Verheiratet mit den Verlobten durch Italien
Bergamo - Palazzo del Podestà

- Das Innere des Palazzo della podestà
Link:
https://it.wikipedia.org/wiki/Palazzo_del_Podest%C3%A0_(Bergamo)#/media/File:Palazzo_del_Podest%C3%A0_-_interno.jpg - Foto: Tyff87 - Wikimedia
- hochgeladen von Stephan Alberti-Riedl
Unser Weg durch Bergamo führt uns unweigerlich zurück zur Altstadt, wo uns der Palazzo del Podestà erwartet. Dieser gehört zum Museumsverbund des Museo delle Storie di Bergamo (Museum der Geschichten Bergamos). Jedes der sieben Museen hat einen eigenen Schwerpunkt: Dieses hat seinen Fokus auf Bergamo zurzeit der Renaissance unter venezianischer Herrschaft im 16. Jahrhundert gelegt.
So erfuhren wir während unseres Besuchs mehr über die Entstehung der Mauern um die Altstadt. Im frühen 15. Jahrhundert erhielt die Republik Venedig Bergamo und blieb bis Ende des 18. Jahrhunderts unter ihrer Kontrolle. Venedig wollte die Stadt sichern – nicht durch Unterdrückung, sondern Integration und Baumaßnahmen. So wurden im 16. Jahrhundert die Stadtmauern errichtet, die die Città Alta umschließen. Sie sollten Bergamo vor Angriffen der Habsburger schützen. Die venezianische Herrschaft war relativ stabil, weshalb Kunst und Bildung stark gefördert wurden.
Handel spielte eine sehr wichtige Rolle, weil Bergamo eine Durchgangsstation zwischen Norditalien und den Alpenpässen war. Jedoch gehörten auch Armut und Seuchen wie die Pest zum Stadtbild.
Während dieser Zeit war der Palazzo del Podestà der Sitz des venezianischen Statthalters, der höchste Repräsentant von Venedig in Bergamo, der sich um Verwaltung und Justiz kümmerte. Dies zeigt sich auch am Gebäude selbst, welches in seinem Inneren durch seine gut erhaltene Architektur besticht. Speziell die lateinischen Schrifttafeln an den Wänden laden zum Übersetzen ein.
Wir erfuhren auch etwas über den großen Brand der Jahrmarktstände von 1591: Der Handel in Bergamo lief so gut, dass es Jahrmärkte gab. Dafür wurden Holzbauten für die Anbieter bereitgestellt. Ein unvorsichtiger Apotheker löste damals wohl den Brand aus, der sich rasch verbreitete und den gesamten Markt in Asche verwandelte. Die venezianische Regierung reagierte schnell darauf, indem sie die Schäden genau dokumentierte und Maßnahmen einleitete, um die Jahrmärkte unter strengerer Kontrolle wieder anbieten zu können.
Abschließend bleibt somit zu sagen: Wer sich für die Renaissance und Bergamo interessiert, kommt an dem Palazzo del Podestà nicht vorbei.
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