindern könne. Jeder sei wichtig und jeder Euro soll in Kenia gut in Bildung angelegt werden. Dank an alle, die dazu beitragen und für die tolle Aktion. Es ist erschreckend, wieviel Geld derzeit in die Rüstungsindustrie gesteckt wird und im gleichen Atemzug die Entwicklungshilfe gekürzt wird. Er schloss sich den Worten des Pastors an: Vor Gott sind wir alle gleich!
Das Projekt: Eine Schule im Slum
Eine Schule im Aufbau – mitten in den Slums der Stadt Nakuru, rund 150 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Nairobi. Zurzeit besuchen etwa 150 Kinder die Primary-School (Vorschule). Anke Glaser erzählte, dass die kompletten Einnahmen des heutigen Tages zu 100 % der Erweiterung der Schule zugutekommen. Die Musiker*innen spielten ohne Gage, die Trinkgelder und alle anderen Einnahmen für Getränke und Essen flossen in den „Topf“. Anke Glaser selbst hatte 23 Jahre in Kenia gelebt und dort Kinderheime für Straßenkinder aufgebaut und rehabilitiert. Sie erzählte, dass ihr damaliger Lebenspartner auf einem Stationsgelände überfallen wurde und mit einer Machete am Kopf schwer verletzt ins Krankenhaus in Nairobi kam. Straßenkinder gaben ihm ihr Geld, um den Transport vom Krankenhaus zurück zur Station zu zahlen. So freundete er sich mit diesen Kindern an. Er wollte aus Dankbarkeit den Kindern etwas zurückgeben und gründete ein Kinderheim für Straßenkinder. Anke Glaser folgte ihm und lebte dort viele Jahre.
Die Schule, um die es heute geht, wurde von einem jungen Mann gegründet, der einst im Kinderheim aufgewachsen war. Für ihn ist es eine Herzenssache, das weiterzugeben, was er als Kind empfangen hat: Liebe und Bildung. Das Ehepaar Glaser hat selbst vor einigen Monaten die Schule besucht und sich ein Bild gemacht. Um die Schule herum gibt es 2000 Quadratmeter unbebautes Land, das man gerne kaufen und bebauen möchte. Heute ziehen alle am gleichen Strang für die „Edgel Academy“!
Um 11.30 Uhr ging es mit dem musikalischen Part weiter. Carlo Pappalardo mit Gitarre und Gesang sowie Andrea Weber zeigten ihr breites Spektrum an musikalischem Können auf Englisch und Italienisch.
Zwischenstand der Spenden: Die Box sei schon ziemlich voll mit mittlerweile 1000 Euro und auch im Vorfeld sei schon Geld eingegangen.
Abgelöst wurden die beiden Musiker um 13.30 Uhr von Tippi’s Songbook aus Insheim, im Gepäck zwei Gitarren, mit Highlights des Rock/Pop und deren Geschichte. Dann wurde es auch schon Zeit für den „Kaffeeklatsch“ mit Kaffee und Kuchen. Ab 16 Uhr unterhielten „Die Drei“ mit Herbert Land und seinen Freunden mit Wunschliedern. Den krönenden Abschluss bildete ab 19 Uhr der wundervolle Stammsänger Sascha Kleinophorst mit Acoustik Rock und seiner fantastischen Stimme. Bis Einbruch der Dunkelheit ging es hier beim Pfalzgenuss hoch her.
Falls auch Sie sich an diesem Projekt beteiligen möchten hier die Verbindung: Förderverein Kinderheim Bindura Biedenkopf e.V., Betreff: Schulgelände; IBAN DE29 5176 2434 0000 9977 06 bei der VR Bank Lahn-Dill eG (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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