Improvisationstheater
Szenemacher verabschieden sich mit Ihrer Show FREIGLEIS aus dem Alten Nordbahnhof

Foto: Reinhard Retzlaff
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Am vergangenen Samstagabend war es wieder soweit, die in Edingen-Neckarhausen ansässige Improvisationstheatergruppe Szenemacher lud zu ihrer fünften und vorerst letzten eigenen Show in den Alten Nordbahnhof ein.

Und bereits in der Woche zuvor wurde den Organisatoren bewusst, dass es „wieder so voll wie beim letzten Mal“ sein würde. „Wir hätten eigentlich schon freitags keine Reservierungen mehr annehmen dürfen“, so Mira Strauss, eine der Mitbegründerinnen der Truppe, „man will allerdings auch niemanden enttäuschen.“ Am Ende wurde schließlich für alle Zuschauer ein Platz gefunden.
Die Show stand ob des bevorstehenden Verlusts der Auftrittsmöglichkeit in den Räumlichkeiten des Alten Nordbahnhofs unter dem Motto „Freigleis – K(l)eine Störungen im Betriebsablauf“. Und um das Gefühl, mit der Deutschen Bahn unterwegs zu sein so realistisch wie möglich zu gestalten, ließen sich die Moderatoren des Abends, Caro Karwarth, Ines Joneleit und Markus Rohr einiges einfallen: Bereits vor Beginn der Show informierte eine täuschend echte Durchsage darüber, dass es leider erst mit fünfminütiger Verspätung losgehen werde. Auch ansonsten wurden rund um die Szenen abwechslungsreiche und unterhaltsame Geschichten eingebaut. So konnte das Publikum von Anfang an auf den imaginären Bahnhof entführt werden, eine Zuschauerin bemängelte Im Anschluß lediglich, dass es gar nicht „riecht wie auf dem Bahnhofsklo".

Nachdem das Publikum kurz aufgewärmt und mit den Besonderheiten des Improvisationstheater vertraut gemacht worden war, konnte die Show beginnen. In insgesamt zehn Spielen wurde das Publikum auf verschiedenste Reisen mitgenommen. So wurde anfänglich die Geschichte der kalten Klimaanlage im heißen Greyhound-Bus nach Arizona erzählt. Und dass man beim Improvisationstheater auch immer etwas fürs Leben lernt, zeigt die am Ende dieser Szene herausgespielte Weisheit, dass man „den Handstand besser sein lässt, wenn man unter dem Rock keine Unterwäsche trägt.“ Bei der auf das Bahn-Motto abgewandelten Variation des Impro-Games „Die Reklamation“ sollten im Zug zurückgelassene, nach Erdbeeren duftende, Brustimplantate im Fundbüro abgegeben werden, beim Monologe-Dreieck erzählten drei Spielerinnen abwechselnd ihre vom Begriff „Tretroller“ inspirierten individuellen Geschichten, die am Ende doch alle miteinander verbunden waren.

Beim „Dream“, dem Höhepunkt des Abends, kamen schließlich alle Szenemacher zum Einsatz. Eine Zuschauerin hatte zuvor eine Anekdote – sie war beim Schwarzfahren erwischt worden – erzählt, dieses Erlebnis wurde ausgiebig und mit vielen Details ausgeschmückt vom gesamten Ensemble nacherzählt. Sowohl bei diesem als auch bei allen weiteren an diesem Abend gespielten Games wurde Impro Comedy auf höchstem Niveau gezeigt. Zahlreiche Lacher und immer wieder auftretender Szenenapplaus zeigten deutlich, welchen Spaß die Zuschauer hatten.

Noch ist nicht ganz klar, wo die Szenemacher in Zukunft ihre Heimat finden werden. „Wir hatten bereits mehrere gute Gespräche, spruchreif ist allerdings derzeit noch nichts“, berichtet Markus Rohr. Um schmunzelnd zu ergänzen: „Wenn ganz spontan jemandem einfallen würde, dass er einen Veranstaltungs- oder Proberaum zur Verfügung stellen kann – ich höre mich nicht Nein sagen.“
Eine letzte Veranstaltung der Szenemacher wird es im Alten Nordbahnhof noch geben, am 30. März findet letztmalig das erfolgreiche Format Mix‘ n Match statt.

Autor:

Markus Rohr aus Edingen-Neckarhausen

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