Verheiratet mit den Verlobten durch Italien
Monza - Villa Reale
- Irene und Stephan in der Villa Reale vor einer Treppe
- Foto: Stephan Alberti-Riedl
- hochgeladen von Stephan Alberti-Riedl
Giuseppe Piermarini war ein vielbeschäftigter und berühmter Architekt: Er entwarf nicht nur die Baupläne für die Mailander Scala, sondern auch für die Villa Reale in Monza. Der Auftraggeber letzterer war Ferdinand von Habsburg-Lothringen, der sie zwischen 1777 und 1780 bauen ließ. Zunächst war sie nur die Sommerresidenz der Habsburger. Nachdem die österreichische Herrschaft endete, residierte Napoleon Bonapartes Adoptivsohn Eugène de Beauharnais in der Villa, später unter italienischer Herrschaft schließlich bis zu seiner Ermordung König Umberto I. mit seiner Königin Margherita (nach der die gleichnamige Pizza benannt wurde).
Die Villa ist im italienischen Neoklassizismus gehalten – elegant, symmetrisch und mit klaren Linien und bietet ein großes kulturelles Angebot: Neben Ausstellungen kann man auch an Führungen teilnehmen. Sehr zu empfehlen sind die Führungen durch die königlichen Gemächer (ein Königs- und ein Königinnenflügel), wo man nicht nur sehr viel über die ehemaligen Bewohner, sondern auch über ihr Alltagsleben erfährt. So sollen König Umberto I. und seine Frau nicht sonderlich gut miteinander ausgekommen sein.
Weiterhin bestechen die Räume durch die gut erhaltenen Einrichtungsgegenstände. Wir sahen beispielsweise einen Geheimgang in den Wandschränken, eine barrierefreie Badewanne und erfuhren, weshalb die Betten damals kleiner waren als heute: Um nicht für tot gehalten zu werden, zogen die Menschen damals ihre Beine an, als sie sich schlafen legten.
Im zweiten Stock, den wir per Aufzug barrierefrei erreichten, befand sich dann noch eine Kunstausstellung. Neben lebensgroßen Wölfen aus Stein auf dem Flur konnten wir in einem Raum einen Blick auf die Originallampe erhaschen, die Pixar für ihr Intro verwendet hat.
Zuletzt, aber auch erwähnenswert: Vor diesen Führungen waren wir in einer Ausstellung im dritten Stock zu Saul Leiter, einem Fotografen, der bekannte Bilder wie „Wedding as a funeral“ geschossen hat.
Alles in allem ist die Villa Reale ein eindrucksvolles Ausflugsziel: Historisch bedeutend, architektonisch beeindruckend und kulturell vielseitig: Es lohnt sich für Geschichtsfreunde sowie für Kunstliebhaber.
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