Interessantes von und mit Volker Schläfer
Zifferblatt der früheren Kirchturmuhr als Kleindenkmal erhalten

- Die beiden Initiatoren vor dem montierten Zifferblatt: Hartmut Kegel (links) und Volker Schläfer
- Foto: Gemeinde Mutterstadt
- hochgeladen von Michael Hemberger
Auf der Ostseite der ehemaligen Kapelle auf dem alten Friedhof ist jetzt ein Zifferblatt als ein Teil der demontierten Turmuhr der protestantischen Kirche in Mutterstadt, zu sehen.
Rückblick: Es handelt sich dabei um ein Zifferblatt mit Zeiger, das vor 50 Jahren vom Turm der prot. Kirche, zusammen mit den anderen drei Zifferblättern, abmontiert wurde. Der Grund war damals, dass die Uhrenanlage veraltet war, noch mechanisch angetrieben wurde und eine Elektrifizierung, wie von der Kirchengemeinde vorgeschlagen worden war, sich nicht rechnete. Deshalb entschied die Gemeinde damals, eine neue Uhrenanlage einbauen zu lassen. Wie Ortschronist Volker Schläfer bei der Montage erläuterte, ist die Gemeinde für die Wartung der Kirchturmuhren verantwortlich. Das ergab sich historisch auch bedingt dadurch, dass früher eine Turmuhr als Orientierungspunkt und Zeitmesser für den Ort diente. Die Uhr auf dem Kirchturm war z.B. ein Fixpunkt für die Landwirtschaft bei der Feldarbeit, aber auch als öffentliche, weithin sichtbare und hörbare Zeitangabe für die Leute im Ort, in Handel, Handwerk, zu einer Zeit also, als noch nicht alle Leute eine Armbanduhr hatten. Deshalb oblag der Gemeinde die Unterhaltung dieser öffentlichen Uhren auf den Kirchtürmen der Gemeinde.
Die Uhrenanlage, die viele Jahre im Bauhof zwischengelagert war, wurde vor dem Abriss des alten Bauhofes von Volker Schläfer und Harry Ledig vom Historischen Verein, „wiedergefunden“, das Uhrwerk selbst mit der Pendeltechnik wurde aber als Schrott entsorgt. Beigeordneter Hartmut Kegel sorgte dann dafür, dass die vier Zifferblätter mit Zeiger für eine weitere Verwendung sichergestellt wurden. Nach einem Gespräch mit einem Mitarbeiter des Zeit-Museums in Rockenhausen und nach einer Orts-Führung über den alten Friedhof besprach dann Schläfer mit Kegel die Möglichkeit für eine weitere Verwendung bzw. Erhaltung eines der Zifferblätter als Klein-Denkmal. Die Beiden haben dann der Gemeinde den Vorschlag gemacht, dass ein Zifferblatt an der alten Friedhofskapelle montiert wird und so auf Dauer im künftigen Park der Geschichte, als zeitgeschichtliches Objekt, erhalten bleibt.
Das Zifferblatt wurde nun letzte Woche fachgerecht von dem Bauhofmitarbeiter Michael Fuchs auf der Ostseite der Kapelle montiert.
Die anderen drei Zifferblätter sollen nach den Vorstellungen von Schläfer und Kegel am Kerwe-Sonntag, nach dem Zelt-Gottesdienst, für einen gemeinnützigen Zweck meistbietend versteigert werden. Details dazu werden jetzt noch mit allen Beteiligten besprochen.
Text: Volker Schläfer
Autor:Michael Hemberger aus Mutterstadt |
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