Amphibienwanderung in Wachenheim
K 16 nachts für Fahrzeugverkehr gesperrt

Die K 16 wird am 27. Februar nachts wegen Amphibienwanderungen gesperrt | Foto: Kai Hensel/Nabu
  • Die K 16 wird am 27. Februar nachts wegen Amphibienwanderungen gesperrt
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Wachenheim. Auch in diesem Jahr wird die Kreisstraße K 16 vom Campingplatz in Wachenheim bis zum Rotsteig zwischen 19 und 6 Uhr für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Grund ist wie in den vergangenen Jahren der Schutz der Amphibien, die in den nächsten Tagen ihre Wanderungen zu den Laichgewässern beginnen. Kritisch für die Amphibien sind sowohl die Abend- als auch die frühen Morgenstunden – wenn Autofahrer die Sperrung ignorieren.

Gesperrt wird die Straße ab Montag, 27. Februar, – und zwar so lange, bis die Amphibien ihre Wanderungen abgeschlossen haben: Voraussichtlich Ende März oder Anfang April. „Diese Maßnahme wird viele Amphibien vor dem Tod bewahren“, erklärt der für Naturschutz zuständige Kreisbeigeordnete Sven Hoffmann. Der genaue Sperrtermin ist witterungsabhängig und wird daher jedes Jahr kurzfristig festgelegt. Dabei stimmt sich die Kreisverwaltung Bad Dürkheim mit der Ortsgruppe Mittelhaardt des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) ab. So wird auch in diesem Jahr ein Vertreter des NABU Mittelhaardt in den späten Abend und frühen Morgenstunden nach wandernden Amphibien schauen und Sichtungen an die Untere Naturschutzbehörden melden. Diese gibt die Informationen weiter an die Straßenverkehrsbehörde beim Kreis, die die Sperrung anordnet, sodass die Straßenmeisterei die entsprechenden Schilder aufstellen kann.

Amphibien gehören zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen, weil viele Laichgewässer und Lebensräume verloren gingen und weil ihre Wanderstrecken von Straßen durchzogen werden. Rund 50 Prozent der heimischen Arten stehen auf der Roten Liste. Sie unterliegen dem besonderen Artenschutz, einige sind darüber hinaus auch streng geschützt. Zur Bestandserfassung werden in diesem Jahr auch stellenweise Schutzzäune aufgestellt. Hiermit soll insbesondere das Vorkommen des Feuersalamanders untersucht werden, eine der am meisten bedrohten Amphibienarten. „Diese Zäune dienen nur der Untersuchung“, stellt Hoffmann klar. „Die Sperrung der Straße ist dennoch unbedingt erforderlich.“

Vor mehr als zwanzig Jahren hatten Untersuchungen zwischen Lindenberg und Wachenheim eines der bedeutendsten Amphibienvorkommen in Rheinland-Pfalz festgestellt. „Wenn während den Hauptwanderzeiten in den Nacht- und Morgenstunden auf der K 16 Autos fahren, kommt es zu einem Massensterben, zudem kann es auch für die Autofahrer gefährlich werden, wenn sich durch überfahrene Tiere ein Schmierfilm auf der Straße bildet“, teilt die Untere Naturschutzbehörde im Kreishaus Bad Dürkheim mit.
Grasfrösche, Feuersalamander und Erdkröten beginnen nach Auskunft der Unteren Naturschutzbehörde ihre Wanderungen in den ersten milden Nächten und bei hoher Luftfeuchtigkeit. „Sie kommen dann in solchen Massen aus ihren Winterverstecken, dass sich ein Überfahren kaum vermeiden lässt, zumal sie als wechselwarme Tiere gerne auf dem wärmenden Asphalt der Straße verweilen. Außerdem sterben viele Amphibien allein durch den von einem Fahrzeug erzeugten Luftdruck, der bei einem Tempo von über dreißig Kilometern pro Stunde zwischen den Rädern auftritt“, informiert die Untere Naturschutzbehörde. Die Polizei Bad Dürkheim werde die nächtliche Sperrung kontrollieren. Das Missachten der Sperrung wird mit einem Bußgeld in Höhe von 50 Euro geahndet. red

Autor:

Anne Sahler aus Bad Dürkheim

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