Theater in Sippersfeld kommt an!
Opa stürmt das Internet – Sippersfelder Theatergruppe liefert Lachsalven und familiäres Chaos vom Feinsten
- Am Ende wird alles gut!
- Foto: Torsten Edinger/Theatergruppe Sippersfeld
- hochgeladen von Torsten Edinger
Die Dorfgemeinschaftshalle Sippersfeld bebte am vergangenen Wochenende vor Lachen, als die Theatergruppe Sippersfeld das Stück „Opa stürmt das Internet“ von Stefan Koch auf die Bühne brachte. Die temporeiche Komödie zeigte, wie ein gemütlicher Rentner zum Online-Phänomen wird – und wie seine Familie verzweifelt versucht, das digitale Chaos in den Griff zu bekommen.
Im Mittelpunkt steht Theo Sabbeling (Roland Schmid), ein Opa, der es sich im Ruhestand ein wenig zu bequem gemacht hat. Auf Anweisung seiner Frau soll er wieder aktiver werden und sich weiterbilden. Also meldet er sich zum VHS-Kurs „Internet für Oldies“ an – eine Entscheidung, die größere Auswirkungen hat, als irgendjemand ahnt. Schon nach kurzer Zeit entdeckt Theo seine Leidenschaft für „Ih Bähhhh“ – das Online-Auktionshaus eBay. Doch statt fragwürdiger Webseiten – wie seine Familie insgeheim befürchtet – konzentriert er sich voll auf den Verkauf des Hausstands. Alles, was er „Iiiiih, Bähhhh“, also hässlich findet, landet online.
Oma Ilse Sabbeling erregte von Anfang besonderes Interesse der Zuschauerinnen und Zuschauer, da Oma Ilse von einem Mann (Frank Sidor) verkörpert wurde. Ilse, Sammlerin und Flohmarkt-Liebhaberin durch und durch, bemerkt als Erste, dass in ihrem Haus merkwürdig viele Dinge verschwinden. Sie verdächtigt einen Dieb – und ruft Enkel Till (Paul Sidor) zu Hilfe. Der technikversierte Jugendliche entdeckt schnell, dass Omas verschwundene Gegenstände auf eBay auftauchen – angeboten unter dem schillernden Pseudonym „Opa Capone“.
Um Ilse zu beruhigen, greifen Tochter Silke Daun (Nora Kapp), die stets versucht, ihre Eltern zu unterstützen, und ihr Mann Mario Daun (Swen Hoffmann), der es wirklich jedem recht machen will, zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Sie kaufen heimlich Opas verkaufte Ware wieder zurück. Doch je erfolgreicher Opa Theo sich fühlt, desto teurer wird diese Familienstrategie – und die Haushaltskasse ist bald am Ende.
Silke entwickelt den rettenden Plan: Ein Bekannter soll sich als Finanzbeamter ausgeben, um Opa mit angeblichen Steuern auf seine Verkaufserlöse zu bremsen. Doch als dieser krank wird, steht plötzlich ein echter Finanzbeamter vor der Tür: Fiskus Korantenkicker (Pascal Grabowski), ein pedantischer Prüfer, der obendrein ein eigenes Geheimnis mit sich trägt. Nun muss die Familie zusammenhalten – Opa darf nicht verunsichert, Oma nicht verärgert und der Finanzbeamte irgendwie zufriedengestellt werden. Die daraus entstehenden Verwicklungen sorgten für eine Punktlandung an Humor und Situationskomik.
Hinter den Kulissen mit Herz und Engagement
Besonders anerkennende Worte gingen an die Regisseurinnen und Souffleusen Regine Rogge und Jessica Dietz, die mit viel Geduld und Feinsinn die Fäden im Hintergrund zogen. Durch ein Upgrade der Beschallungsanlage wurde der Hörkomfort deutlich verbessert. Nicht zuletzt sprach die Theatergruppe den zahlreichen Freiwilligen im Hintergrund ihren Dank aus – ohne sie wäre ein solcher Abend nicht möglich gewesen.
Ein kurzer Moment des Gedenkens – und ein optimistischer Ausblick
Am Ende des Abends erinnerte die Theatergruppe an ihre langjährige Schauspielkollegin Petra Krehbiel, die kürzlich verstorben ist und viele Jahre ein fester Bestandteil des Ensembles war. Ihre Leidenschaft für das Theater bleibt in Sippersfeld unvergessen.
Doch die Stimmung des Abends endete bewusst nicht in Trauer, sondern in Freude und Gemeinschaftsgefühl. Mit großem Applaus verabschiedete das Publikum die Schauspieler – und zeigte damit, dass Humor, Herz und ein bisschen Internetchaos eine unwiderstehliche Mischung ergeben. Die Theatergruppe Sippersfeld darf sich sicher sein: Dieser „Opa“ hat nicht nur das Internet, sondern auch die Herzen der Zuschauer im Sturm erobert.
Autor:Torsten Edinger aus Winnweiler |
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