Schützenverein zeigt sein Arsenal:
Probeböllern in der ehemaligen Festungsstadt


Philippsburg.
Mächtig stolz ist der „Erste Schützenverein 2019 Philippsburg“ auf seine „Schätze“. Seitherige Anschaffungen im Bereich des Böllerschießen – im Zusammenhang mit einem Probeböllern - präsentierten jetzt einige Vorstandsmitglieder.
Bei dieser Gelegenheit probierten sie, ob im Einsatzfall auch alles einwandfrei funktioniert, betonte Oberschützenmeister Thomas Biesenberger. Zu dem Besitz gehören eine gut 250 Kilogramm schwere Kanone, ein 200 Kilogramm gewichtiger Mörser und mehrere Standböller, darunter auch die beiden Philippsburger „Kühltürme“.
Sieben Personen kamen und bewältigten den Einsatz. „Hui, eine schweißtreibende Arbeit, bis alles an Ort und Stelle war. Um die Gerätschaften zu transportieren, musste kräftig angepackt werden“, verriet Biesenberger.
Inzwischen zählt der rege Schützenverein über 100 zumeist aktive Mitglieder.
Der Bürgermeister, das Ordnungsamt, die Polizei und die Feuerwehr waren informiert und wussten Bescheid über das ungewöhnliche Probeböllern, hieß es.
Die zwei taillenbetonten Kühlturm-Nachbauten sind maßstabgerecht aus Edelstahl entstanden, etwa 35 Zentimeter groß und mit der Platte, auf der sie befestigt sind, 67 Kilogramm schwer.
Der Begriff Mörser bezeichnet ein Steilfeuergeschütz mit kurzem Rohr. „Währenddessen standen Festung und Festungswerke unter andauerndem Mörserbeschuss, durch den sämtliche Gebäude zerstört und die Brunnen verschüttet wurden. Die Wälle wurden an den Tagen so sehr demoliert, dass man nicht mehr auf ihnen laufen konnte“, heißt es 1688 über das Kriegsgeschehen in Philippsburg und den Einsatz von Mörsern.
Außerhalb der Coronazeiten sind die heutigen Philippsburger „Kanoniere“ überall im Einsatz. Auch in der Region gibt es immer wieder Böllerschützentreffen und Böllerschützengruppen.
Das Böllerschießen gilt als eine liebgewonnene Tradition.
An besonderen Festen und zu besonderen Ereignissen wird mit Hilfe von Böllergeräten und Schwarzpulver geknallt, etwa an bestimmten Festtagen, bei Fastnachtsumzügen, Rathauserstürmungen, bei Schützenfesten und Jubiläen.
Als das Böllern seinerzeit aufkam, diente es vornehmlich dazu, böse Geister zu erschrecken und vertreiben. Das Brauchtum lässt sich angeblich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Denn die Idee, mit Schwarzpulver Krach zu machen, dürfte so alt sein wie die Entdeckung des Schwarzpulvers selbst.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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