Verheiratet mit den Verlobten durch Italien
Monza – Tempel der Geschwindigkeit

- Stephan und Irene vor der Villa Reale, kurz vor einer Hausbesichtigung
- Foto: Stephan Alberti-Riedl
- hochgeladen von Stephan Alberti-Riedl
Willkommen zum zweiten Ort, der in Manzoni’s Roman wegen einer Mönchin eine wichtige Rolle spielt. Der Stadtname selbst lädt bereits zum Nachdenken ein: Ursprünglich wurde die Stadt in der Antike von den Römern Modicia genannt. Es tauchten über die Jahrhunderte verschiedene Schreibweisen und Aussprachen wie Modoetia auf, sodass sich irgendwann Monza durchsetzte.
Einer volkstümlichen Legende nach hatte die Langobarden-Königin Theodelinda sich einst unter einer Eiche ausgeruht und sei dabei eingeschlafen. Dabei soll ihr im Traum eine Taube (der Heilige Geist) aufgetaucht und zu ihr „Modo“ (hier) gesagt haben, woraufhin sie mit „Etiam“ (Ja) geantwortet haben soll. Daraus soll später Modoetia geworden sein, aus dem schließlich Monza wurde.
Theodelinda war aber über die ganzen Jahrhunderte nicht die einzige bedeutende Adlige; in der Villa Reale residierten ebenso bedeutende Persönlichkeiten wie Erzherzog Ferdinand von Österreich (Erbauer der Villa im 18. Jahrhundert), Eugène de Beauharnais (Napoleons Adoptivsohn) und das Haus Savoyen (italienische Königsfamilie). Von den letzteren sind vor allem König Viktor Emanuel II. und König Umberto I. sowie Königin Margherite von Savoyen zu nennen. Vielleicht hat sie der Stadtpark angelockt, weil dieser einer der größten ummauerten Parks Europas ist. Er ist sogar größer als der Central Park von New York und lädt ein zum Spazieren, Joggen oder zum Tiere beobachten.
Ein gutes Stück weiter und hinter dem Park findet sich dann der Ort, der Monza seinen Spitznamen verleiht. Der Tempel hat keinen religiösen Hintergrund, wenngleich man dort hin und wieder Zuschauer beten sieht: Hier befindet sich das Autodromo Nazionale di Monza, die Formel-1-Rennstrecke. Sie ist bekannt für lange Geraden und schnelle Kurven, auf denen Rennwagen mit über 350 km/h entlangflitzen.
Lucia aus dem Roman ist hier der Mönchin von Monza begegnet. Was es mit ihr auf sich hat, darauf werde ich in den nächsten Artikeln näher eingehen. Bis dahin bleibt zu sagen, dass Monza ein lohnenswertes Reiseziel ist, zumal die Anbindung zu Mailand sehr gut ist.
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