Tag des offenen Denkmals 2021
Streifzug durch die Vergangenheit

An der Hauptstraße mitten im Ortsteil Neckarhausen befindet sich der ehemalige Adelssitz der Grafen von Oberndorff, der 1961 zusammen mit den Garten- und Parkanlagen Gemeindeeigentum wurde.  Foto: ha
2Bilder
  • An der Hauptstraße mitten im Ortsteil Neckarhausen befindet sich der ehemalige Adelssitz der Grafen von Oberndorff, der 1961 zusammen mit den Garten- und Parkanlagen Gemeindeeigentum wurde. Foto: ha
  • hochgeladen von Wochenblatt Redaktion

Rhein-Neckar. Vielerorts öffnen am zweiten Sonntag im September wieder Denkmäler, die sonst zumeist verschlossen sind. Dann begeben sich Millionen von Menschen auf einen Streifzug in die Vergangenheit. Kommunen, private Eigentümer, ehrenamtliche Helfer und Vereine engagieren sich an diesem Tag und zeigen wie sie zum Erhalt von Kulturdenkmälern beitragen. „Schein & Sein in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“, lautet dieses Mal das Motto der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für den „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 12. September. Auch im Verbreitungsgebiet des WOCHENBLATTS werden Türen zu geschichtsträchtigen Gebäuden und Denkmälern geöffnet.

Von Hannelore Schäfer

In Edingen zählt das Schlösschen (Hauptstraße 35) zu den historischen Anlaufstellen am Denkmaltag. Vermutlich steht es an der Stelle eines ehemaligen Rittergutes aus dem 14. Jahrhundert. Infolge von Krieg, Verwüstung und Besitzerwechsel nahm der spätere Barockbau nach und nach seine bis in die Gegenwart bewahrte Gestalt an. Die bekanntesten Eigentümer waren die Grafen von Oberndorff, denen das Schlösschen vom ausgehenden 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert neben ihrem Stammsitz in Neckarhausen und anderen Besitzungen gehörte.
Nachdem es zwischenzeitlich als Mehrfamilienhaus genutzt wurde, erwarb die Gemeinde 2011 das Gebäude. Ein Förderverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, zum Erhalt und zur Sanierung dieses architektonischen Kleinods beizutragen. Die ersten Schritte dazu sind unternommen. Der renovierte historische Festsaal auf der Beletage wird am Denkmaltag offiziell eingeweiht. Zudem wird in der Zeit von 11 bis 17 Uhr eine Ortsbilder-Ausstellung im großen Eingangsbereich gezeigt, an der sich zwölf Künstlerinnen und Künstler aus Edingen-Neckarhausen beteiligen.
Vom Edinger Schlössel zum Neckarhäuser Schloss ist es kein weiter Weg. An der Hauptstraße mitten im Ortsteil Neckarhausen befindet sich der ehemalige Adelssitz der Grafen von Oberndorff, der 1961 zusammen mit den Garten- und Parkanlagen Gemeindeeigentum wurde. Das Schloss beherbergt eine sehenswerte Dauerausstellung, die sich mit den ehemaligen Besitzern derer von Oberndorff befasst. Die Aktiven der IG Gemeindemuseum, unterstützt von einem Förderverein, haben einen beachtlichen Fundus zusammengetragen, der einen Einblick in die adligen Lebenswelten gewährt.
Geöffnet sind die Räumlichkeiten von 11 bis 17 Uhr. Ferner lohnt ein Rundgang durch den ehemals gräflichen Park mit seinem artenreichen Baumbestand. Der Verein der Schlossparkfreunde trägt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde zum Erhalt von Neckarhausens „grüner Lunge“ bei. Ein kleine „Kreuzfahrt“ mit der Fähre hinüber nach Ladenburg und schon ist man am nächsten Ziel angekommen. In Ladenburg bietet der Heimatbund an diesem Tag zwischen 14 und 17 Uhr eine kostenlose Besichtigung des frisch sanierten Wasserturms ohne Führung aber mit Einblicke in dessen Innenleben an. Coronabedingt dürfen nur zehn Personen gleichzeitig eingelassen werden, so dass es zu Wartezeiten kommen kann.
Ebenso wie bei den anderen geöffneten Denkmälern gilt die 3-G-Regel. Die Besucher werden gebeten beim Betreten des Wasserturms unaufgefordert die entsprechenden Nachweise vorzulegen. Friedhöfe sind von alters her auch Gedenkstätten die am Denkmaltag ebenso zu den interessanten Kulturdenkmälern zählen.
Ein Kapitel jüdischen Lebens und Sterbens ruft eine Führung mit zwei Kursleiterinnen der Volkshochschule Schriesheim/Wilhelmsfeld auf dem jüdischen Friedhof in Schriesheim in Erinnerung. Seit 1651 leben jüdische Bürger in der Stadt, die ihre Toten zunächst auf dem Verbandsfriedhof in Hemsbach beerdigten, bis sie 1874 einen eigenen Friedhof in Schriesheim anlegen konnten. Im Rahmen dieser Führung werden auch Familiengeschichten und Schicksale der Schriesheimer Juden von 1651 bis zur Flucht im Jahr 1938 wach gerufen. Treffpunkt vor dem jüdischen Friedhof. Die Führung dauert von 11 bis 13 Uhr. Weitere Infos: info@vhs-schriesheim.de . ha

An der Hauptstraße mitten im Ortsteil Neckarhausen befindet sich der ehemalige Adelssitz der Grafen von Oberndorff, der 1961 zusammen mit den Garten- und Parkanlagen Gemeindeeigentum wurde.  Foto: ha
In Edingen zählt das Schlösschen (Hauptstraße 35) zu den historischen Anlaufstellen am Denkmaltag.  Foto: HA
Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

17 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Wirtschaft & HandelAnzeige
Als „ordentliches Geschäftsjahr“ bezeichnet der Vorstand der Sparkasse das Jahr 2023 (von links): Helmut Augustin, Stefan Kleiber und Thomas Kowalski  | Foto: Sparkasse Rhein Neckar Nord

Bilanzzahlen der Sparkasse Rhein Neckar Nord: Stabile Entwicklung in 2023

Mannheim. Als ein in Anbetracht der globalen Lage „ordentliches Geschäftsjahr“ bezeichnete Stefan Kleiber, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rhein Neckar Nord, die wirtschaftliche Entwicklung der Sparkasse im Jahr 2023: Das Gesamtkreditvolumen konnte auf 4,36 Milliarden Euro gesteigert werden (plus 4,3 Prozent), das Einlagevolumen ging mit 2,9 Prozent leicht zurück und wies zum Jahresende einen Stand von 3,86 Milliarden Euro auf. Die Bilanzsumme verkürzte sich um 1,4 Prozent auf 5,8...

Online-Prospekte aus der Region



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.