Shunske Sato zu Gast beim Konzertwinter
Partita, Ciaconna und Obsession

Der junge japanische Geiger Shunske Sato gastiert am Sonntag, 24. März, beim Kirchheimer Konzertwinter.   | Foto: Konzertwinter
  • Der junge japanische Geiger Shunske Sato gastiert am Sonntag, 24. März, beim Kirchheimer Konzertwinter.
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Kirchheim. Nach dem Bratschisten Antoine Tamestit gastiert beim Kirchheimer Konzertwinter erneut ein Ausnahmekünstler, der japanische Geiger Shunske Sato. Er wird am Sonntag, 24. März, um 17 Uhr in der protestantischen Kirche zu hören sein. Sato spielt unter anderem eine Barockgeige von Giovanni Grancino, Mailand um 1695 - als Leihgabe der Jumpstart Jr.Foundation in Amsterdam. Für sein Solorezital in Kirchheim hat der Künstler ein wahres Feuerwerk an Stücken ausgewählt und wird dabei seine meisterhaften Fähigkeiten sowohl auf der Barock- als auch auf der modernen Geige demonstrieren.
Eröffnen wird er den Abend mit der Bachschen Ciaconna aus der Partita Nr. 2 d-moll (BWV 1004) für Violine solo, die als die bekannteste ihrer Art gilt. Sie ist ein großes Virtuosenstück mit Doppel-, Tripel- und sogar Quadrupelgriffen. Yehudi Menuhin nannte die Ciaconna „die größte Struktur für Solo-Violine, die es gibt“. Johannes Brahms hat eine Klavierfassung für die linke Hand erstellt und bemerkte ehrfürchtig in einem Brief an Clara Schumann: Bach „...schuf einen ganzen Kosmos tiefster Gedanken und stärkster Gefühle...“.
Darauf folgt aus Bartóks Solo-Violinsonate ein Satz in Form einer Ciaconna, quasi ein modernes Pendant zum Bachschen Monument. Im Zentrum des Programms steht eine Hommage: Der große Geiger Nathan Milstein verneigte sich vor dem größten Geiger der Musikgeschichte, Niccólo Paganini, mit einer Collage der virtuosesten Stellen aus den Capricen und Konzerten des Teufelsgeigers und nannte sie Paganiniana.
Wieder zurück in die barocke Affektensprache geht es mit der Bachschen Partita Nr.3 in E-Dur (BWV 1006), die ganz klassisch in Form einer französischen Tanzsuite komponiert ist. Die strahlende Tonart und der überschwänglich-freudige Charakter kontrastieren stark mit der überwiegend düsteren Moll-Tonalität der Schwesterwerke.
Der belgische Geiger Eugène Ysaÿe widmete seine 2. Solo-Sonate op.27, die den Beinamen „Obsession“ trägt, seinem berühmten Kollegen, dem französischen Meistergeiger Jacques Thibaud. Sie beginnt mit einem Zitat aus dem Preludio der E-Dur-Partita von Bach, um dann aber schnell eigenständig fortzufahren. Am Ende ertönt fast schockartig aus der Totenmesse die uralte Sequenz des Dies Irae.
Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, am Ausgang wird um Spenden gebeten. jlk/ps

Autor:

Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein

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