Viernheimer E-Rikscha geht offiziell an den Start

Maria Mandel (links) und Ursula Ridder taufen die e-Rikscha auf den Namen „E-Rika“  | Foto: Stadt Viernheim
  • Maria Mandel (links) und Ursula Ridder taufen die e-Rikscha auf den Namen „E-Rika“
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Viernheim. Anfang Juli konnte die lang ersehnte E-Rikscha in Viernheim endlich in Empfang genommen werden. Nach einigen Wochen der Vorbereitung und Klärung etlicher Fragen kann jetzt der nächste Schritt erfolgen. Ab Montag, 18. September, können alle Viernheimer Bürger, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und selbst nicht mehr Radfahren können, eine Ausfahrt buchen.
Möglich macht das ein Team aus aktuell 15 Ehrenamtlichen, die entweder als Pilot und/oder im organisatorischen Bereich tätig sind und das Projekt gemeinsam mit dem SeniorenBüro der Stadt Viernheim ins Rollen gebracht haben.
Im Rahmen eines Pressetermins stellte Bürgermeister Matthias Baaß gemeinsam mit Amtsleiter Horst Stephan vom Amt für Kultur, Bildung und Soziales, der Seniorenberaterin Beate Preuss sowie den Kooperationspartnern das neue elektrisch betriebene Gefährt auf drei Rädern im Forum der Senioren der Öffentlichkeit vor. „Es ist ein ganz besonderer Tag und ich freue mich sehr, dass wir so viele Ehrenamtliche gewinnen konnten, die sich auf dieses Projekt eingelassen haben. Ohne Sie und das tolle Engagement wäre das nicht möglich gewesen“, bedankt sich Baaß gleich zu Beginn bei dem ehrenamtlichen Team.
Ebenfalls ein besonderes Lob ging von Amtsleiter Horst Stephan an die Kollegen Beate Preuss sowie den mittlerweile berenteten Seniorenberater Eberhard Schmitt-Helfferich vom SeniorenBüro, die trotz anfänglicher Zweifel, ob das Projekt zusätzlich zum Alltagsgeschäft zu stemmen sei, an der Idee festhielten und die Umsetzung vorangetrieben hatten. „Und das mit großem Erfolg, es ist gigantisch gut geworden“, lautet das Fazit von Stephan.
„Die Hintergrundarbeiten waren enorm“, weiß Beate Preuss. Doch Aussagen wie „ich hab mich gefühlt wie eine Königin“ oder „ich habe endlich mal wieder was von Viernheim gesehen“ von den Personen, die bereits eine Schnupperfahrt mit der E-Rikscha unternehmen durften und von dem neuen Angebot vollauf begeistert sind, sind der Mühen Lohn gewesen, so Beate Preuss stolz. Denn zunächst mussten etliche rechtliche Fragen geklärt und ein Buchungssystem erstellt werden, das dankenswerterweise von Michael Felkner aus dem Ehrenamtsteam „ausgetüftelt“ wurde.
Weitere Orientierungshilfe bei der ein oder anderen Frage bot die Nachbarstadt Lampertheim, in der die E-Rikscha schon seit letztem Jahr fährt und sich einem großen Zuspruch bei Fahrgästen und Piloten erfreut. Aber auch das Gefährt selbst muss regelmäßig gewartet werden. „Und zur Not auch ein platter Reifen geflickt werden, was bis jetzt schon viermal der Fall war“, weiß Preuss.
Parallel dazu wurden die Ehrenamtlichen zu Piloten ausgebildet. „Es hat einfach nur sehr viel Spaß gemacht“, berichtet Pilotin Heike Vondung von der Schulung, die gleichzeitig auch Ideengeberin für das besondere Projekt war. Das Wichtigste sei gewesen, sich mit der Technik und der Fahrweise vertraut zu machen, denn eine Schiebehilfe oder einen Rückwärtsgang kannte die begeisterte Radfahrerin vorher nicht. Um auch die andere Perspektive als Fahrgast einnehmen und wichtige Erfahrungen sammeln zu können, durften alle „Prüflinge“ auch die Rollen tauschen und als Passagier an einer Ausfahrt teilnehmen, ergänzt Eberhard Schmitt-Helfferich, der sich ebenfalls als Pilot zur Verfügung stellt.
Fakt ist, dass die E-Rikscha auf Viernheims Straßen jedes Mal für große Aufmerksamkeit sorgt. „Plötzlich winken die Passanten einem zu oder halten den Daumen hoch“, freut sich Schmitt-Helfferich über die tollen Reaktionen aus der Bürgerschaft. Auch die Autofahrenden zeigten sich bisher sehr rücksichtsvoll und ließen die E-Rikscha ungehindert vorbeifahren. Die Resonanz sei bei allen Beteiligten bisher nur positiv ausgefallen und alle Fahrgäste kamen nach der Ausfahrt mit einem Lächeln zurück. „Kleine Ausfahrt – großes Erfolgserlebnis“, bringen es die Piloten auf den Punkt.
Abschließend wurde das neue Transportmittel von Maria Mandel und Ursula Ridder, beide begeisterte Bürgerinnen der E-Rikscha, traditionsgemäß mit einem Glas Sekt auf den Namen „E-Rika“ getauft. Das ist nämlich der Name, der zu Beginn am Telefon von den meisten Menschen verstanden wurde. „Wir wünschen allzeit gute Fahrt mit Wind in den Haaren und immer genügend Luft in den Reifen!“

Wer kann Ausfahrten buchen?

Das neue Transportmittel ist speziell für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gedacht mit dem Ziel, diesen mehr Teilhabe und Lebensfreude im Alltagsleben zu schaffen. Egal ob bei einer Ausflugsfahrt in die nähere Umgebung oder bei einer Runde durch Viernheim. Zusätzlich kann auch eine Begleitperson mitfahren. Die Fahrten sind kostenfrei und erfolgen, wie alle privaten Aktivitäten im Leben, auf eigenes Risiko. Die Stadt Viernheim übernimmt keine Haftung.
Wichtig noch zu wissen: Die Rikscha kann nicht für regelmäßige Alltagsbesorgungen oder Arztfahrten gebucht werden. Dieses Projekt wird ausschließlich durch ehrenamtliche Piloten ermöglicht. Dadurch kann es zum Beispiel im Krankheitsfall auch mal zu Fahrtausfällen kommen.
Eine Buchung ist telefonisch über das Familienbildungswerk Viernheim telefonisch unter: 06204 92962-0 möglich. Das Büro ist zu folgenden Zeiten besetzt: Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr, Dienstag von 14 bis 17 Uhr sowie Donnerstag von 16 bis 18 Uhr.

Ehrenamtliche und Kooperationspartner

Ein großer Dank gilt den Ehrenamtlichen sowie den Kooperationspartnern, die das Projekt tatkräftig unterstützen: Siegfried Achilles, Gabriele Alter, Ralf Berndt, Andrea Fenkner, Michael Fenkner, Rita Herschel-Pröpper, Petra Mertsch, Barbara Paul, Hans-Joachim Pfennig, Ute Schmitt, Eberhard Schmitt-Helfferich, Martin Stein, Heike und Andreas Vondung sowie Jürgen Wachtel.
Als Kooperationspartner konnte die Johanniter-Unfall-Hilfe Regionalverband Bergstraße-Pfalz mit den beiden Häusern von Pamina, das Forum der Senioren inklusive dem betreuten Wohnen in der Seegartenstraße und der Wohnverbund Viernheim – Johannes-Schrey-Haus, die für dieses Projekt gewonnen werden. Nicht zu vergessen das Familienbildungswerk, das ebenfalls Kooperationspartner ist und sich bereiterklärt hat, das Buchungssystem zu übernehmen, was ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung des Projekts war.
Nur aufgrund einer erfolgreichen Bewerbung beim Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ des Landes Hessen war es für die Stadt Viernheim möglich, das 12.000 Euro teure Gefährt anzuschaffen, für das es einen Zuschuss in Höhe von 9.000 Euro erhielt.

Freiwillige vor

Das SeniorenBüro freut sich über weitere ehrenamtliche Rikscha- Piloten, um das Angebot zu erweitern. Bürgerinnen und Bürger, die das 16. Lebensjahr vollendet haben und als Ehrenamtliche Fahrten anbieten können, melden sich bei Beate Preuss im SeniorenBüro telefonisch unter: 06204 988236 oder per E-Mail an: bpreuss@viernheim.de. hät/red

Autor:

Kristin Hätterich aus Mannheim-Süd

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